Laufende oder in Vorbereitung befindliche Projekte
Aktuelle Projekte Versorgungsforschung
Auf dieser Seite stellen wir unsere aktuellen Versorgungsforschungsprojekte vor, die gemeinsam mit zertifizierte Krebszentren, Krebsberatungsstellen, Arbeitsgemeinschaften und Mitgliedern der DKG durchgeführt werden. Die Projekte sind in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.
BAU-RTW
Berufs- und anforderungsspezifische Unterschiede bei der Rückkehr in den Beruf nach Krebs
Etwa 35 % aller Krebserkrankungen treten im erwerbsfähigen Alter auf. Ein zunehmender Teil der Krebspatient*innen ist in der Lage, an den Arbeitsplatz zurückzukehren („Return to Work”, RTW) oder während der Behandlung (teilweise) am Arbeitsplatz zu bleiben, was v. a. auf die Verbesserungen in der Behandlung und Früherkennung zurückzuführen ist. Eine Übersicht der internationalen Literatur konnte zeigen, dass etwa 62 % (zwischen 30 und 93 %, abhängig von Land und Erkrankungsart) der Krebspatient*innen innerhalb von ein bis zwei Jahren nach der Diagnose an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Die erheblichen Unterschiede im RTW sind dabei nicht allein auf die verschiedenen Auswirkungen der Tumorerkrankungen und ihrer Behandlungen zurückzuführen, sondern mutmaßlich auch auf weitere Beschäftigten- und Tätigkeitsmerkmale. Das Verständnis der Auswirkungen dieser Kontextfaktoren auf die Arbeitsfähigkeit und Erwerbstätigkeit ist insbesondere im Zusammenhang mit dem Langzeitüberleben nach Krebs relevant. Ziel des Projektes ist es daher, die Effektheterogenität bei der Rückkehr in die Erwerbstätigkeit von Krebspatient*innen bezogen auf Berufsspezifika zu untersuchen.
Beteiligte Einrichtungen
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
Arbeitsgemeinschaft Onkologische Rehabilitation und Sozialmedizin (AGORS)
Arbeitsgemeinschaft Soziale Arbeit in der Onkologie (ASO)
Leben nach Krebs! e. V. - Interessenvertretung und Selbsthilfe
Förderung durch
Deutsche Rentenversicherung Bund
Laufzeit
Januar 2024 – Juni 2026
Ansprechpartner*innen
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
Johannes Soff
CARES
Cancer rehabilitation support by cancer counseling centers
Jahr für Jahr erhalten rund 500.000 Menschen in Deutschland die Diagnose Krebs. Rund 35 Prozent aller Krebserkrankungen treten im erwerbsfähigen Alter auf. Von den Betroffenen haben viele nach Abschluss ihrer Rehabilitation weiteren Unterstützungsbedarf hinsichtlich ihrer beruflichen Wiedereingliederung, der häufig auch Monate nach Abschluss der Rehabilitation bestehen bleibt. Krebsberatungsstellen können eine zentrale Rolle bei der Unterstützung der Rückkehr in die Erwerbstätigkeit oder des Verbleibs im Beruf übernehmen.
Die Studie „CARES: Cancer rehabilitation support by cancer counseling centers” verfolgt das Ziel, eine intensivierte Begleitung zur Unterstützung der Rückkehr in die Erwerbstätigkeit oder des Verbleibs im Beruf von Ratsuchenden durch Berufslots*innen in Krebsberatungsstellen zu entwickeln und deren Machbarkeit zu untersuchen.
Beteiligte Einrichtungen
Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Universität zu Köln, Forschungsstelle für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln Bonn, Universitätsklinikum Bonn AöR
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
Bundesarbeitsgemeinschaft für ambulante psychosoziale Krebsberatung e. V. (BAK)
Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG)
Arbeitsgemeinschaft für Soziale Arbeit in der Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft (ASO)
Leben nach Krebs! e. V.
Förderung durch
Deutsche Rentenversicherung Bund
Laufzeit
Oktober 2021 - Dezember 2024
Publikationen
siehe Fachartikel
Ansprechpartner*innen
Dr. rer. medic. Clara Breidenbach
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
DigiNet
Steuerung personalisierter Lungenkrebstherapie durch digitale Vernetzung von Behandlungspartnern und Patienten
Personalisierte Krebstherapien gewinnen in der Therapie aller Krebserkrankungen an Bedeutung, insbesondere bei den nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC), die rund 85 Prozent aller neuen Lungenkrebs-Diagnosen repräsentieren und die Liste der häufigsten Krebstodesursachen anführen. Um mit personalisierten Medikamenten behandeln zu können, ist eine molekulare Tumordiagnostik unter Einsatz neuer DNA- und RNA-Sequenziertechnologie, eine kompetente Interpretation der Befunde sowie Erfahrung mit der Durchführung molekular gesteuerter Therapien notwendig. Unter diesen Voraussetzungen können mit personalisierten Therapien substantielle Verlängerungen des Überlebens bei gleichzeitig besserer Verträglichkeit erzielt werden.
Das Projekt DigiNet baut auf den Vorarbeiten des nationalen Netzwerks Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs auf, in dem beispielhaft in ausgewählten Netzwerkzentren, darunter onkologische Spitzenzentren, eine deutschlandweit harmonisierte und qualitätsgesicherte molekulare Komplexdiagnostik, Beratung und klinische Information auf Basis von Selektivverträgen nach § 140a SGB V durchgeführt wird. Ziel von DigiNet ist es nun, ein digitales Steuerungsinstrument zu entwickeln, das die Umsetzung molekular gesteuerter Therapien über den gesamten Krankheitsverlauf abbildet und in der Breite der Versorgung die Vernetzung aller beteiligten Behandlungspartner unter Einbeziehung der Patient*innen ermöglicht. Das Projekt wird in zwei Modellregionen (West: NRW, Ost: Berlin und Sachsen) umgesetzt.
