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Erkrankungsverlauf bei Tumoren der oberen Luft- und Speisewege und bei Kehlkopfkrebs

Die Prognose von Patienten mit Tumoren im Bereich der oberen Luft- und Speisewege wird unmittelbar durch das Ausmaß der Streuung von Tumorzellen in die Lymphknoten (lymphogene Metastasierung) bestimmt. Ungeachtet der therapeutischen und prophylaktischen Bestrahlung der Lymphabflussgebiete entwickeln 9% bis 12% der Patienten neue Tumore (Rezidive) im Bereich der Halslymphknoten. Dies wird häufig vom Auftreten von Fernmetastasen und Lokalrezidiven begleitet. Etwa 90% der Rezidive bzw. regionären Metastasen treten innerhalb der ersten beiden Jahre nach dem Primäreingriff auf. Nach einer 5-jährigen Tumorfreiheit spricht man für die Gruppe der Plattenepithelkarzinome im Bereich der oberen Luft- und Speisewege häufig von einer Heilung.
Das Risiko, ein Zweitkarzinom zu entwickeln, wird in der Literatur bei Patienten mit bösartigen Kopf-Hals-Tumoren zwischen 10 und 20% angegeben. Aufgrund dieses relativ hohen Risikos sollte die Nachsorge langfristig erfolgen.

 

(red)

Quellen:
[1] N. Stasche, A. Schmieder: Kopf-Hals-Karzinome, in: W. Dornoff, F.-G. Hagemann, J. Preiß, A. Schmieder (Hrsg.): Taschenbuch Onkologie 2010: Interdisziplinäre Empfehlungen zur Therapie 2010/2011, Zuckschwerdt Verlag 2010, S. 137-144
[2] H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006


Fachliche Beratung:
Prof. Dr. Jochen A. Werner
Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Essener Universitätsklinikums

Prof. Dr. Andreas Dietz
Direktor HNO-Universitätsklinik Leipzig
Sprecher IAF-KHT der DKG

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 12.03.2018

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