Glossar - die Bedeutung der wichtigsten Krebsbegriffe

Unser Glossar bietet sachliche Definitionen von onkologischen Fachausdrücken und soll den richtigen Gebrauch der Fachausdrücke und deren eindeutiges Verständnis sichern.

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A

Adenom

Gutartige Geschwulst aus der Schleimhaut oder dem Drüsengewebe, die bösartig entarten kann.

Adenokarzinom

Krebs des drüsenbildenden Gewebes, gehört zu den nichtkleinzelligen Lungentumoren.

Adjuvante Therapie

Das lateinische Wort „adjuvare“ bedeutet „Hilfe geben, unterstützen“. Eine adjuvante Therapie wird bei Krebserkrankungen zusätzlich zu einer notwendigen Operation eingesetzt. Von „neoadjuvant“ spricht man, wenn diese unterstützende Therapie vor der Operation stattfindet. Dies kann sinnvoll sein, um den Tumor zu verkleinern und dadurch besser operieren zu können. Bestrahlungen, Chemotherapien oder Hormontherapien lassen sich adjuvant einsetzen. Bei Medikamenten spricht man auch von einer systemischen adjuvanten Therapie, da sie sich über das Blut, also das Gefäßsystem, im ganzen Körper ausbreiten. Eine Bestrahlung richtet sich dagegen nur auf den Bereich des Tumors.

Analoga

Analoga (Einzahl Analogon) sind Medikamente, die einen ähnlichen Aufbau haben wie  körpereigene Substanzen. Die Wirkung richtet sich nach dem jeweiligen Aufbau eines Analogons: Es gibt Analoga, die die gleiche Wirkung auslösen wie die körpereigene Substanz, andere hingegen verhindern deren Wirkung.

Ein Beispiel: GnRH-Analoga besetzen an den Zellen die gleichen Bindungsstellen wie das im Gehirn produzierte Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH). Im Normalfall löst körpereigenes GnRH die Produktion von Geschlechtshormonen, Gonadotropinen, aus. Bestimmte GnRH-Analoga erzielen ebenfalls diese Hormonausschüttung, andere dagegen blockieren die Bindungsstellen ohne die Hormonausschüttung in Gang zu setzen.

Alkylantien

Alkylantien verbinden sich im Zellkern mit der DNA und bewirken entweder ein Auseinanderbrechen der DNA-Stränge oder deren enge Vernetzung. Hierdurch wird die Weitergabe des Erbguts bei der Zellteilung verhindert. Nebenwirkungen entstehen durch die Wirkung auf gesunde sich schnell teilende Zellen; insbesondere das Immunsystem wird stark beeinflusst, so dass die Patienten sehr anfällig für Infektionen sind. Beispiele: Cyclophosphamid

Alveolen

 

Lungenbläschen, in denen der ihnen findet der Gasaustausch statt.

Anthrazykline

Anthrazykline gehören zu den zytostatisch wirkenden Antibiotika. Sie schädigen das Erbgut von Krebszellen, indem sie Brüche in der DNA bewirken, so dass sich die Zellen nicht mehr teilen können. Anthrazykline haben die typischen Nebenwirkungen von Zytostatika wie Übelkeit und Haarausfall  und sind zudem kardiotoxisch, das heißt sie können dauerhaft das Herz schädigen.

Beispiele: Doxorubicin, Epirubicin

Antimetabolite

Antimetabolite ähneln in ihrer Struktur körpereigenen Stoffen und schleusen sich deshalb in den Stoffwechsel der Krebszellen ein. So werden sie fälschlicherweise beim Aufbau des Erbguts verwendet und stören die Zellvermehrung. Durch ihre Wirkung auf alle schnell wachsenden Zellen werden auch gesunde Gewebe in Mitleidenschaft gezogen und es kommt zu Nebenwirkungen an Schleimhäuten und bei der Blutbildung. Beispiele: Methotrexat, 5-Fluoruracil (5-FU), Cladribin, Fludarabin, Capecitabin,Gemcitabin

Anamnese

Krankheitsvorgeschichte, die genau durch die Ärztin bzw. den Arzt dokumentiert wird.