Beteiligte Einrichtungen
Uniklinik Köln
Universitätsmedizin Essen
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Helios Klinikum Berlin-Buch
Universitätsklinikum Dresden
Berlin Insitute of Health
BARMER
AOK Rheinland/Hamburg
AOK Nordwest
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
Bundesverband für Niedergelassene Hämatologen und Onkologen e.V.
ZielGENau e.V.
Universität Greifswald
Universität zu Köln
FOM – Hochschule für Ökonomie und Management
WIdO – Wissenschaftliches Institut der AOK
OnkoZert GmbH
Förderung durch
Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)
Laufzeit
Oktober 2021 – September 2025
Publikationen
siehe Fachartikel
Website
https://diginet.nngm.de/
Ansprechpartner*innen
Dr. med. Martin Utzig
Dr. med. Nora Tabea Sibert
DNPM
Deutsches Netzwerk für Personalisierte Medizin
Ziel des Projekts ist es, bundesweit Zentren für Personalisierte Medizin einzurichten und die Kompetenzen in einem Deutschen Netzwerk für Personalisierte Medizin (DNPM) zu bündeln. Die Projektpartner werden insbesondere gemeinsame Standards entwickeln und sogenannte „Molekulare Tumorboards“ etablieren, um Patientinnen und Patienten am Ende der leitliniengerechten Therapie eine bestmögliche individuelle Behandlung zu ermöglichen. Eine gemeinsame Datenbank wird der Qualitätssicherung dienen und neue Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der personalisierten Medizin liefern. Im Rahmen der begleitenden Evaluation wird insbesondere untersucht, ob Patientinnen und Patienten von den neuen Standards und Strukturen direkt profitieren und welche Herausforderungen mit der Einrichtung entsprechender Zentren verbunden sind. Die Zertifizierungskommission der Deutschen Krebsgesellschaft für Zentren für Personalisierte Medizin hat Anforderungen erarbeitet, auf deren Grundlage bereits 12 ZPM zertifiziert wurden (Stand: 1/2024; www.oncomap.de).
Beteiligte Einrichtungen
u. a. Charité-Universitätsmedizin Berlin
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Klinikum der Universität München
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität Dresden
Universität Ulm
Universitätsklinikum Aachen
Universitätsklinikum Bonn
Universitätsklinikum Essen
Universitätsklinikum Frankfurt
Universitätsklinikum Freiburg
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Universitätsklinikum Heidelberg
Universitätsklinikum Köln
Universitätsklinikum Würzburg
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Universitätsklinikum Münster
Medizinische Hochschule Hannover
Universitätsklinikum Göttingen
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
Förderung durch
Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)
Laufzeit
August 2021 – Dezember 2024
Publikationen
siehe Fachartikel
Ansprechpartner*innen
PD Dr. med. Simone Wesselmann
dVP_FAM
Digitale Versorgungsplattform für Personen mit familiärem Krebsrisiko
Die bedarfs- und zeitgerechte Versorgung von Personen mit familiärem Krebsrisiko wird durch stetige wissenschaftliche Fortschritte immer komplexer und individueller. Dafür müssen Betroffene und Akteure aller Sektoren im Gesundheitssystem eng zusammenarbeiten. Bislang gibt es in Deutschland kaum digitale Technologien, die die transsektorale Versorgung unterstützen.
Die digitale Versorgungsplattform dVP_FAM soll die Identifikation, individuelle Beratung und weitere Betreuung von Personen mit familiärem Brust- und Eierstockkrebs verbessern. Als ein erster Schritt soll die Befragung zur Familiengeschichte bei niedergelassenen Gynäkolog*innen über die dVP_FAM digital unterstützt werden. Die Vorbereitung auf eine spezialisierte genetische Beratung in einem DKG-zertifizierten FBREK-Zentrum wird ebenso wie die Sammlung der dafür notwendigen Dokumente und die Terminvereinbarung über die digitale Plattform gesteuert. Die Ratsuchenden haben dabei jederzeit volle Kontrolle über ihre Daten und Zugriff auf alle wichtigen sowie individuell abgestimmten Informationen. Somit entsteht ein transsektorales Versorgungskonzept – von der Niederlassung in die spezialisierten FBREK-Zentren – und zurück!
Ziele des Innovationsfondprojektes dVP_FAM sind:
- die frühzeitige Identifikation von Betroffenen mit einem familiären Krebsrisiko,
- die Vereinfachung des Informationsaustauschs über die Sektorengrenzen hinweg,
- die Steigerung der Versorgungseffizienz sowie
- die Stärkung des Patient-Empowerment und die Verbesserung der Lebensqualität von Personen mit einem familiären Krebsrisiko.
Wie sich die dVP_FAM auf die Versorgungsqualität auswirkt, wird seit Oktober 2023 mit einer clusterrandomisierten Studie, semi-strukturierten Interviews und Beobachtungen im Alltag der Plattform-Nutzer:innen überprüft. Im Erfolgsfall soll die Versorgungsplattform in die Regelversorgung übernommen werden.
Beteiligte Einrichtungen
Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Institut für Geschlechterforschung in der Medizin (GiM), Charité – Universitätsmedizin Berlin
Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft, Technische Universität Berlin
Universitätsmedizin Greifswald, Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
ID Berlin GmbH
Humboldt-Universität, Juristische Fakultät, HU Law Clinic
mkk - meine Krankenkasse
Institut für Biometrie, Charité-Universitätsmedizin Berlin
Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité-Universitätsmedizin Berlin
BRCA-Netzwerk e. V.
