Achtung! Unsere Informationen zum Retinoblastom werden momentan überarbeitet.

Angaben zum Autor, Fachberater und Erstelldatum finden Sie am Ende des Beitrages.

Erkrankungsverlauf

Das Retinoblastom geht aus Zellen der Netzhaut (Retina) hervor, welche die Innenfläche des Augapfels auskleidet. Zunächst ist der Tumor auf die Netzhaut beschränkt. Mit zunehmendem Wachstum kann sich die Geschwulst jedoch in verschiedene Richtungen ausbreiten und dabei andere Strukturen im Auge befallen, so zum Beispiel den Glaskörper, die angrenzenden Augenhäute (Aderhaut und Lederhaut) oder den Sehnerv.

Dringen Tumorzellen in den Glaskörper ein, spricht man von einer Glaskörperaussaat des Tumors. Die Durchsetzung des Glaskörpers mit Tumorzellen ist für das Retinoblastom charakteristisch. Über den Glaskörper können die Tumorzellen auch in den vorderen Augenabschnitt gelangen.

Wächst das Retinoblastom in Richtung Aderhaut, tritt oft eine Netzhautablösung ein, da sich Tumoranteile unterhalb der Netzhaut ansiedeln. Der Tumor kann auch die Aderhaut und die Lederhaut durchwachsen und zu einer Infiltration der Augenhöhle führen.

Die Krankheit beschränkt sich meist lange Zeit auf die Augenregion. In fortgeschrittenen Stadien können aber auch andere Organe im Körper befallen werden:
Wächst der Tumor beispielsweise in das Gefäßnetz des Auges ein, kann damit gerechnet werden, dass einzelne Tumorzellen über die Blutbahn in entferntere Organe gelangen und sich dort erneut ansiedeln. Es entstehen Tochtergeschwülste (Metastasen). Metastasen treten beim Retinoblastom am häufigsten in Knochenmark, Knochen und Leber auf.

Wenn der Tumor Anschluss an Lymphgefäße erhält, können auch in den Lymphknoten der unmittelbaren Umgebung Tochtergeschwülste entstehen.
Breitet sich der Tumor entlang des Sehnervs aus, kann es über die Hirnhaut zu einer Mitbeteiligung der Hirnstrukturen kommen.

Stadieneinteilung beim Retinoblastom

Das Ausbreitungsstadium des Tumors ist ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der Behandlungsmethode, die für den Patienten am besten geeignet ist. Um den Tumor genauer zu charakterisieren, wird er daher - je nach Ausdehnung - in verschiedene Stadien unterteilt. Für die Behandlungsplanung entscheidend ist die Frage, ob der Tumor nur das Auge bzw. die Augen betrifft oder ob er bereits Gewebe oder Organe außerhalb des Auges befallen hat. 

Krankheitsrückfall (Rezidiv)

Ein Retinoblastom kann nach zunächst erfolgreicher Behandlung erneut ausbrechen oder aber trotz Behandlung weiter wachsen. Man spricht in diesem Fall von einem Rezidiv. Rezidive können im Auge, im Gewebe um das Auge oder in anderen Körperregionen auftreten.


(Dipl.-Biol. Maria Yiallouros, Medizinjournalistin)

 

Quellen:
[1] Leitlinien für die Diagnostik und Therapie in der Pädiatrischen Onkologie und Hämatologie: Prinzipien der Pädiatrischen Onkologie. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 025/001 (Stand: Juni 2005)
[2] H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006
[3] C. Jurklies: Das Retinoblastom - Diagnose und Therapie, in: Deutsche Kinderkrebsstiftung (Hrsg.): WIR, Bd. 1.2007, S 25-31

Fachberaterin:
PD Dr. Petra Temming
Universitätsklinikum Essen

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 03.03.2014

Weitere Basisinformationen zum Retinoblastom:

Newsletter

Aktuell | Informativ | Kompetent – wichtige Infos zum Thema Krebs nicht verpassen!

Für medizinisches Fachpublikum sowie für Patient*innen und Interessierte: Bleiben Sie auf dem Laufenden mit dem monatlichen Newsletter des ONKO-Internetportals!

Zur Newsletteranmeldung

 

Zuletzt aufgerufen am: 23.04.2024 14:52