Anämie

Blutarmut; ein Mangel an roten Blutkörperchen oder die Verminderung des Gehaltes an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) tritt häufig als Begleiterscheinung einer Chemotherapie auf.

Angiogenese

Neubildung von Blutgefäßen, die der Tumor benötigt, um seine Nährstoff- und Sauerstoffversorgung zu gewährleisten.

Antikörper, monoklonale

Monoklonale Antikörper (Wirkstoffname endet auf „mab“) sind Eiweiße, die zielgerichtet an bestimmte Oberflächenstrukturen von Zellen (Rezeptoren) oder an Botenstoffe (Liganden) binden.

Anus praeter

Auch Stoma; künstlicher Darmausgang durch die Bauchhaut.

Aromatase/
Aromatasehemmer

Das Enzym Aromatase bewirkt die Umwandlung von Östrogen-Vorstufen in Östrogene in Muskel-, Fett- und Brustdrüsengewebe. Aromatasehemmer (Aromatase-Inhibitioren) blockieren die Aromatase und können daher bei Frauen nach den Wechseljahren das Wachstum von hormonsensiblen Krebszellen unterbinden.

Aszites

Als Aszites bezeichnet man die anormale Ansammlung von Bauchwasser in der Bauchhöhle. Sie tritt bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen häufig infolge einer Peritonealkarzinose (Tumorbefall des Bauchfells) auf.

Axilladissektion

Entfernung aller Lymphknoten der Achselhöhle.

B

benigne

gutartig

Biopsie

Entnahme einer Gewebeprobe für die feingewebliche (pathohistologische) Untersuchung.

Breast Care Nurse

Auf die Betreuung von Brustkrebs-Patientinnen spezialisierte Fachkrankenschwestern.

Bronchialkarzinom

Eine andere Bezeichnung für Lungenkrebs.

Bronchoskopie

Spiegelung der Bronchien.

C

Chemotherapie

Behandlung mit Medikamenten (sog. Zytostatika), die das Wachstum der Krebszellen hemmen.

Cisplatin

Eine anorganische Schwermetallverbindung, die als Medikament für eine Chemotherapie verwendet wird.

Computertomografie (CT)

Computerunterstützte Röntgenuntersuchung, die Schnittbilder des Körpers erzeugt und so eine genaue Beurteilung der Lage und Größe von Organen oder auch eines Tumors erlaubt.

D

Darmpolypen

Finger- oder pilzähnlich aussehende, gutartige Schleimhautwucherungen, die in den Hohlraum des Darms hineinragen.

Darmspiegelung

Auch Koloskopie; Untersuchung der Darmschleimhaut mithilfe eines beweglichen Schlauches, in dem ein optisches System und häufig eine kleine Biopsiezange zur Entnahme von Gewebeproben stecken.

Darmzentrum

Hier werden Darmkrebspatienten umfassend und nach dem neuesten Stand der Wissenschaft betreut: Diagnostik, Therapie und Nachsorge liegen hier in einer Hand und erfolgen anhand hoher Qualitätsstandards.

Dermatoskop

 

Auflichtmikroskop zur besseren Beurteilung von Hautveränderungen.

Diarrhö

Durchfall

Dickdarm

Abschnitt des Verdauungssystems zwischen Dünndarm und After; bestehend aus einem aufsteigenden Abschnitt, einem querverlaufenden Teil, einem absteigenden Abschnitt, einem S-förmigen Teil und dem Endabschnitt, der als Enddarm oder Mastdarm bezeichnet wird.

Disease Management Programm (DMP) Brustkrebs

Strukturiertes Behandlungsprogramm der gesetzlichen Krankenkassen, das die Betreuung der Patientinnen verbessern und die Abstimmung zwischen ambulant tätigen Ärztinnen, Ärzten und Kliniken verbessern soll.

E

EGFR

Abkürzung für engl. Epidermal-Growth-Factor-Receptor, bezeichnet einen Rezeptor, der in Tumorzellen verstärkt gebildet wird, bei einer Mutation dieses Rezeptors können spezielle Medikamente eingesetzt werden (siehe Tyrosinkinase-Inhibitoren).

Enddarm

Letzter Abschnitt des Darms vor dem After; wird auch als Mastdarm oder Rektum bezeichnet.

