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Weichteilsarkome - Diagnose
Besteht der Verdacht auf einen bösartigen Weichteiltumor, leitet der Arzt die notwendigen Untersuchungen ein. Dies sollte vorzugsweise in einem mit diesen seltenen Tumoren erfahrenen Zentrum, also einem Sarkomzentrum erfolgen. Mit diesen Untersuchungen kann geklärt werden, ob es sich wirklich um einen bösartigen Tumor – ein Sarkom – handelt und wenn ja, um welche Tumorart es sich genau handelt und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.
Wichtige Untersuchungsschritte zum Nachweis eines Weichteilsarkoms sind
- die Anamnese und körperliche Untersuchung
- die Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
- die Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT)
- die Gewebeentnahme (Biopsie)
Entscheidend zur Sicherung der Diagnose ist die feingewebliche (histologische) Untersuchung von Gewebeproben, die aus dem Tumor entnommen werden (Biopsie). Sie erlaubt eine genaue Aussage darüber, ob und welche Art von Weichteilsarkom vorliegt. Sie sollte keinesfalls vor der Ultraschall- und MRT-Untersuchung durchgeführt werden.
Wird ein bösartiger Weichteiltumor festgestellt, schließen sich weitere Untersuchungen an. Sie sollen vor allem zeigen, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat und ob Absiedelungen (Metastasen) in anderen Körperregionen vorliegen.
Vorrangig ist eine Computertomographie (CT) des Brustraumes, da sich Absiedelungen überwiegend in der Lunge lokalisieren.
Zu den weiteren Untersuchungsmethoden können gehören
- die Ultraschalluntersuchung benachbarter Lymphknoten sowie der Leber
- die Computertomographie (CT) des Bauchraumes
- Skelettszintigraphie
- Röntgenaufnahmen
Erst wenn alle notwendigen Untersuchungen abgeschlossen sind, kann der Arzt mit dem Patienten gemeinsam entscheiden, welche Behandlungsmaßnahmen am besten geeignet sind.
Leider erfolgt häufig vor dem Abschluss der genauen Untersuchung, allein unter der Verdachtsdiagnose einer gutartigen Weichgewebsschwellung (Lipom, Bluterguss, Zyste etc.), eine operative Behandlung. Folgen können neben einer unnötigen Amputation im Bereich der Extremitäten (Arm, Bein) auch eine schlechtere Prognose sein.
Quellen:
[1] R. Windhager, L. Hovy, T. Prietzel et al.: Weichteilsarkome, in: Kurzgefasste interdisziplinäre Leitlinien, Deutsche Krebsgesellschaft (Hrsg.), W. Zuckschwerdt Verlag 2008
[2] E. Koscielniak, J. Treuner: Weichteilsarkome (Kindesalter), in: Kurzgefasste interdisziplinäre Leitlinien, Deutsche Krebsgesellschaft (Hrsg.), W. Zuckschwerdt Verlag 2008
[3] H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006
Fachliche Beratung:
PD Dr. med. Peter Reichardt
Chefarzt der Klinik für Onkologie, HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Leiter des Onkologischen Zentrums Berlin-Buch
Weitere Basisinformationen zum Weichteiltumor:
Zuletzt aufgerufen am: 08.11.2024 12:56