Kassenärztliche Bundesvereinigung, Dezernat Versorgungsqualität
Förderung durch
Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)
Förderkennzeichen: 01NVF20002
Laufzeit
Dezember 2021 - November 2025
Publikationen
siehe Fachartikel
Website
https://dvp-fam.de/
Ansprechparter*innen
Katharina Klein
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
EDIUM
Ergebnisqualität bei Darmkrebs: Identifikation von Unterschieden und Maßnahmen zur flächendeckenden Qualitätsentwicklung
Das kolorektale Karzinom ist eine der häufigsten Krebsarten in Deutschland. Bei der EDIUM-Studie („Ergebnisqualität bei Darmkrebs: Identifikation von Unterschieden und Maßnahmen zur flächendeckenden Qualitätsentwicklung“) nahmen bundesweit zunächst über 100 DKG-zertifizierte Darmkrebszentren teil. Es werden Patient-Reported Outcomes (PROs) sowie klinische Endpunkte erfasst und zwischen den verschiedenen Zentren verglichen. EDIUM ist damit ein Schwesterprojekt der PCO-Studie zum Prostatakarzinom (siehe Eintrag auf dieser Seite).
Ziel des Projekts ist es, Aussagen zur Versorgungsqualität in zertifizierten Darmkrebszentren unter Berücksichtigung der Patientenperspektive zu treffen und gegebenenfalls bestehende krankenhausbezogene Unterschiede zu erkennen. Aus den Ergebnissen sollen Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung in zertifizierten Zentren abgeleitet werden.
Die vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschuss geförderte Phase des Projekts mit über 100 Zentren konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Über 80 Zentren führen die Studie unter Eigenbeteiligung fort und ermöglichen so zukünftig auch einen zeitlichen Vergleich.
EDIUM-Daten liegen seit Februar 2024 auch im OMOP-Datenstandard vor
Wenn Sie Interesse an einer föderierten Datenauswertung haben, kontaktieren Sie bitte Dr. Nora Tabea Sibert.
Beteiligte Einrichtungen
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
OnkoZert
Deutsche ILCO e. V.
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Darmkrebszentren e. V. (addz)
Förderung durch
Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) (bis Dezember 2021)
Laufzeit
Juli 2018 – Dezember 2021 (gefördert durch den Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses)
Seit 2022: unbefristet
Publikationen
siehe Patient-Reported Outcomes-Berichte
siehe Fachartikel
Webseite
www.edium-studie.de
Ansprechpartner*innen
Dr. rer. medic. Clara Breidenbach
Dr. med. Nora Tabea Sibert
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
EHDEN
European Health Data and Evidence Network
Das EU-weite Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, Gesundheitsdaten mithilfe eines einheitlichen, standardisierten Datenmodells (OMOP) vergleichbar und zugänglich zu machen. Das Unterprojekt „Data Partners“ vereint 187 Akteur*innen aus 29 verschiedenen Ländern, welche ihre Datensätze aus dem Gesundheitsbereich in das OMOP-Datenmodell überführen. Für die bei der DKG angesiedelten Studien EDIUM und PCO liegen die Daten seit Februar 2024 nun auch im OMOP-Format vor.
Beteiligte Einrichtungen
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG) gemeinsam mit derzeit 186 weiteren Institutionen aus 29 Ländern in Europa
Förderung durch
Europäische Union
Innovative Medicines Initiative (IMI)
Laufzeit
März 2023 - Februar 2024
Webseite
www.ehden.eu/datapartners/
Ansprechpartner*innen
Dr. med. Nora Tabea Sibert
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
Johannes Soff
EUCanScreen
Joint Action on the New EU Cancer Screening Scheme Implementation
In diesem EU-weiten Projekt ist das Ziel, Krebsprävention – vor allem den Zugang und die Durchführung von Screening-Programmen – nachhaltig zu optimieren. Im Teilbereich 6.5. unter der Leitung der DKG geht es darum, das Krebsscreening für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen zu verbessern. Diese erkranken an bestimmten Krebsarten im Vergleich zu Menschen ohne Behinderung häufiger und erhalten ihre Diagnose später. Gründe hierfür können Verständigungsschwierigkeiten, diverse Barrieren in der Gesundheitsversorgung und das Nichtwahrnehmen von Screening-Angeboten sein. Daher ist es nötig, eine auf die Bedürfnisse von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen ausgerichtete Krebsprävention zu etablieren. Das Projekt hat zum Ziel, durch Recherchen und qualitative Interviews Best-Practice-Empfehlungen zu entwickeln, um auf Menschen intellektuelle Beeinträchtigungen zugeschnittene Programme zu erarbeiten.
Beteiligte Einrichtungen
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
Cancer Registry of Norway
Centrum voor KankerOpsporing (CvKO), Belgien
Screening Service Ireland
Förderung durch
Europäische Kommission (EU4Health Programme)
Laufzeit
April 2024 - März 2027
Ansprechpartner*innen
Dr. rer. medic. Clara Breidenbach
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
EUnetCCC
Als Nachfolge der im September 2024 beendeten Joint Action CraNE hat im Oktober 2024 die Joint Action „European Network of Comprehensive Cancer Centre“ (EUnetCCC) begonnen. Ziel des europäischen CCC-Netzwerks ist es, die CCC-Strukturen europaweit zu vernetzen, um allen Patient*innen den Zugang zu qualitativ hochwertigen Forschungs- und Versorgungsstrukturen zu ermöglichen. Das Netzwerk soll dazu dienen, Forschungs- und Versorgungsstrukturen im Austausch von Best-Practice, Ressourcen und Forschungsergebnissen in den Mitgliedsstaaten aufzubauen.
Die DKG wird im Projekt die Leitung des Arbeitspakets 9 übernehmen sowie sich am Arbeitspaket 8 in drei Unterarbeitspaketen beteiligen.
