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Therapieziel frühe Tumorschrumpfung: Positiver Einfluss auf Tumorsymptomatik beim mCRC

Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC) mit RAS-Wildtyp (RAS-WT), bei denen eine Panitumumab-basierte Erstlinientherapie zu einer frühen Tumorschrumpfung um ≥ 30 % nach 8 Wochen führt, profitieren von einer signifikanten Verzögerung des Auftretens neuer tumorassoziierter Symptome. Dies wurde erstmals in einer retrospektive Analyse der drei Panitumumab-Studien PRIME, PEAK und 314 aufgezeigt.[1]

 

 

Die frühe und tiefe Tumorschrumpfung ist ein prognostischer Faktor, der mit einem längeren Überleben und höheren Resektionsraten assoziiert ist. Dieser Zusammenhang war in mehreren Studien mit einer Panitumumab-basierten Therapie belegt worden.[2] In einer weitergehenden retrospektiven Analyse wurde nun der Einfluss des Tumoransprechens auf die Zeit bis zur Entwicklung (neuer) tumorbedingter Symptome untersucht. Ausgewertet wurden die Daten von 659 RAS-WT Patienten aus den drei Panitumumab-Erstlinienstudien PRIME (Phase-III, Panitumumab + FOLFOX4 vs. FOLFOX4), PEAK (Phase-II, Panitumumab + mFOLFOX6 vs. Bevacizumab + mFOLFOX6) und 314 (Phase-II, Panitumumab + FOLFIRI). Als (neue) tumorbedingte Symptome wurden erfasst: Der neue Gebrauch von Opioiden, erstmaliger Gewichtsverlust, neues Auftreten einer Anämie oder einer Asthenie. Zudem wurde die Inzidenz eines kombinierten Endpunktes aus diesen vier Symptomen sowie die Veränderung des ECOG Performance Status (ECOG PS) bestimmt. Das Tumoransprechen wurde aus zwei klinisch erhobenen Parametern ermittelt: Dem Vorliegen bzw. Nicht-Vorliegen einer frühen Tumorschrumpfung (ETS, definiert als Reduktion der Tumormasse um ≥ 30 % bzw. < 30 % nach acht Wochen), und der Tiefe des Ansprechens (DpR, maximale im Therapieverlauf gemessene Reduktion des Tumorvolumens in Prozent).

Patienten mit einer frühen Tumorschrumpfung bzw. einem tiefen Ansprechen profitieren von einer signifikanten Verzögerung des Auftretens neuer tumorbedingter Symptome

Bei Patienten mit einer ETS ≥ 30 % konnte der kombinierte Endpunkt signifikant verzögert werden: Tumorbedingte Symptome traten bei ihnen erst nach median 5,0 Monaten auf, bei Patienten mit einer ETS < 30 % dagegen schon nach median 3,4 Monaten (adjustierte HR 0,80; p = 0,021; Abb. 1). Auch wirkte sich die frühe Tumorschrumpfung positiv auf die Entwicklung der vier Einzelsymptome aus (Abb. 2). Zudem wurde bei einer ETS ≥ 30% die mediane Zeit bis zur Verschlechterung des ECOG PS numerisch nahezu verdoppelt: auf 13,9 Monate vs. 7,9 Monate (adjustierte HR 0,87; p = 0,204).

Unabhängig vom Erreichen einer frühen Tumorschrumpfung nach 8 Wochen führte auch ein tiefes Ansprechen gemessen über den gesamten Therapieverlauf zu einem verzögerten Auftreten neuer tumorbedingter Symptome. Ab einer DpR > 30 % war die mediane Zeit bis zum Auftreten des kombinierten Endpunkts signifikant verlängert im Vergleich zu einer DpR ≤ 30 % (2,0 Monate) und betrug je nach Tiefe des Ansprechens 4,5–6,0 Monate (Abb. 3).

 

 

FAZIT: Eine frühere Analyse der Studien PRIME und PEAK demonstrierte, dass durch eine Panitumumab-basierte Kombinationschemotherapie eine frühe und tiefe Tumorschrumpfung bei einem Großteil der RAS WT Patienten erreicht wurde.[2] Die in dieser retrospektiven Analyse gezeigte Assoziation einer frühen Tumorschrumpfung bzw. eines tiefen Ansprechens mit einer signifikanten Verzögerung des Auftretens neuer tumorassoziierter Symptome unterstreicht die Bedeutung einer Zytoreduktion. Eine Verlängerung des Intervalls bis zum ersten Opiateinsatz, Gewichtsverlust, Anämie oder Asthenie kann für mCRC Patienten einen Gewinn an Lebensqualität bedeuten und macht das Therapieziel einer maximalen Tumorreduktion für eine breite Patientengruppe relevant.

 

Quellen:

[1] Geissler M., Vortrag ESMO 2018, München, und Taieb J et al. WCGIC 2018; Poster und Abstr. PD-012
[2] Taieb J et al. J Cancer Res Clin Oncol 2018; 144: 321-335

 

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Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 13.11.2018

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