Endoskop

Röhrenförmiges, mit Lichtquelle und optischem System ausgestattetes Instrument.

Endoskopie

Spiegelung und Ausleuchtung von Hohlorganen oder Körperhöhlen mit Hilfe eines Endoskops. Es besteht die Möglichkeit einer Gewebeentnahme und kleiner operativer Eingriffe.

F

Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP)

Erbkrankheit, die aufgrund von Genmutationen ein extrem erhöhtes Risiko für eine bösartige Geschwulst in Mastdarm und Dickdarm aufweist.

Familiäres nicht polypöses kolorektales Karzinom (Hereditary Nonpolyposis Colon-Cancer [HNPCC) oder Lynch-Syndrom)

Erbkrankheit, die aufgrund einer genetischen Veranlagung ein sehr hohes Risiko für Darmkrebs aufweist.

 

Fatigue

Quälende Form von Müdigkeit und Erschöpfung, die oft während und manchmal auch noch nach der Tumorerkrankung auftritt.

Feinnadelbiopsie

Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) durch Ansaugen mit einer dünnen Hohlnadel, meist unter Sichtkontrolle mit dem

Ultraschallgerät.

Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)

Beim FISH-Test werden Chromosomen auf Veränderungen analysiert. Nachdem bestimmte DNA-Stellen auf den Chromosomen durch Fluoreszenz gefärbt wurden, kann unter dem Mikroskop die Verteilung und die Anzahl der markierten Stellen ermittelt werden.

Folinsäure (FS)

Vitamin, das die Wirksamkeit von 5-Fluorourcil (5-FU) steigert.

Früherkennung

 

Früherkennungsuntersuchungen dienen der frühestmöglichen Erkennung vorhandener Krankheiten. Die Hälfte aller Krebserkrankungen könnte verhindert bzw. frühzeitig erkannt und dadurch dauerhaft geheilt werden, wenn Risikofaktoren vermieden und Früherkennungsuntersuchungen regelmäßig wahrgenommen würden. Die Früherkennungsuntersuchungen von Krebsarten sind in Richtlinien zusammengefasst, den sog. Krebsfrüherkennungs-Richtlinien (Sozialgesetzbuch V). Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen werden empfohlen und sind im Leistungsangebot der gesetzlichen Krankenkassen enthalten.

5-Fluorouracil (5-FU)

Zytostatikum zur Behandlung von Darmkrebs, wird heutzutage überwiegend in Kombination mit Folinsäure und weiteren Substanzen eingesetzt.

G

Grading

Klassifizierung des Krebses danach, in welchem Maße er entartet ist, d. h. wie stark sich die Krebszellen von normalen Zellen unterscheiden. Je stärker sie sich unterscheiden, desto bösartiger ist der Krebs.

H

Hämoccult-Test

Untersuchung zum Nachweis von nichtsichtbarem Blut im Stuhl, wobei die Stuhlprobe auf ein Testpapier aufgetragen wird.

HER2

HER2 steht für: „human epidermal growth factor receptor 2“. HER2-Rezeptoren sind Bindungsstellen für Wachstumsfaktoren, die die Krebszelle zur Teilung anregen. Sind auf der Zelloberfläche zu viele solcher Rezeptoren vorhanden, werden zu viele Wachstumssignale ausgesendet und der Tumor wächst schnell. Gezielte, gegen HER2 gerichtete Therapien blockieren diese Rezeptoren und hemmen damit das Zellwachstum.

Histologie/histologische Begutachtung

Wissenschaft und Lehre vom Feinbau der Körpergewebe. Sie erlaubt u. a. die Beurteilung, ob ein Tumor gut- oder bösartig ist und kann Hinweise auf den Entstehungsort geben.

Hyperkalzämie

Unter einer Hyperkalzämie versteht man einen erhöhten Kalziumspiegel im Blut. Kalzium braucht unser Körper bei der Blutgerinnung, für die Beweglichkeit der Muskeln und für die Bildung von Zähnen und Knochen. Wir nehmen Kalzium über die Nahrung auf, beispielsweise in Milch, Obst und Gemüse. Ein Regelkreis sorgt dafür, dass immer nur so viel Kalzium im Körper ist, wie es auch gebraucht wird. Ist dieser Regelkreis gestört, kann der Kalziumspiegel im Blut ansteigen. Folgen können unter anderem Übelkeit, vermehrtes Wasserlassen und Herzrhythmusstörungen sein. Häufige Ursache einer Hyperkalzämie sind Krebserkrankungen.