Das Arbeitspaket 9, geleitet von der Stabstelle Europa in Zusammenarbeit mit dem National Public Health Institute in Warschau, wird den tumor-spezifischen Comprehensive Cancer Care Network (CCCN) Ansatz weiterentwickeln, der auf dem Organkrebszentren-Modell der DKG beruht und diesen zusammen mit den Projektpartnern in elf Pilotnetzwerken in acht Ländern implementieren.
Im Arbeitspaket 8, geleitet vom Oslo University Hospital in Norwegen, dem Karolinska CCC in Schweden und dem Oncology Institute „Prof. Dr. Ion Chiricuţă“ Cluj-Napoca in Rumänien, wird die Entwicklung und Implementierung von Netzwerkaktivitäten in CCCs adressiert. Die DKG-Abteilung Versorgungsforschung ist involviert in den Unterarbeitspaketen 8.2.2, 8.2.5 und 8.2.7, welche die Themen primäre und sekundäre Prävention, Sekundärdatennutzung und Krebsüberleben („Cancer Survivorship") adressieren. Ein besonderer Schwerpunkt soll hierbei auf die Bedarfe und vorliegenden Versorgungsangebote für Krebsüberlebende im gesamten Versorgungspfad gelegt werden.
Laufzeit
Oktober 2024 – September 2028
Förderung durch
EU4Health
Ansprechpartner*innen
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
Sophie Schellack
Dr. rer. medic. Ellen Grießhammer
Nele Grapentin
MID-EPIC-D
Minimally Important Differences und Empfehlungen für die Nutzung in der klinischen Praxis für die deutsche Fassung des EPIC-26
Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern in Deutschland. Die Überlebenschancen sind verglichen mit den meisten anderen Krebserkrankungen sehr gut. Allerdings sind die Folgen von Erkrankung und Behandlung häufig erheblich. Insbesondere körperliche Funktionseinschränkungen verbleiben noch lange nach Behandlung. Zur Abbildung dieser Symptome und Funktionen in klinischen Studien sowie zunehmend auch in der klinischen Routine hat sich mit dem EPIC-26 ein Fragebogen zur Erfassung von Patient-Reported Outcomes etabliert, der in zahlreiche Sprachen übersetzt und Teil des ICHOM-Standards (International Consortium for Health Outcomes Measurement) für das lokal begrenzte Prostatakarzinom ist.
Um Veränderungen von Messwerten, die anhand des Fragebogens erhoben wurden, beurteilen zu können, können „minimal bedeutsame Unterschiede“ („Minimally Important Differences“ – MIDs) herangezogen werden. Das sind Werte, die anzeigen, ob die Veränderung so groß ist, dass sie auch für Patient*innen spürbar sind. Trotz der hohen Relevanz für Versorgung und Wissenschaft liegen für die deutsche Version des EPIC-26 bislang keine MIDs vor.
Das erste Forschungsziel des Projekts „Minimally Important Differences und Empfehlungen für die Nutzung in der klinischen Praxis für die deutsche Fassung des EPIC-26“ – kurz MID-EPIC-D – ist deshalb, MIDs für die deutsche Fassung des EPIC-26 statistisch mittels Anker- und Verteilungs-Methode zu bestimmen. Das zweite Forschungsziel ist es, gemeinsam mit Patienten, Angehörigen und allen beteiligten Versorgendengruppen Empfehlungen für den Umgang mit dem EPIC-26 unter Berücksichtigung der im ersten Modul ermittelten MIDs zur Behandlungsplanung zu entwickeln.
Beteiligte Einrichtungen
Universität Würzburg
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
OnkoZert GmbH
Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. (BPS)
Haus der Krebs-Selbsthilfe – Bundesverband e. V.
Förderung durch
Deutsche Krebshilfe
Laufzeit
September 2022 - Dezember 2024
Publikationen
siehe Fachartikel
Ansprechpartner*innen
Dr. med. Nora Tabea Sibert
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
onkoFDZ
Krebs-Forschungsdatenzentrum: KI-gestützte Evidenzgenerierung aus versorgungsnahen Daten Klinischer Krebsregister, GKV-Routinedaten, Klinikdaten und deren Linkage
Die Datenzusammenführung der seit 2014 gesetzlich etablierten flächendeckenden Klinischen Krebsregister (KKR) in Deutschland (§ 65c SGB V) als Grundlage für die Abbildbarkeit der Routineversorgung zur Transparenz und Evidenzgenerierung ist ein lang angestrebtes Ziel sowohl für klinisch tätige Mediziner*innen vor Ort, als auch für Forschende, Politik und großangelegte Initiativen wie die Dekade gegen den Krebs oder den Nationalen Krebsplan. In diesem Projekt sollen Registerdaten aus vier Bundesländern mit ebenfalls versorgungsnahen Daten der durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Zentren, der onkologischen Spitzenzentren (CCCs) und Daten der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) so miteinander verknüpft werden, dass sie Evidenz für therapierelevante Fragestellungen generieren, für die randomisierten kontrollierten Studie nicht zur Verfügung stehen bzw. nicht praktikabel durchführbar sind. Beispielhaft für den Darmkrebs integriert das Projekt KKR-Daten mit weiteren versorgungsnahmen Daten, nutzt KI-Verfahren für die Quantifizierung und Berücksichtigung der Präferenzen von Behandelnden und beantwortet auf hohem methodischem Niveau hochrelevante Fragestellungen, für die die S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom derzeit keine oder keine evidenzbasierten Empfehlungen geben kann. Die in dem Projekt etablierten Verfahren zur datenschutzkonformen Datenharmonisierung, -integration und KI-gestützten Analyse sollen für die breite Anwendung skalierbar sein und als Blaupause für eine Forschungsinfrastruktur für die Krebsforschung in Deutschland dienen.
