Internationales
Die Onkologie entwickelt sich weltweit fort. Die Deutsche Krebsgesellschaft sucht daher den internationalen Austausch mit anderen Organisationen und Institutionen und ist an verschiedenen Projekten beteiligt.
EU-Projekt: Coordination and Support Actions Comprehensive Cancer Infrastructures for Europe (CSA CCI4EU)
Seit Mai 2023 läuft das EU-Projekt Coordination and Support Actions Comprehensive Cancer Infrastructures for Europe (CSA CCI4EU) im Rahmen der Horizon Europe Mission Cancer, koordiniert von Organisation of European Cancer Institutes (OECI). Mit 55 Partnern aus 27 EU-Mitgliedsstaaten und 4 assoziierten Ländern hat es eine Laufzeit von 36 Monaten.
Die CSA CCI4EU hat zum Ziel die Weiterentwicklung von Krebsinfrastrukturen (CCIs) zu unterstützen. Dazu werden maßgeschneiderte Programme (CBPs) entwickelt und in neun Pilotprojekten (Deep Dives) getestet und anschließend evaluiert.
Die DKG leitet mit Unterstützung des Karolinska Comprehensive Cancer Centre und der Technischen Universität Dresden das Arbeitspaket zwei „Definition of Criteria for Comprehensive Cancer Infrastructures (CCIs)“.
Ziel ist es, in dem o.g. Zeitraum Kriterien für CCIs zu entwickeln, die in ein Reifegradmodell (Maturity Model) integriert werden. Mit Hilfe dieses Models können potentielle CCIs analysiert und bei Bedarf weiterausgebaut werden. Das Reifegradmodell soll außerdem dabei unterstützen CBPs zur Weiterentwicklung von CCIs zu entwickeln.
EUnetCCC: Europaweites Konsortium von Krebszentren
The European Comprehensive Cancer Centre Network
Als Nachfolge der im September 2024 beendeten Joint Action CraNE hat im Oktober 2024 die Joint Action „European Network of Comprehensive Cancer Centre“ (EUnetCCC) begonnen. Ziel des europäischen CCC-Netzwerks ist es, die CCC-Strukturen europaweit zu vernetzen, um allen Patient*innen den Zugang zu qualitativ hochwertigen Forschungs- und Versorgungsstrukturen zu ermöglichen. Das Netzwerk soll dazu dienen, Forschungs- und Versorgungsstrukturen im Austausch von Best-Practice, Ressourcen und Forschungsergebnissen in den Mitgliedsstaaten aufzubauen.
Die DKG wird im Projekt die Leitung des Arbeitspakets 9 übernehmen sowie sich am Arbeitspaket 8 in drei Unterarbeitspaketen beteiligen.
Das Arbeitspaket 9, geleitet von der Stabstelle Europa in Zusammenarbeit mit dem National Public Health Institute in Warschau, wird den tumor-spezifischen Comprehensive Cancer Care Network (CCCN) Ansatz weiterentwickeln, der auf dem Organkrebszentren-Modell der DKG beruht und diesen zusammen mit den Projektpartnern in elf Pilotnetzwerken in acht Ländern implementieren.
Im Arbeitspaket 8, geleitet vom Oslo University Hospital in Norwegen, dem Karolinska CCC in Schweden und dem Oncology Institute „Prof. Dr. Ion Chiricuţă“ Cluj-Napoca in Rumänien, wird die Entwicklung und Implementierung von Netzwerkaktivitäten in CCCs adressiert. Die DKG-Abteilung Versorgungsforschung ist involviert in den Unterarbeitspaketen 8.2.2, 8.2.5 und 8.2.7, welche die Themen primäre und sekundäre Prävention, Sekundärdatennutzung und Krebsüberleben („Cancer Survivorship") adressieren. Ein besonderer Schwerpunkt soll hierbei auf die Bedarfe und vorliegenden Versorgungsangebote für Krebsüberlebende im gesamten Versorgungspfad gelegt werden.
