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Geschmacksstörung als Nebenwirkung einer Krebstherapie

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Ursachen und Entstehung

Geschmacksstörungen sind eine häufige Nebenwirkung von Chemotherapie und Strahlentherapie im Kopf-Hals- und Brustbereich. Bitteres schmeckt meist bitterer als es tatsächlich ist, Süßes weniger oder stärker süß. Gewohnte Gerichte erscheinen plötzlich zu salzig oder zu fad. Dies alles beeinträchtigt den Appetit und die Lust am Essen.

Vor allem der Verzehr eiweißreicher Lebensmittel wie Fleisch, Wurst und Fisch geht zurück, da sie den Betroffenen oft bitter schmecken. Jedoch kann gerade bei einer Krebserkrankung ein erhöhter Eiweißbedarf bestehen, weshalb darauf geachtet werden sollte, dass der Eiweißanteil in der täglichen Ernährung hoch genug ist.


Behandlung

Eine Therapie, mit der die Geschmacksstörungen beseitigt werden könnten, ist noch nicht gefunden. Es gibt jedoch Möglichkeiten, das Geschmacksempfinden positiv zu beeinflussen:

  • Bei einer Aversion gegen Fleisch- oder Wurst können stattdessen verstärkt Fisch, Milchprodukte, Eier und Tofu konsumiert werden.

  • Ersetzen Sie rotes Fleisch (Rind, Schwein, Lamm) durch weißes (Geflügel).

  • Zwingen Sie sich nicht etwas zu essen, das Sie nicht mögen.

  • Spülen Sie vor dem Essen den Mund kurz aus.

  • Bittere Getränke, Bonbons oder Kaugummi (mit Zucker, Zuckeraustauschstoffe können in großen Mengen Durchfall verursachen) regen den Speichelfluss an und helfen gegen den schlechten Geschmack.

  • Beim Kochen sollten milde Gewürze (z.B. Oregano, Basilikum, Rosmarin) verwendet werden.

  • Sehr süße Speisen können manchmal als unangenehm empfunden werden.

  • Wenn beim Essen ein metallischer Nachgeschmack besteht, lohnt es, ein Plastikbesteck auszuprobieren.

 

Fachliche Beratung:

Kommission "Ernährung und Krebs" 
der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.

 

(red)



Quellen:

[1] K.S. Zänker, N. Becker: Primäre Prävention, in: H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2005, S. 279-306
[2] M.E. Heim, J. Arends: Kachexie, Anorexie und Ernährung, in: H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006, S. 2180-2191
[3] Zürcher, G. Wann und wie sollen Tumorpatienten ernährt werden? Der Onkologe 14, (1), 2008, 7-64.
[4] Deutsche Krebshilfe, Blaue Ratgeber, Ernährung bei Krebs, Stand 1/2020 https://www.krebshilfe.de/fileadmin/Downloads/PDFs/Blaue_Ratgeber/046_0115.pdf

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 31.01.2023

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