I

Immunhistochemie (IHC)

Untersuchung von Gewebe mit immunchemischen Methoden, z. B. Anfärben von Zell- oder Gewebestrukturen mit an Antikörper gekoppelten Farbstoffen.

K

Karzinom

Bösartiger Tumor von Oberflächengeweben und Drüsen, lat. carcinoma, daher die Abkürzung Ca.

Kolon

Dickdarm

Koloskopie

Darmspiegelung; Untersuchung der Darmschleimhaut nach Auffälligkeiten; von verdächtigen Stellen können Gewebeproben entnommen werden.

kontralateral

die andere Brust betreffend

Krebs

Die Bezeichnung umfasst bösartige Tumoren, die verdrängend in gesundes Gewebe einwachsen (Karzinom, Sarkom) und maligne Erkrankung des blutbildenden Systems (Leukämie, Lymphom).

Kurative Therapie

Therapieansatz in der Krebsbehandlung, bei dem die vollständige Heilung das Ziel ist.

L

Lokal

Örtlich

Lokalrezidiv

Wiederkehr eines Tumors am ursprünglichen Ort.

Lungenhilus

Auch Lungenwurzel genannt, hier verzweigen sich die Hauptbronchien in die Segmentbronchien und die dazugehörenden großen Gefäße in kleinere Gefäße.

Lymphe

Flüssigkeit in den Lymphgefäßen. Die Lymphe enthält Zellen des Abwehrsystems (Immunsystems) und dient der Reinigung von Abfallprodukten aus Geweben und Blutkreislauf.

Lymphknoten

Bestandteil des Lymphsystems und damit des Abwehrsystems (Immunsystems) im Körper; wichtige Aufgaben sind Reinigung und Filterung der Lymphe.

M

maligne

bösartig

Magnetresonanztomografie (MRT)

Auch Kernspintomografie; bildgebendes Untersuchungsverfahren unter Nutzung von starken Magnetfeldern. Die MRT eignet sich besonders zur Darstellung von Weichteilen und verursacht keine Strahlenbelastung.

Mammografie

Röntgen der Brust.

Mediastinum

Raum zwischen beiden Lungenflügeln.

Metastase

Tochtergeschwulst, auch Filiae (von lat. filia: Tochter). Der Begriff Metastase bezeichnet die Absiedelung eines bösartigen Tumors in entferntem Gewebe bei einer Krebserkrankung. Krebszellen neigen dazu, sich über Blut- und Lymphgefäße in weitere Organe auszubreiten und dort als Tochtergeschwülste anzusiedeln. Die Untersuchung von Metastasierung bei einer Krebserkrankung ist Gegenstand der Onkologie. 

Metastasierung

Ausbreitung/Absiedelung von Krebszellen im Körper.

Mitosehemmer

Chemotherapien (Zytostatika) aus der Substanzgruppe der Mitosehemmer versteifen die sogenannten Zellspindeln (Mikrotubuli), so dass bei der Zellteilung die Erbsubstanz nicht gleichmäßig auf die zwei Tochterzellen verteilt werden kann. Außerdem schädigen sie das Erbgut und die Zellwand. Da Mitosehemmer auch Zellen beeinflussen, die für die Reizleitung in den Nerven verantwortlich sind, kann es zu neurotoxischen Nebenwirkungen wie Empfindungsstörungen (Neuropathie) oder Muskelschwäche kommen. Zu den Mitosehemmern zählen die aus Eibenrinde gewonnenen Taxane (z. B. Paclitaxel, Docetaxel, Nab-Paclitaxel), die aus immergrünen Pflanzen hergestellten Vinca-Alkaloide (z. B. Vinorelbin) sowie die aus dem Meeresschwamm isolierten Halichondrin-B-Analoga (z. B. Eribulin).