Beteiligte Einrichtungen
Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV)
Technische Universität Dresden Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e. V. (ADT)
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
Arbeitsgemeinschaft deutscher DKG-zertifizierter Darmkrebszentren (addz e. V.)
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Hessisches Landesprüfungs- und Untersuchungsamt im Gesundheitswesen, Abt. IV Hessisches Krebsregister
Klinisches Krebsregister für Brandenburg und Berlin gGmbH
Klinikum Chemnitz gemeinnützige GmbH - Klinisches Krebsregister Chemnitz
Klinisches Krebsregister Dresden
Klinisches Krebsregister Leipzig
Südwestsächsisches Tumorzentrum Zwickau e. V., Klinisches Krebsregister Zwickau
OnkoZert GmbH
Medizinische Klinik 2, Klinikum der Goethe Universität, Fachbereich Medizin
Universitätsklinikum Freiburg
Universität Regensburg
TU Dresden, Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) und Unabhängige Treuhandstelle (THS)
Assoziierte Kooperationen
AOK PLUS, Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden
Robert Koch-Institut (Zentrum für Krebsregisterdaten)
Deutsche ILCO e. V., Bundesverband
Förderung durch
Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Laufzeit
September 2022 – August 2025
Ansprechpartner*innen
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
Johannes Soff
OPTIMA
Optimal treatment for patients with solid tumours in Europe through Artificial intelligence
Das Ziel von OPTIMA ist es, einen föderierten und zentralisierten Zugang zu einer Vielzahl europäischer Versorgungsdatensätze einzurichten, um die Beantwortung der bedeutender Forschungsfragen bei Prostata-, Brust- und Lungenkrebs zu unterstützen.
Parallel dazu werden – beruhend auf nationalen und internationalen Leitlinienempfehlungen sowie statistischen Analysen und unter Anwendung von künstlicher Intelligenz – umfassende Entscheidungshilfen entwickelt, um die gemeinsame Entscheidungsfindung von Ärzt*innen und Patient*innen zu unterstützen.
PCO-Daten liegen seit Februar 2024 auch im OMOP-Datenstandard vor
Wenn Sie Interesse an einer föderierten Datenauswertung haben, kontaktieren Sie bitte Dr. Nora Tabea Sibert.
Beteiligte Einrichtungen
Über 30 europäische Partner, darunter:
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
European Association of Urology (EAU)
European Cancer Patient Coalition (ECPC)
European Respiratory Society (ERS)
Erasmus University Medical Center Rotterdam (EMC)
University College London / University College London Hospital (UCL/UCHL)
University of Oxford
Förderung durch
Europäische Union Innovative Medicines Initiative (IMI)
Laufzeit
Oktober 2021 – September 2026
Publikationen
siehe Fachartikel
Website
www.optima-oncology.eu
Ansprechpartner*innen
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
Dr. med. Nora Tabea Sibert
PCO
Prostate Cancer Outcomes-Studie
Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung von Männern weltweit. Als Folgen von Erkrankung und Therapie können u. a. Harninkontinenz, Darmprobleme, Erektionsstörungen und psychische Beschwerden auftreten. Bei Behandlungsergebnissen werden weltweit große Unterschiede vermutet.
Die von der Movember Foundation geförderte „Prostate Cancer Outcomes-Studie“ (kurz: PCO-Studie) will dazu beitragen, die physische und psychische Gesundheit von Männern, die wegen eines lokalen Prostatakarzinoms behandelt werden, zu verbessern. Die PCO-Studie ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bundesverbands Prostatakrebs Selbsthilfe (BPS), der DKG, OnkoZert und mittlerweile über 140 teilnehmenden Prostatakrebszentren. Die PCO-Studie rekrutiert seit Juli 2016 Patienten in von der DKG zertifizierten Prostatakrebszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mittlerweile haben sich über 60.000 Patienten an der Studie beteiligt. In der Studie werden Patienten mittels einheitlichem Fragebogen (EPIC-26) zu den funktionalen Outcomes „Inkontinenz“, „irritatitiv/obstruktiv“, „gastrointestinal“, „Sexualität“, „Hormonell“ prä- und mindestens einmalig (nach 12 Monaten) posttherapeutisch befragt. Die Befragungsdaten werden mit in den Zentren vorliegenden Erkrankungs- und Behandlungsdaten verknüpft. Die Ergebnisse werden Casemix-adjustiert für den pseudonymisierten Zentrumsvergleich ausgewertet. Die PCO-Studie ist Teil des TrueNTH Global Registry, an dem sich mittlerweile 15 Länder beteiligen.
Weiterführende Informationen und Links zu Veröffentlichungen finden Sie unter www.pco-study.com/.
Interpretationshilfe für Studienzentren
Dieses Dokument kann PCO-Zentren bei Bedarf helfen, die Ergebnisse aus der prätherapeutischen Befragung (EPIC-26) in ihre Behandlungsplanung miteinzubeziehen. Die Übersicht enthält prätherapeutische Durchschnittswerte und posttherapeutische Ergebnisse der PCO-Studienkohorte.