Laufzeit
Oktober 2024 – September 2028
Förderung durch
EU4Health
Ansprechpartner*innen
Dr. rer. medic. Ellen Grießhammer
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
Nele Grapentin
Sophie Schellack
JANE-2: Europaweite Kompetenznetzwerke für die Krebsversorgung
Joint Action on Networks of Expertise on Cancer
Im November 2024 startete die Joint Action on Networks of Expertise on Cancer (JANE-2), geleitet vom Istituto Nazionale Tumori in Italien, als Nachfolgeprojekt der Joint Action JANE (2022 – 2024). Ziel ist die Etablierung von sieben Kompetenznetzwerken ("Networks of Expertise" – NoEs) auf der Grundlage des Europäischen Krebsplans, die durch den Austausch von Expertise die Zusammenarbeit von Einrichtungen in europaweiten Kooperationen und Zusammenarbeit stärken sollen. Es wird darauf abgezielt mit den Kompetenznetzwerken neu erlangte Erkenntnisse gemeinsam mit Leistungserbringern und Forschungseinrichtungen in die klinische Anwendung zu überführen. Hierbei ist eine Harmonisierung mit der Netzwerkarbeit der europäischen Spitzenzentren in der Joint Action EUnetCCC vorgesehen.
Die NoEs adressieren dabei folgende Themenschwerpunkte: komplexe Krebsarten mit schlechter Prognose, Palliativmedizin, Survivorship, personalisierte Primär-/Sekundärprävention, OMICs, medizinische Hightech-Ressourcen, Jugendliche und junge Erwachsene mit Krebs.
Die DKG ist in insgesamt zwei Arbeitspaketen involviert:
- Arbeitspaket 5 "Complex and poor prognosis cancer"
- Arbeitspaket 7 "Survivorship Networks of Expertise"
Die DKG übernimmt die Ko-Leitung der Aktivität 5.6.4 Sustainablity im Rahmen des Arbeitspaketes 5 (Network of Expertise for Complex and Poor Prognosis Cancer – NoE PPC). Ziel der Aktivität ist die gemeinsame Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie des NoE PPC und dabei die Berücksichtigung von Schlüsselfaktoren, wie Ressourcenzuweisung, Finanzierungsmechanismen, Skalierbarkeit, Kooperationen mit anderen EU-Projekten und Umsetzung der Ergebnisse. Geleitet wird das Arbeitspaket vom polnischen Nationalen Krebsinstitut in Warschau.
Im Arbeitspaket 7 "Survivorship Networks of Expertise", geleitet vom Hospital Sant Joan de Déu in Spanien, werden in mehreren Unterarbeitsaktivitäten die Bedarfe für Cancer-Survivorship-Programme und -Leitlinien erfasst sowie die Entwicklung, Implementierung und Evaluation für die Versorgung von Krebsüberlebenden im Rahmen des Expert*innennetzwerks adressiert.
Förderung durch:
EU4Health
Laufzeit:
November 2024 – Oktober 2028
Ansprechpartner*innen:
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
Dr. rer. medic. Ellen Grießhammer
Nele Grapentin
Sophie Schellack
EU-Projekt: Joint Action for Creation of National Comprehensive Cancer Centres and EU-Networking (CraNE)
Im Oktober 2022 hat die Joint Action „Creation of National Comprehensive Cancer Centres and EU-Networking“ (CraNE) als Nachfolge der 2021 beendeten iPAAC begonnen. Ziel von CraNE ist es, ein EU-weites Netzwerk von anerkannten Comprehensive Cancer Centres (CCC ‒ onkologische Spitzenzentren) aufzubauen sowie sogenannte „Comprehensive Cancer Infrastructures“ (CCI) zu etablieren. Diese sollen gewährleisten, dass 90 Prozent der europäischen Krebspatient*innen Zugang zu hochwertiger, qualitätsgesicherter onkologischer Versorgung haben. Die DKG wird im Projekt die Leitung des Arbeitspakets „Organisation von qualitativ hochwertigen Krebsversorgung in Comprehensive Cancer CARRE Networks (CCCN)“ übernehmen. In den nächsten zwei Jahren wird die Arbeitsgruppe mit Vertreter*innen aus 35 Mitgliedsorganisationen aus 21 Mitgliedsstaaten Empfehlungen am Beispiel der Lungenkrebszentren erarbeiten und pilotieren, um den Zugang zu qualitätsgesicherter onkologischer Versorgung in allen Mitgliedsstaaten auf- und auszubauen. Weiterhin werden in der Arbeitsgruppe Schnittstellen zwischen Versorgung und Forschung bzw. CCCs und CCCNs definiert und aufgebaut.
