Ursachen und Symptome
Die Ursachen für das Multiple Myelom sind weitgehend ungeklärt. Im Gegensatz zu den anderen Non-Hodgkin-Lymphomen konnte bislang kein Zusammenhang mit Virusinfektionen oder Immunschwäche festgestellt werden. Verschiedene Umweltfaktoren wie radioaktive Strahlung oder Pestizide werden als mögliche Mit-Verursacher des Multiplen Myeloms noch diskutiert. Ein Risikofaktor ist insbesondere das zunehmende Alter: Mit zunehmendem Lebensalter steigt die Wahrscheinlichkeit, an einem Multiplen Myelom zu erkranken.
Die Erkrankung tritt zudem bei familiärer Lymphom/Myelomerkrankung etwas gehäufter auf, was – wie praktisch bei allen Tumorerkrankungen - auf eine erbliche Komponente hinweist.
Die initialen Symptome beim Multiplen Myelom sind unspezifisch, z.B. treten Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Infektneigung auf. Bei den meisten Patient*innen macht sich die Krankheit durch Knochenschmerzen, überwiegend im Rücken, den Rippen und den langen Röhrenknochen bemerkbar. Von den ersten Krankheitssymptomen bis hin zur Diagnosestellung vergehen oft mehrere Monate.
Weitere mögliche Symptome sind eine Niereninsuffizienz. Auch können periphere Neuropathien auftreten. Hauptsymptome sind hier Sensibilitätsstörungen, z.B. ein Kribbeln oder eine gestörte Wahrnehmung der Temperatur an Händen und Füßen. Wiederholt berichten Patient*innen von schäumendem Urin, der durch eine vermehrte Ausscheidung von Eiweiß bei der Krankheit zustande kommt. Des Weiteren weist ein Teil der Betroffenen erhöhte Kalziumwerte im Blut auf. Rund 25% der Patient*innen sind bei der Diagnose beschwerdefrei.
Literatur
Wörmann B., Driessen C, Einsele H, Goldschmidt H, Gunsilius E, Kortüm M et al. Onkopedia Leitlinie Multiples Myelom. Stand: Mai 2018; Abrufbar unter https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/multiples-myelom/@@guideline/html/index.html (letzter Aufruf am 2.7.2021)
Multiples Myelom: Patientenleitlinie auf Grundlage der ESMO-Leitlinien für die klinische Praxis-v.2017.1; Abrufbar unter https://www.esmo.org/content/download/138233/2546609/file/DE-Multiples-Myelom-Patientenleitlinie.pdf (letzter Aufruf am 2.7.2021)
H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006
Fachliche Beratung
Prof. Dr. med. Hermann Einsele des Universitätsklinikums Würzburg ist Klinikdirektor Klinikdirektor Medizin II und Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie sowie Schwerpunktleiter Hämatologie.
Universitätsklinikum Würzburg
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Prof. Dr. Monika Engelhardt ist seit 2019 Oberärztin des Universitätsklinikums Freiburg in der Klinik für Innere Medizin I Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation. Zu ihren Aufgabenbereichen zählen: Multiples Myelom (Plasmozytom), Autologe Stammzelltransplantationen, GCP und Hämatologisches Labor.
Universitätsklinikum Freiburg
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Prof. Dr. med. Hartmut Goldschmidt ist seit 2005 Leiter der Sektion Multiples Myelom der Medizinischen Klinik Heidelberg und des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Heidelberg. Des Weiteren ist er Oberarzt an der Klinik für Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie und hält die Projektleitung im Forschungsbereich Multiples Myelom inne.
Universitätsklinikum Heidelberg
Weitere Basisinformationen zum Multiplen Myelom:
Nachrichten zum Multiplen Myelom
Zuletzt aufgerufen am: 04.10.2024 17:00