Beteiligte Einrichtungen
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
Bundesverband Prostata Selbsthilfe (BPS)
OnkoZert
DKG-zertifizierte Prostatakrebszentren
Förderung durch
Movember Foundation (Australien)
Laufzeit
Juli 2016 – unbefristet
Publikationen
siehe Patient-Reported Outcomes Berichte
siehe Fachartikel
Webseite
www.pco-study.com/
Ansprechpartner*innen
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
Dr. med. Nora Tabea Sibert
PLATO 2
Plattform zur bundesweiten Auswertung von klinischen Krebsregisterdaten für Forschungsfragen und registerbasierten Studien
Das Mitte 2021 verabschiedete Gesetz zur Zusammenführung von Krebsregisterdaten schafft die Rahmenbedingungen für die bundesweite Zusammenführung medizinischer Behandlungsdaten von an Krebs erkrankten Menschen. Führende onkologische Organisationen und Vertretende der Krebsregistrierung wollen, wie im Gesetz vorgesehen, gemeinsam ein Konzept für eine Plattform erarbeiten, die die Datenzusammenführung bundesweit und anlassbezogen ermöglicht und eine Verknüpfung mit anderen Datenquellen zulässt. Vorgesehen sind außerdem die fachliche Begleitung sowie die Bereitstellung von Expertise für eine klinisch-wissenschaftliche Auswertung der zusammengeführten Daten.
Beteiligte Einrichtungen
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e. V. (ADT)
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
Deutsche Krebshilfe
Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD)
Haus der Krebs-Selbsthilfe Bundesverband e. V. Medizininformatikinitiative (MII)
NfDI4Health
Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung e. V. (DNVF)
Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik
Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi)
Arbeitskreis der Medizinischen Ethik-Kommissionen in Deutschland (AKEK)
Förderung durch
Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Laufzeit
September 2022 – Dezember 2024
Ansprechpartner*innen
PD Dr. med. Simone Wesselmann
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
PRO B
PROM bei Brusterkrankungen - neue Wege in der Versorgung bei metastasiertem Brustkrebs
Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebserkrankung der Frau. Mit dem Auftreten von Metastasen ändern sich nicht nur die Lebensumstände der Patientinnen, sondern auch das therapeutische Vorgehen grundlegend. Entscheidungsprozesse in dieser Situation sind häufig zeitaufwendig und müssen vor dem Hintergrund der fortschreitenden Erkrankung immer wieder neu hinterfragt werden. An dieser Stelle sind Informationen, die über sogenannte Patient-Reported Outcomes (PROs) erfasst werden, hilfreich, um die bestmöglichen Therapieentscheidungen treffen zu können. In Studien konnte für Patientinnen und Patienten mit metastasierter Tumorerkrankung gezeigt werden, dass eine intensivierte PRO-gestützte Therapieüberwachung neben der Reduktion ungeplanter Krankenhaus- und Notaufnahmeaufenthalte auch eine Verbesserung der Lebensqualität und des Gesamtüberlebens bewirken kann.
Ziel der PRO B Studie ist es deshalb, zu überprüfen, ob die positiven Auswirkungen eines intensivierten PRO-Monitorings auf die in Deutschland übliche Versorgung von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom übertragbar sind. Bei PRO B handelt es sich um eine prospektive, multizentrische, randomisierte zweiarmige Interventionsstudie. Abhängig von der Randomisierung werden die Patientinnen wöchentlich (Interventionsarm) oder alle drei Monate (Kontrollarm) per Smartphone-App oder E-Mail zu ihrem Gesundheitszustand befragt. Eine Verschlechterung der Werte wird dem behandelnden Zentrum durch einen automatischen Alarm angezeigt. Das Zentrum entscheidet dann, ob es Kontakt zu der Patientin aufnimmt, um die Verschlechterung der Werte zu spezifizieren und gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten. PRO B nutzt die bestehenden Zertifizierungsstrukturen der teilnehmenden Brustkrebszentren, um klinische Daten mit den erhobenen PROs zu verknüpfen.
Beteiligte Einrichtungen
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
OnkoZert GmbH
BARMER
BKK·VBU
DAK-Gesundheit
Förderung durch
Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)
Laufzeit
Oktober 2020 – September 2024
Publikationen
siehe Fachartikel
Webseite
www.pro-b-projekt.de
Ansprechpartner*innen
Dr. rer. medic. Clara Breidenbach
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
ProKontinenz
Hilfsmittelversorgung und Therapie der männlichen Belastungsinkontinenz
Das Projekt beschäftigt sich mit der Versorgungssituation von Männern nach radikaler Prostatektomie mit Belastungsinkontinenz mit notwendigen Hilfsmitteln und Therapien. Das Hauptziel ist es, das Versorgungsdefizit der genannten Patientengruppe mithilfe eines Onlineangebotes (ProKontinenz) zu verringern und ihre Lebensqualität durch den Informationsgewinn nachhaltig zu verbessern. Durch eine bessere Aufklärung sollen Betroffene auf eine größere Vielfalt von Hilfsmitteln zugreifen und auch häufiger eine Inkontinenzoperation in Anspruch nehmen können. Weiterhin sollen durch das Informationsangebot die durch Patienten selbst getragenen Hilfsmittelkosten gesenkt und auch die Hilfsmittelkosten insgesamt durch die Inanspruchnahme von Inkontinenzoperationen verringert werden.
Beteiligte Einrichtungen
Technische Universität Dresden, Klinik für Urologie
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
Arbeitskreis Versorgungsforschung, Qualität & Ökonomie der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU)
Urologische Stiftung Gesundheit gGmbH der DGU e. V.
Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V.
Förderung durch
Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)
Laufzeit
Januar 2024 – August 2026
Ansprechpartner*innen
Sophie Schellack
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
PRO-P
Einfluss elektronischer Patient Reported Outcomes (ePROMs) bei operativer Therapie des Prostatakrebses auf den postoperativen Verlauf
Mit über 65.000 Neuerkrankungen ist das Prostatakarzinom die häufigste Krebsform bei Männern in Deutschland. Die relativen 5- und 10-Jahres-Überlebensraten sind beim lokal begrenzten Prostatakarzinom mit 89 % bzw. 88 % grundsätzlich gut, aber vom initialen Tumorstadium abhängig. Die häufigste kurative Behandlungsart ist die operative Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie). Ein relevanter Anteil der Männer leidet nach radikaler Prostatektomie unter Harninkontinenz und sexuellen Funktionsstörungen. Diese gehen mit Beeinträchtigungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und psychischer Belastung einher.
