Magenkrebs: Definition und Häufigkeit
Bösartige Tumoren des Magens (Magenkrebs, Magenkarzinom) entwickeln sich meist in der Magenschleimhaut. Sie gehen zu 95 Prozent vom Drüsengewebe aus. Man spricht daher auch von Adenokarzinomen. Viel seltener sind Tumoren des lymphatischen Gewebes im Magen (sog. MALT-Lymphome) und der Muskulatur (Sarkome bzw. Gastrointestinale Stromatumoren). Im Folgenden werden nur Adenokarzinome besprochen.
Adenokarzinome im oberen Magen (sog. Cardia des Magens) mit Übergang zur Speiseröhre werden als Speiseröhrenkrebs bezeichnet und nach den Regeln dieser Tumorart klassifiziert und behandelt.
Im Jahr 2016 erkrankten in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts über 15.000 Personen an Magenkrebs, davon rund 9.300 Männer. Unter Männern stellt Magenkrebs die zehnthäufigste Tumorerkrankung dar, unter Frauen die achthäufigste. Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Männer bei 72 und für Frauen bei 75 Jahren. Trotz mittlerweile rückläufiger Erkrankungszahlen gehört Magenkrebs noch immer zu den häufigsten tumorbedingten Todesursachen. Das hängt insbesondere damit zusammen, dass Magenkrebs meist zu spät erkannt wird. Die Aussicht auf Heilung ist dann gering.
Literatur:
G. Folprecht, S. Frick: Magen- und AEG-Karzinome, in: W. Dornoff, F.-G. Hagemann, J. Preiß, A. Schmieder (Hrsg.): Taschenbuch Onkologie 2010: Interdisziplinäre Empfehlungen zur Therapie 2010/2011, Zuckschwerdt Verlag 2010, S. 148-154
Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016. Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut (Hrsg). Berlin, 2016, aufgerufen 19.08.2021
Fachliche Beratung
Prof. Dr. Michael Stahl
Klinik für intern. Onkologie und Hämatologie Kliniken Essen-Mitte
Weitere Basisinformationen zum Magenkrebs:
Nachrichten zum Magenkrebs
Zuletzt aufgerufen am: 11.12.2024 15:50