Pembrolizumab als neue Erstlinienoption beim fortgeschrittenen NSCLC
Der Immuncheckpoint-Inhibitor Pembrolizumab steht beispielhaft für die enormen Fortschritte, die beim fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) durch die Immunonkologie erreicht wurden. Dieses (...)
Erstmals steht beim fortgeschrittenen NSCLC auch in der Erstlinie eine Immuntherapie mit einem Checkpoint-Inhibitor zur Verfügung. Pembrolizumab (KEYTRUDA®) ist seit Februar 2017 als Monotherapie bei therapie-naiven Patienten mit einem metastasierenden NSCLC mit PD-L1 exprimierenden Tumoren (Tumor Proportion Score [TPS] ≥ 50 %) ohne EGFR- oder ALK-positive Tumormutationen zugelassen. [1]
Signifikante Ergebnisse beim PFS und Gesamtüberleben
Die Auswertung ergab eine signifikante Verlängerung des PFS durch Pembrolizumab von 6,0 auf 10,3 Monate (HR=0,50; 95% KI: 0,37-0,68; P<0,001). Nach einem Jahr war noch fast die Hälfte (48%) der Patienten im Pembrolizumab-Arm ohne Progress, im Chemotherapie-Arm nur 15%. Auch der Überlebensvorteil war mit Pembrolizumab gegenüber der Kombinationschemotherapie signifikant. Nach einem Jahr lebten noch 70% der Pembrolizumab-Patienten im Vergleich zu 54% in der Chemotherapie-Gruppe (HR=0,60; 95%-KI: 0,41-0,89; p=0,005). [4]
Prof. Martin Reck zur Wirksamkeit vom Pembrolizumab in der Erstlinientherapie
„Die Ergebnisse der Keynote-024-Studie sind eindeutig: Wir haben in der Erstlinientherapie einen hochsignifikanten Vorteil beim PFS zugunsten von Pembrolizumab bei Patienten mit einer PD-L1-Expression von mindestens 50% im Vergleich zur Kombinationschemotherapie gesehen. Bemerkenswert ist darüber hinaus der signifikante und konsistente Überlebensvorteil mit einer relativen Reduktion der Sterbewahrscheinlichkeit um 40%. Bei einem Crossover von fast 50% der Chemotherapie-Patienten in den Prüfarm ist dieses Ergebnis besonders valide.“
Auch in Bezug auf das Ansprechen profitierten die Patienten von Pembrolizumab. Die objektive Ansprechrate lag mit dem Checkpoint-Inhibitor bei 44,8% im Vergleich zu 27,8% unter Chemotherapie. Sechs Patienten erreichten durch die Immuntherapie eine komplette Remission. [3] Die mediane Dauer des Ansprechens wurde im Pembrolizumab-Arm noch nicht erreicht, unter Chemotherapie betrug sie 6,3 Monate.
Rate schwerer Nebenwirkungen mit Pembrolizumab halbiert
Die Rate der Nebenwirkungen von Grad 3-4 war im Pembrolizumab-Arm mit 26,6% nur etwa halb so hoch wie unter der Chemotherapie mit 53,3%. Bei 29,2% der Patienten traten immunvermittelte Nebenwirkungen auf, sie waren überwiegend von Grad 1-2. Schwere immunvermittelte Ereignisse waren selten und betrafen Hautreaktionen (3,9%), Pneumonitis (2,6%) und Colitis (1,3%). [3]
Zuletzt aufgerufen am: 04.10.2024 16:11