In der Versorgungsstudie PRO-P soll untersucht werden, wie sich ein intensiviertes Symptom-Monitoring mittels elektronischen Patient-Reported Outcome Measures (ePROMs), welche mit weiterführenden Maßnahmen verknüpft sind, auf den postoperativen Verlauf bei Männern mit Prostatakrebs auswirkt. Das Projekt ist als multizentrische, prospektive und zweiarmig-randomisierte Kontrollgruppen-Studie geplant, bei der PROMs bei Patienten mit Prostatakarzinom einmalig vor und sechsmal (Interventionsgruppe) bzw. dreimal (Kontrollgruppe) nach primärer Prostataentfernung standardisiert eingesetzt werden.
Beteiligte Einrichtungen
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum (UK) Düsseldorf, Urologische Klinik
Universitätsklinikum Düsseldorf, Klin. Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
UK der Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Urologie und Neuro-Urologie, Herne
UK Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie
Klinikum Dortmund gGmbH, Urologische Klinik
UK Essen, Klinik und Poliklinik für Urologie, Uroonkologie und Kinderurologie
UK Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie
Universität zu Köln, Lehrstuhl Versorgungsforschung,
Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR)
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
Universität zu Köln, Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik
Techniker Krankenkasse
Förderung durch
Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Laufzeit
April 2022 - März 2025
Publikationen
siehe Fachartikel
Ansprechpartner*innen
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
QV-CARES
Qualitätsverbund Berufliche Wiedereingliederung (QV-CARES)
Mehr als ein Drittel der Krebsneuerkrankungen in Deutschland betreffen Personen im erwerbsfähigen Alter. Der Verbleib und die Rückkehr in das Arbeitsleben mit oder nach der Erkrankung stellen Betroffene oft vor Herausforderungen.
In Krebsberatungsstellen (KBS) erhalten Patient*innen und ihre Angehörigen eine psychosoziale Beratung in allen Phasen ihrer Erkrankung. Bisher konnten Fragen zur beruflichen Wiedereingliederung nur begrenzt in den Beratungsprozess einfließen. Im Rahmen des CARES Projektes wurden Berater*innen der Krebsberatungsstellen zu Berufslots*innen fortgebildet, die Ratsuchende intensiviert zur Rückkehr in das Arbeitsleben beraten.
Das Ziel von QV-CARES ist es, die während der CARES-Studie entwickelte intensivierte und bedürfnisorientierte Begleitung zur Rückkehr in die Erwerbstätigkeit in Krebsberatungsstellen zu verstetigen, dabei verstärkt auf schwer erreichbare Zielgruppen einzugehen und das Angebot im Sinne einer begleitenden Versorgungsforschung fortlaufend zu evaluieren. Dazu wird das bestehende Curriculum für das Weiterbildungsprogramm der Berufslots*innen auf Grundlage von quantitativen und qualitativen Datenerhebungen erweitert, Anforderungen für Berufslots*innen in KBS formuliert und ein Online-Tool zur langfristigen Datenerhebung eingeführt. Mit Ende des Projekts soll eine dauerhafte Qualitätsentwicklungsstruktur für berufliche Wiedereingliederung in Anlehnung an bereits bestehende Qualitätsverbünde für KBS bestehen.
Beteiligte Einrichtungen
Lehrstuhl für Versorgungsforschung, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Universität zu Köln
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
Bundesarbeitsgemeinschaft für ambulante psychosoziale Krebsberatung e. V. (BAK)
Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG)
Arbeitsgemeinschaft für Soziale Arbeit in der Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft (ASO)
Leben nach Krebs! e. V.
Förderung durch
Deutsche Rentenversicherung Bund
Laufzeit
Oktober 2024 - Dezember 2025
Ansprechpartner*innen
Dr. rer. medic. Clara Breidenbach
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
Hannah Lange
Sophie Schellack
REGIBA
Curriculum registerbasierte Forschung
Die Nutzung von in der Versorgung vorhandenen Daten und die Evidenzgenerierung durch registerbasierte Studien wird zunehmend postuliert. Best-Practice-Beispiele aus der Onkologie zeigen, dass im Sinne einer wissensgenerierenden Versorgungsforschung mit der Hilfe von Registerdaten Leitlinien überprüft, die Wirksamkeit und Qualität von Diagnostik und Versorgung evaluiert und Empfehlungen für Leitlinien und Interventionen gemacht werden können. Ziel des Projektes ist es, ein Curriculum zu entwickeln, das (Nachwuchs-)Wissenschaftler*innen das erforderliche Wissen und die methodischen Grundlagen für die Durchführung registerbasierter Studien und die Nutzung versorgungsnaher Daten in Registern vermittelt. Dabei sollen ein Grundverständnis der Vielfältigkeit der Versorgung und des Gesundheitssystems einerseits und die Möglichkeiten und Notwendigkeit inter- und multidisziplinärer Auswertung und Nutzung von Registerdaten für die Versorger und zu Versorgenden andererseits inhaltlicher Gegenstand sein. Eine Fortbildung anhand des Curriculums soll die Teilnehmenden befähigen, Registerdaten auf ihre Validität und Qualität für Forschungsfragestellungen zu bewerten, kontextgerecht methodisch qualitativ hochwertig auszuwerten und anspruchsvolle registerbasierte Studien primär in der Onkologie (und ggf. zukünftig auch in anderen Krankheitsfeldern) durchzuführen. Die Deutsche Krebsgesellschaft ist im wissenschaftlichen Beirat beteiligt.
