ACHTUNG: Unsere Texte zum Thema Hirntumoren werden derzeit überarbeitet. Sie geben nicht den aktuellen wissenschaftlichen Stand wieder. In Kürze werden Ihnen die aktualisierten Informationen zur Verfügung stehen.
Kraniopharyngeome
Übersicht
Kraniopharyngeome sind gutartige Fehlbildungstumoren in der Region der Hirnanhangsdrüse, die von verbleibenden Zellen während der Fetalentwicklung ausgehen. Ihre Häufigkeit im Kindesalter beträgt 1,2-4% aller intrakranieller Tumoren, jedoch haben sie neben einem Erkrankungsgipfel im Kindes- und Jugendalter einen weiteren im Alter von 50-75 Jahren.
Diagnose
Das wichtigste diagnostische Verfahren ist die Magnetresonanztomographie (MRT) der Sellaregion. Neben dem Nachweis von Zysten können Verkalkungen richtungsweisend sein, die in der Computertomographie (CT) gut zu erkennen sind. Aufgrund ihrer Nähe zum optischen System muß eine augenärztliche Untersuchung einschließlich Gesichtsfeldbestimmung erfolgen. Ebenso ist eine hormonelle Diagnostik notwendig, um Ausfälle festzustellen sowie eine Überprüfung des Wasser- und Salzhaushaltes.
MRT: Darstellung eines großzystischen Kraniopharyngeoms mit Kontrastmittel (Pfeil)
Therapie
Zwei Therapiestrategien (Versuch der mikroskopischen Totalresektion bzw. subtotale Entfernung + Bestrahlung) werden kontrovers diskutiert. Aufgrund mangelnder fundierter Daten aus entsprechenden Studien besteht keine Vorgabe für eine bestimmte Therapiestrategie. Die Entscheidung obliegt im Einzelfall einem multidisziplinären, erfahrenen Team. Die medikamentöse Behandlung erfolgt symptombezogen.
Quellen:
Tonn Jörg-Christian et al: Oncology of CNS Tumors, Springer Verlag 2010
Copyright: Neuroonkologische Arbeitsgemeinschaft (NOA)
Web: www.neuroonkologie.de
Weitere Basisinformationen zum Hirntumor:
Zuletzt aufgerufen am: 07.10.2024 15:25