EU-IMI-Projekt: OPTIMA – Tackling Cancer through Real World Data and Artificial Intelligence
Jeder Mensch mit Krebs soll Zugang zu den aktuellsten individualisierten Behandlungen und zu innovativen Therapien haben. Das europäische Projekt Optima hat sich diese Vision auf die Fahne geschrieben – die DKG gehört zum Konsortium. Das formulierte Ziel des Projekts: Durch die Stärkung der gemeinsamen Entscheidungsfindung auf der Grundlage von dynamischen, computerinterpretierbaren Leitlinien (CIGs), innovativem, breitem Datenzugang und KI-gesteuerten Technologien und Tools wollen wir die onkologische Versorgung in Europa revolutionieren. 36 Partnerorganisationen quer durch Europa werden in den kommenden fünf Jahren auf dieses Ziel hinarbeiten.
EU-Projekt: Innovative Partnership for Action Against Cancer Joint Action (iPAAC)
Das EU-Projekt Innovative Partnership for Action Against Cancer Joint Action – kurz iPAAC Joint Action – bringt 44 Gesundheitsministerien und assoziierte Institutionen aus 24 europäischen Ländern zusammen und wird vom slowenischen National Institut of Public Health (NIJZ) koordiniert. Das Bundeministerium für Gesundheit und die Deutsche Krebsgesellschaft verantworten das Arbeitspaket 10 "Governance of Integrated and Comprehensive Cancer Care".
iPAAC ist das Nachfolgeprojekt von CanCon. Alle Informationen, Dokumente und Ergebnisse dazu bietet die iPAAC-Projektwebseite. Die Abschlusskonferenz der Joint Action fand am 13./14.12.2021 statt.
Europäische Aktivitäten im FORUM – Mitgliedermagazin der DKG
In sechs Ausgaben des Mitgliedermagazins FORUM des Jahres 2019/2020 stellt die DKG ihre Aktivitäten auf europäischer Ebene und darüber hinaus vor. Hier finden Sie alle Beiträge:
- Teil 1: European Round Table Meetings in Kooperation mit der Union for International Cancer Control (523,5 KB)
- Teil 2: Leitlinieninitiativen der Europäischen Kommission (109,6 KB)
- Teil 3: Was macht die EU in Sachen Krebs? (652,8 KB)
- Teil 4: European Cancer Centre Certification Programme (597,2 KB)
- Teil 5: Innovative Partnership Action against Cancer (iPAAC) (289,4 KB)
- Teil 6: Wie geht es weiter? Pläne für die europäische onkologische Versorgung in der neuen Dekade (102,3 KB)
European Round Table Meeting
2019
Das sechste European Round Table Meeting (ERTM) fand am 14. Juni 2019 statt. Das Motto: "Improvement of cancer care in low to middle income countries by transfer of knowledge".
2018
Das fünfte European Round Table Meeting fand am 4. Mai 2018 in der DKG-Geschäftsstelle in Berlin statt. Thema: "Research driving innovation – what are key factors for successful integration of translational science into oncology care concepts".
2017
Das vierte European Round Table Meeting fand am 5. Mai 2017 in der DKG-Geschäftsstelle in Berlin statt. Thema: "Quality control and improvement of cancer care – what is needed".
2016
Das dritte European Round Table Meeting fand am 17. Juni 2016 in der DKG-Geschäftsstelle in Berlin statt. Thema: "Current developments in cancer care: including the patients perspective"
2015
Das zweite European Round Table Meeting fand am 8. Mai 2015 in der DKG-Geschäftsstelle in Berlin statt. Thema: "Improving structural development in oncology - transformation of theoretical health care standards and knowledge into a practical approach”
11/2015. Bericht im "Journal of Cancer Research and Clinical Oncology": zum Abstract.
2014
Gemeinsam mit der Union for International Cancer Control hat die Deutsche Kebsgesellschaft im Jahr 2013 die neue Reihe European Round Table Meeting ins Leben gerufen. Das erste Meeting fand im Mai 2014 in Berlin zum Thema „Improving Cancer Care in Europe – Sharing best practice and learning to date on which institutional structures are beneficial and why?“ statt.
02/2015. Bericht im "Journal of Cancer Research and Clinical Oncology":
zum Abstract.