Monotherapie

Behandlung mit nur einem Medikament/ Wirkstoff.

mTOR-Hemmer (mTOR-Inhibitoren)

mTOR-Hemmer (z.B. Everolimus; Wirkstoffname endet auf „-imus“) stören die Weiterleitung von Wachstumssignalen innerhalb der Zelle bei Überaktivität des sogenannten mTOR-Signalweges.

Mutation

Veränderung bzw. Fehler in der Erbsubstanz.

N

Neoadjuvante Therapie

Behandlung vor einer Operation, um den Tumor zu verkleinern, damit eine Operation überhaupt erst möglich wird oder der Tumor besser zu operieren ist.

nichtkleinzelliger Lungenkrebs

Die häufigste Form des Lungenkrebses, dessen Gewebe kein kleinzelliges Aussehen hat, im Gegensatz zum selteneren kleinzelligen Bronchialkarzinom.

O

Onkologie

Lehre von den Krebserkrankungen.

ossär

Den Knochen betreffend, ossäre Metastasen sind Knochenmetastasen.

Osteoblasten

Osteoblasten sind Knochenzellen, die für den Knochenaufbau zuständig sind. Ihre Gegenspieler, die Osteoklasten, sorgen dagegen für den Knochenabbau. Beide zusammen bilden lebenslang ein eingespieltes Team, denn nicht nur in der Wachstumsphase findet ein ständiger Auf- und Abbau von Knochen statt. Diese Umbauvorgänge sind Reaktionen auf die mechanischen Belastungen, denen unser Körper täglich ausgesetzt ist. Ist der Körper krank, können auch die Knochen davon betroffen sein. Am bekanntesten dürfte die erhöhte Knochenbrüchigkeit (Osteoporose) sein, aber auch Krebserkrankungen können zu einer Knochenerweichung führen.

P

palliative Therapie

Hierbei handelt es sich um lindernde Therapiemaßnahmen, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist. Ziel ist das Mildern von krebsbedingten Symptomen, z.B. Schmerzbekämpfung, und Verlängerung der Lebenszeit.

pathologisch

krankhaft

Plattenepithelkarzinom

Spindelzellkarzinom, eine bösartige Gewebeform von Lungenkrebs.

Platinderivate

Platinhaltige Zytostatika wirken ähnlich wie Alkylanzien auf die Moleküle der DNA und vernetzen sie so, dass sie funktionsunfähig werden. Dadurch wird der Zellstoffwechsel gestört und die Zelle stirbt ab. Eine häufige Nebenwirkung von Platin-Verbindungen ist Übelkeit. Beispiele: Cisplatin, Carboplatin

Prävention

 

Die Prävention bezieht sich auf alle sog. vorbeugenden Maßnahmen in der Gesundheitspflege. Man unterscheidet dabei zwischen drei Arten der Prävention:

- primäre Prävention (alle Aktivitäten zur Förderung der Gesundheit und zur Vermeidung von Risikofaktoren)

- sekundäre Prävention (alle Maßnahmen zur Entdeckung früher Krankheitsstadien)

- tertiäre Prävention (Vermeidung von Krankheitsfolgen)

Primärtumor

Ursprünglicher Tumor; im Gegensatz zu Tochtergeschwülsten (Metastasen).

Prognose

Wahrscheinliche zukünftige Entwicklung einer Erkrankung auf Basis der vorliegenden Befunde.

Psychoonkologie

Psychoonkologinnen und Psychoonkologen unterstützen Krebspatientinnen und -patienten bei der Verarbeitung ihrer Krankheit.

Polyp

Gutartige Wucherung der Schleimhaut; bestimmte Arten können zu bösartigen Geschwülsten entarten.

R

Radiotherapie

Strahlentherapie, auch Radiatio.

RANK-Liganden-Inhibitoren

RANKL ist ein Eiweiß, das für die Regulation des Auf- und Abbaus von Knochen wichtig ist. Der Antikörper Denosumab hemmt (inhibiert) die Aktivität von RANKL und wird bei Osteoporose mit erhöhtem Risiko für Knochenbrüche, bei Knochenmetastasen sowie bei bestimmten Knochentumoren eingesetzt.

Rektum

Mast- oder Enddarm, letzter Abschnitt des Dickdarms.

Resektion

Operation; chirurgische Entfernung von krankem Gewebe oder Organteilen.