Beteiligte Einrichtungen
Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung (Projektleitung)
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT)
wissenschaftlicher Beirat, u. a. mit Vertreter*innen der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (DKG)
Förderung durch
Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Laufzeit
September 2021 – August 2024
Website
www.dnvf.de/gruppen/curriculum-registerbasierte-forschung-regiba.html
Ansprechpartner*innen
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
PD Dr. med. Simone Wesselmann
Themenschwerpunkt: Onkologische Versorgung von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen
Die Versorgungssituation für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen und Krebserkrankung in Deutschland ist bisher weitgehend unbekannt. Daten aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland legen nahe, dass – bei im Vergleich zu Menschen intellektuellen Beeinträchtigungen gleicher Erkrankungshäufigkeit – teils erhebliche onkologische Versorgungsdefizite für diese vulnerable Gruppe bestehen. Es ist davon auszugehen, dass das deutsche Gesundheitssystem auf die speziellen Bedarfslagen von an Krebs erkrankten Patient*innen mit intellektuellen Beeinträchtigungen ähnlich unzureichend ausgelegt ist, wie dies für das europäische und außereuropäische Ausland bereits beschrieben wurde.
Aufgrund der Relevanz dieser Problematik, engagiert sich die DKG in einem selbstgesetzten Themenschwerpunkt „Onkologische Versorgung von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen“ u. a. wie folgt:
- Veröffentlichung eines Übersichtspapiers zur onkologischen Versorgungssituation von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen in Zusammenarbeit mit Expert*innen (siehe Publikationen)
- Entwicklung von Broschüren für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen in leichter Sprache, die über onkologische Vorsorgeuntersuchungen sowie onkologische Behandlungsmöglichkeiten in zielgruppengerechter Sprache aufklären. Die Broschüren wurden auf Grundlage von bereits bestehenden französischen Broschüren der Oncodéfi Association auf die Situation in Deutschland übertragen. Sie liegen an für die Zielgruppe zugänglichen Orten aus, z. B. Lebenshilfe-Treffunkte, und können außerdem hier kostenfrei bestellt werden. Ein Nachdruck der Broschüren ist in Planung.
- Aktuell bereiten wir eine Sekundärdatenanalyse in Kooperation mit dem BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) vor, die u. a. Krebsinzidenz und Alter bei Diagnosestellung bei Menschen mit und ohne Intelligenzminderung betrachten soll.
- Im Februar 2024 wurde der Artikel „Krebserkrankungen bei Menschen mit einer Intelligenzminderung in Deutschland: Prävalenzen, Genetik und Versorgungslage“ unter Mitarbeit der DKG im Bundesgesundheitsblatt veröffentlicht (siehe Fachartikel).
Ab April 2024 nimmt die DKG an der EU-Joint Action EUCanScreen teil und übernimmt dort die Leitung einer „Task zu Screening von Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen“.
Assoziierte Kooperationen
Lebenshilfe e. V.
Oncodéfi Association
Deutsche Gesellschaft für Medizin für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung e. V. (DGMGB)
Ärztekammer Nordrhein
Arbeitsgemeinschaft Soziale Arbeit in der Onkologie der DKG e. V (ASO)
BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg)
Förderung durch
Stiftung Deutsche Krebsgesellschaft (für die Entwicklung und Verbreitung der Broschüren)
Laufzeit
seit Januar 2022 fortlaufend
Januar - Juni 2022: Entwicklung und Verbreitung der Broschüren
Publikation
siehe Fachartikel
Ansprechpartner*innen
PD Dr. rer. medic. Christoph Kowalski
Dr. rer. medic. Clara Breidenbach
Dr. med. Nora Tabea Sibert
Themenschwerpunkt: Versorgungsnahe Daten der DKG im OMOP-Datenformat
Um versorgungsnahen Daten Organisations-übergreifend und auch international gemeinsam auswerten zu können, sind Standards für den Inhalt und die Form der erhobenen Daten nötig. Dafür werden sog. „common data models“ (CDM) erstellt. CDMs bieten nicht nur einen einheitlichen Standard für die Codierung von z.B. Diagnosen, Therapien oder Symptomen (aufbauend auf bereits bestehende Systematiken wie bspw. der ICD-10 Klassifikation), sondern auch die Art der Beziehung einzelner erhobener Parameter untereinander (z.B. werden Krankheitsfälle eindeutig Personen zugeordnet und jedem Krankheitsfall unterschiedliche Therapien). Ein solches, international weit verbreitetes Datenmodell ist das „OMOP“ (Observational Medical Outcomes Partnership) Modell. Vorteil der Nutzung eines einheitlichen Datenstandards ist die gemeinsame Auswertung von unterschiedlichen Datenquellen, ohne dass ein zentrales Linkage erfolgen muss (föderierte Datenauswertung).
Bei der DKG liegen derzeit zwei große Datensätze im OMOP-Format vor: Zum einen ein Datensatz für das kolorektale Karzinom mit mehr als 8500 Patient*innen (Stand Februar 2024) aufbauend auf der EDIUM-Studie und zum anderen ein Datensatz für das Prostatakarzinom (PCO-Studie) mit mehr als 49000 Patienten (Stand Februar 2024). Die Daten sind für eine föderierte Datenauswertung geeignet (vgl. auch OPTIMA- oder EHDEN-Projekt). Die DKG-Datensätze werden im EHDEN Data Partner Portal gelistet. Wenn Sie Interesse an einer gemeinsamen Auswertung haben, kontaktieren Sie gerne Dr. Nora Tabea Sibert.
Beteiligte Einrichtungen
Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (DKG)
Förderung durch
Europäische Union
Innovative Medicines Initiative (IMI, für die Überführung in den OMOP-Standard bis Februar 2024)
Laufzeit
März 2023 - unbefristet
Webseite
https://portal.ehden.eu/
Ansprechpartner*innen
Dr. med. Nora Tabea Sibert