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Was können Sie selbst tun?

Paar geht spazieren
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Da Schmerz von vielen Faktoren beeinflusst wird, können Sie auch selbst dazu beitragen, ihn zu lindern. Manchen Patienten bringen einfache Hausmittel wie heiße oder kalte Wickel, Massagen oder Einreibungen auf schmerzenden Stellen Linderung. Ganz wichtig ist auch ausreichender Schlaf, denn Müdigkeit steigert das Schmerzempfinden. Gut gelüftete Räume und eine gut angepasste Schmerzmedikation können einen erholsamen Nachtschlaf unterstützen.

Aber nicht nur ihrem Körper, auch ihrer Seele sollten Schmerzpatienten Gutes tun. Ganz wichtig ist es, sich nicht auf den Schmerz zu konzentrieren, sondern sich effektiv abzulenken. Das geht besonders gut, wenn man sich Dingen widmet, die einem viel Spaß machen – ob es nun kochen, wandern oder lesen ist. Auch die Gesellschaft von anderen hilft Patienten, „auf andere Gedanken zu kommen“:  Gespräche, gemeinsame Unternehmungen wie Konzert- oder Kinobesuche, Kurse an Volkshochschulen oder das Engagement in Vereinen.

Viele Patienten empfinden auch den Austausch mit Menschen, die ebenfalls an Krebs erkrankt sind, als Bereicherung. Andere Betroffene machen oft sehr ähnliche Erfahrungen und teilen Ihre Ängste und Sorgen. In Selbsthilfegruppen oder Internetforen erkennen Sie, dass Ihre Gedanken und Gefühle normal sind. Sie erleben, wie andere Krebskranke mit körperlichen Einschränkungen umgehen und wie sie mit den seelischen Belastungen fertig werden. Die gegenseitige Anteilnahme und Unterstützung schweißt nach einiger Zeit eng zusammen. Man trifft sich auch privat, gestaltet gemeinsam seine Freizeit. Die Gruppenmitglieder informieren sich gegenseitig über Neuigkeiten, z.B. über aktuelle medizinische Erkenntnisse oder wichtige Änderungen in der Sozialgesetzgebung. Auch praktische Tipps z.B. zur Linderung von Nebenwirkungen werden ausgetauscht. Die passende Gruppe findet man am besten über Selbsthilfekontaktstellen. Diese sammeln Informationen für die jeweilige Region und beraten und vermitteln den Kontakt.

Manche Menschen können sich im Schutz der Anonymität besser öffnen und trauen sie sich eher, unangenehme Fragen zu stellen oder über ihre Gefühle zu sprechen. Das Internet bietet eine große Vielfalt an Möglichkeiten für den Erfahrungsaustausch mit anderen Krebspatienten: offene und geschlossene Foren, Chats, soziale Netzwerke wie Facebook, virtuelle Selbsthilfegruppen und vieles mehr. Wichtig ist, online nicht zu viele persönliche Details preiszugeben. Vorsicht gilt bei medizinischen Aussagen: Sie können falsch, veraltet oder aus dem Zusammenhang gerissen sein. Die Erfahrung einzelner Patienten kann nicht auf andere Krebskranke übertragen werden, und die unkritische Anwendung von Mitteln, die anderen geholfen haben, kann schlimmstenfalls zur Verschlimmerung von Symptomen oder zum Versagen von Therapien führen.

(pp)

Quellen:

  • Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin 

    • DGS-PraxisLeitlinie Tumorbedingte Durchbruchschmerzen, Version: 2.0 für Fachkreise, 2013. Abgerufen unter www.dgs-praxisleitlinien am 20.08.2014
    • DGS-PraxisLeitlinie Tumorbedingte Durchbruchschmerzen, Version: 2.0, PatientenLeitlinie, 2013. Abgerufen unter www.dgs-praxisleitlinien am 20.08.2014
    • DGS-PraxisLeitlinie Tumorschmerz, Version: 2.0 für Fachkreise, 2012. Abgerufen unter www.dgspraxisleitlinien am 20.08.2014
  • Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Empfehlungen zur Therapie von Tumorschmerzen. 3. Auflage, Januar 2007. Abgerufen unter www.akdae.de am 20.08.2014

  • Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg – Krebsinformationsdienst www.krebsinformation.de

 

 

Fachberater:
Prof. Dr. med. Florian Lordick,
Leipzig, Sprecher der AG Palliativmedizin in der Deutschen Krebsgesellschaft

Dr. med. Johannes Horlemann,
Kevelaer, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 10.09.2014

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