Rezidiv

Wiederauftreten eines Tumors, Rückfall.

Risikofaktoren

Faktoren, die die Entstehung einer Erkrankung begünstigen.

S

Screening

Auf eine bestimmte Krankheit gerichtete Untersuchungen zur Erkennung von symptomlosen Krankheitsträgern (möglichst im Frühstadium).

Sentinel Node Biopsie

Entfernung der Wächterlymphknoten (Sentinel).

Staging

Einstufung des Tumors anhand seines Stadiums, d.h. meist anhand von Größe sowie Ausbreitung in Lymphknoten und andere Gewebe. Hiernach richten sich Verlauf und Behandlung der Tumorerkrankung.

Sputum

Auswurf; abgehustete Absonderung der Atemwegsschleimhäute.

Systemische Therapie

Eine Behandlung, die im gesamten Körper wirkt, z.B. Chemotherapie oder Antihormontherapie.

T

Targeted Therapies

Moderne Therapieansätze, die sehr zielgerichtet in die Krankheitsprozesse bei Krebs eingreifen.

Thorax

Brustkorb; Brustraum

TNM-Klassifikation

International gebräuchliche Einteilung von Tumoren. Beurteilt werden Tumorgröße (T), Lymphknotenbefall (Nodalstatus = N) und Ausbreitung in weitere Körpergewebe (Metastasierung = M).

Tumor

Gutartige oder bösartige Geschwulst, die durch unkontrollierte Wucherung von Zellen entstanden ist.

Tumorstadium

Einstufung des Tumors anhand seines Stadiums, d.h. meist anhand von Größe sowie Ausbreitung in Lymphknoten und andere Gewebe. Hiernach richten sich Verlauf und Behandlung der Tumorerkrankung.

Tumorboard/Tumorkonferenz

In zertifizierten Krebszentren beraten die Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen (z.B. Gynäkologie, Radiologie, Pathologie, Chirurgie, Strahlentherapie, Hämato-Onkologie) gemeinsam über die optimale Therapie bei den einzelnen Patientinnen und Patienten.

Tumormarker

Sind bestimmte Eiweißstoffe im Blut (übermäßig) vorhanden, kann das auf eine Krebserkrankung hindeuten, seine Ursache aber auch in anderen Körpervorgängen haben, z.B. in Entzündungen. Daher ist die Aussagekraft der meisten Tumormarker eingeschränkt und sie werden weder in der Früherkennung noch in der Nachsorge routinemäßig angewendet. Bei Brustkrebs werden Tumormarker-Kontrollen dagegen mitunter in der metastasierten Situation eingesetzt, da sie Anhaltspunkte geben, ob eine Therapie wirksam ist oder ob die Erkrankung fortschreitet. Dabei kommt es nicht auf den einzelnen Wert, sondern auf den Verlauf an: Erst wenn ein Marker – bei Brustkrebs CA 15-3, CEA oder CA 27.29 – über einen längeren Zeitraum ansteigt, könnte dies auf einen Progress hindeuten.

Tyrosinkinase/
Tyrosinkinaseinhibitoren

Tyrosinkinasen nennt man Eiweiße, die den innerhalb der Zelle liegenden Teil von Rezeptoren (Bindestellen) darstellen und z. B. Wachstumssignale zum Zellkern weiterleiten. Tyrosinkinaseinhibitoren(Wirkstoffname endet auf „-mib“ oder „-nib“) sind kleine Moleküle, die die Zellwand passieren und sich im Inneren der Zelle an die Tyrosinkinase anlagern, so dass der Signalweg blockiert wird.

U

Ulzeration

Geschwürbildung

W

Wächterlymphknoten

Als Wächterlymphknoten (Sentinel) gilt der erste bis dritte Lymphknoten im Abflussgebiet der Lymphflüssigkeit eines Tumors. Sind diese Lymphknoten frei von Tumorzellen, geht man davon aus, dass der Tumor noch nicht gestreut hat.

Z

Zytostatika

Medikamente, die bei einer Chemotherapie verwendet werden, um das Wachstum der Krebszellen zu hemmen.

Fotonachweis: © carlosseller - Fotolia.com (Headerbild)

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    Zuletzt aufgerufen am: 04.10.2024 17:00