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Palliative Versorgung und Hospize
Mit einer individuell auf ihre Bedürfnisse angepasste Tumorschmerztherapie können Krebspatienten über lange Zeit in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und ihre Medikamente selbstständig einnehmen. Wenn dies aber im finalen Krankheitsstadium zunehmend schwieriger wird, ermöglichen moderne Strukturen der palliativmedizinischen Versorgung den Patienten, ihre letzten Wochen und Tage in Würde zu verleben.
In Deutschland gibt es mittlerweile ein dichtes Netz von Einrichtungen für die letzte Phase im Leben Schwerstkranker. Dazu zählen derzeit etwa 1500 ambulante Einrichtungen, über 200 stationäre Hospize für Erwachsene und Kinder sowie ebenfalls über 200 Palliativstationen an Kliniken.
Die meisten Patienten wünschen sich, bis zum Lebensende zu Hause und im Kreis ihrer Familie bleiben zu können. Durch ambulante Betreuung kann dieser Wunsch in sehr vielen Fällen in Erfüllung gehen. Nur ca. 10–15% aller Patienten benötigen eine spezielle Versorgung, die die stationäre Unterbringung in einem Hospiz oder auf einer Palliativstation notwendig macht.
Ambulante Hospizdienste
Ambulante Hospizdienste betreuen schwerstkranke Menschen und ihre Familien im häuslichen Umfeld. Dabei arbeiten Pflegedienste und Palliativmediziner Hand in Hand mit ehrenamtlichen Mitarbeitern, die Patienten und Angehörige beispielsweise in sozialrechtlichen Fragen beraten oder auch bei Behördengängen begleiten, die Gesprächspartner sind für die Verarbeitung der Krankheit und für das Abschiednehmen oder die auch einfach nur „da sind“ und bei Sterbenden wachen. Nicht selten begleiten sie die Familien über den Tod hinaus durch die Phase der Trauer.
Die Leistungen der ambulanten Hospizdienste sind für die Betroffenen kostenfrei.
Hospize
Stationäre Hospize sind eigenständige Einrichtungen mit familiärer Atmosphäre, in denen höchstens 16 Schwerstkranke betreut werden. Hier arbeitet Pflegepersonal, das speziell für die Bedürfnisse von Patienten in ihrer letzten Lebensphase ausgebildet ist, unterstützt von ehrenamtliche Mitarbeitern, Sozialarbeitern und Seelsorgern. Die ambulante ärztliche Versorgung übernehmen spezialisierte Palliativmediziner.
Auch die Leistungen der stationären Hospize sind heute für die Patienten komplett kostenfrei; der früher übliche Eigenanteil muss seit einer Gesetzesänderung nicht mehr erbracht werden.
Palliativstationen
Palliativstationen sind spezialisierte Einrichtungen zur Versorgung schwerstkranker und sterbender Patienten, die in eine Klinik integriert sind. Wie in den stationären Hospizen oder bei den ambulanten Hospizdiensten wird auch hier auf die ganzheitliche Betreuung des Patienten Wert gelegt: Im Team solcher Stationen sind neben palliativmedizinisch ausgebildeten Ärzten und spezialisierten Pflegekräften auch Seelsorger, Sozialarbeiter und Psychologen tätig. In Palliativstationen sind im Vergleich zu den meisten anderen Krankenhausabteilungen die Patientenzimmer möglichst wohnlich gestaltet, um Patienten und Angehörigen eine familiäre Atmosphäre zu bieten, wenn eine Betreuung zu Hause nicht mehr möglich ist.
Der „Wegweiser Hospiz und Palliativmedizin Deutschland“ unterstützt Betroffene bei der Suche nach regionalen ambulanten Hospizdienste oder stationären Hospiz- und Palliativeinrichtungen.
Quellen:
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Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin
- DGS-PraxisLeitlinie Tumorbedingte Durchbruchschmerzen, Version: 2.0 für Fachkreise, 2013. Abgerufen unter www.dgs-praxisleitlinien am 20.08.2014
- DGS-PraxisLeitlinie Tumorbedingte Durchbruchschmerzen, Version: 2.0, PatientenLeitlinie, 2013. Abgerufen unter www.dgs-praxisleitlinien am 20.08.2014
- DGS-PraxisLeitlinie Tumorschmerz, Version: 2.0 für Fachkreise, 2012. Abgerufen unter www.dgspraxisleitlinien am 20.08.2014
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Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Empfehlungen zur Therapie von Tumorschmerzen. 3. Auflage, Januar 2007. Abgerufen unter www.akdae.de am 20.08.2014
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Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg – Krebsinformationsdienst www.krebsinformation.de
Fachberater:
Prof. Dr. med. Florian Lordick,
Leipzig, Sprecher der AG Palliativmedizin in der Deutschen Krebsgesellschaft
Dr. med. Johannes Horlemann,
Kevelaer, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin
Weitere Informationen zum Thema:
Zuletzt aufgerufen am: 02.12.2024 17:43