ECL Annual Meeting
Die Annual Meetings 2018 der Association of European Cancer Leagues (ECL) fanden vom 12. bis 16. November 2018 in den Räumlichkeiten der Deutschen Krebsgesellschaft in Berlin statt. Programm:
- ECL Annual Meeting "Patient Support Working Group" am 12. und 13.11.2018
- ECL Annual Meeting "Access to Medicines Task Force" am 14.11.2018
- ECL Annual Meeting "CEO Workshop" am 14.11.2018
- ECL Annual Conference "Quality of Cancer Care" am 15.11.2018
- ECL General Assembly am 16.11.2018
EU-Projekt: Cancer Control Joint Action (CanCon)
Der Bereich Zertifizierung der DKG arbeitete seit 2013 als Associated Partner in der Arbeitsgruppe Comprehensive Cancer Care (Krebsversorgung) des EU-Projekts CanCon (Cancer Control Joint Action) mit. Diese Arbeitsgruppe ist eine von neun Work Packages. Jede Arbeitsgruppe hat in den drei Jahren Projektlaufzeit spezielle Themenbereiche, wie Prävention, Früherkennung, Krebsversorgung und Langzeitüberleben bearbeitet.
Seit Februar 2017 ist der CanCon-Guide veröffentlicht.
Er ist das Kernprodukt von CanCon und entspricht etwa einem europäischen Krebsplan. Er richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen, an Regierungen und Entscheidungsträger und macht Vorschläge, wie Krebs in Zukunft effektiver bekämpft werden kann und wie Unterschiede in der Versorgungsqualität zwischen Mitgliedsstaaten abgebaut werden können.
European Cancer Centres
Seit Sommer 2016 ist es für DKG-zertifizierte Zentren außerhalb Deutschlands möglich, sich als „European Cancer Centre“ zertifizieren zu lassen. Mehr
EU-Projekt: Joint Action Rare Cancer
Seit Ende 2015 arbeitet Deutschland, vertreten durch die Deutsche Krebsgesellschaft, im EU-Projekt Joint Action Rare Cancer mit. Prof. Peter Hohenberger, Mannheim, leitet die Arbeitsgruppe.
Association of European Cancer Leagues
Die Deutsche Krebsgesellschaft repräsentiert seit November 2015 die Bundesrepublik Deutschland in der Association of European Cancer Leagues (ECL) mit Sitz in Brüssel.
PACE-ERN-Projekt: Delegation der EU-Kommission bei der DKG
Im April 2015 war eine Delegation im Auftrag der EU-Kommission bei der DKG zu Gast. Das Treffen fand im Rahmen des PACE-ERN-Projekts statt, bei dem es um die Festlegung von Kriterien für das Assessment von Europäischen Referenznetzwerken (ERN) für seltene Erkrankungen geht. In zehn EU-Staaten wurden Zertifizierungs- und Akkreditierungssysteme näher angeschaut. Sie sollen als Best-Practice-Modelle in den Aufbau einer klaren Regulierungsstruktur in Europa einfließen. Das Bundesministerium für Gesundheit hatte die DKG mit ihrem Zertifizierungssystem für Deutschland benannt.
Union for International Cancer Control
Die Deutsche Krebsgesellschaft repräsentiert die Bundesrepublik Deutschland in internationalen Organisationen, zum Beispiel seit 1962 als Mitglied der Union for International Cancer Control (UICC) mit Sitz in Genf.
EU-Projekt: European Commission Initiative on Breast Cancer
Der Bereich Zertifizierung vertritt Deutschland in der European Commission Initiative on Breast Cancer (ECIBC). Das Expertengremium verfolgt das Ziel, ein europäisches Qualitätssicherungssystem in der Krebsversorgung zu etablieren. Im ersten Schritt konzentrieren sich die Vertreter aller Mitgliedsstaaten dabei auf Brustkrebspatientinnen. ECIBC hat sich 2013 konstituiert und das Projekt in Expertenworkshops und Memberworkshops vorgestellt.
Gleichzeitig wird innerhalb dieses Projekts eine evidenzbasierte Leitlinie "Brustkrebsscreening und Diagnostik" entwickelt. Hierbei ist die Deutsche Krebsgesellschaft durch den Bereich Leitlinien vertreten.
Guidelines International Network
Die Deutsche Krebsgesellschaft ist seit 2008 Mitglied des Guidelines International Network (GIN) und arbeitet in verschiedenen Arbeitsgruppen mit. GIN ist ein globales Netzwerk von Organisationen und Personen, die Leitlinien erstellen.