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Neue AML-Therapien sind spezifischer und besser verträglich
Bis vor wenigen Jahren wurden AML-Patient*innen mit relativ unspezifisch wirksamen Chemotherapien behandelt. Das Ergebnis dieser Behandlung hatte oft „Luft nach oben“, wie es Prof. Christoph Röllig ausdrückt, das bedeutet, dass viele Patient*innen nicht geheilt werden konnten. Auf dem diesjährigem Amerikanischen Krebskongress ASH wurden nun neue Medikamante vorgestellt, die zum einen zielgenauer wirken und zum anderen seltener schwere Nebenwirkungen hervorrufen, wie sie häufig durch eine Chemotherapie verursacht werden. Zu den neuen Medikamenten gehören:
Gilteritinib bei Patient*innen mit einer FLT3-Mutation
Ivosidenib in Kombination mit dem etablierten Medikament Azacitidin bei Patient*innen mit einem mutierten IDH1-Enzym.
Außerdem wurde eine Erhaltungstherapie vorgestellt, die nach einer intensiven Chemotherapie angewendet wird, um die Heilungschancen zu erhöhen oder zumindest einen Rückfall hinauszuzögern.
Interview mit Prof. Dr. Christoph Röllig (Dresden) für Patient*innen – EHA 2021
In der AML-Forschung und der Entwicklung neuer Substanzen ist sehr viel Bewegung, sagt Prof. Röllig. Es sei für Patient*innen ratsam, nach klinischen Studien zu fragen, betont der Experte. Er erläutert außerdem, dass es auch für ältere Betroffene die Möglichkeit einer allogenen Stammzelltransplantation gibt und spricht über neue Substanzen, die für die Therapie zum Einsatz kommen (werden).
Leukämie geht von den Knochenmarkzellen aus - dem Ort, an dem das Blut produziert wird. Deshalb wird Leukämie auch als Blutkrebs bezeichnet. Eine Leukämie entsteht, wenn der normale Reifungsprozess der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Knochenmark durch eine Fehlschaltung bestimmter Kontrollgene unterbrochen ist. Hier finden Sie Informationen zur Diagnose und Therapie verschiedener Formen von Leukämie.