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Hautkrebsvorstufe Aktinische Keratose

Aktinische Keratose auf Glatze - Vorstufe Plattenepithelkarzinom
Quelle: © Klinik für Dermatologie
und Dermatologische Allergologie
der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Unter aktinischen Keratosen werden rötliche, manchmal auch hautfarbene, fest haftende Rauigkeiten der Hautoberfläche verstanden, die als Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms bzw. als ganz frühes Plattenepithelkarzinom gelten. Sie entstehen, weil die UV-Strahlung in den Hautzellen eine genetische Veränderung hervorruft, eine Mutation im tumorunterdrückenden Gen p53. Aktinische Keratosen finden sich daher ausschließlich an den sogenannten Lichtterrassen des Körpers, zumeist flächenhaft im Gesicht, an den Handrücken, Unterarmen oder auf der Glatze. Die flächenhaften Veränderungen sind im Anfangsstadium oft nicht gut zu erkennen, jedoch lassen sie sich als Rauigkeiten ("wie Schmirgelpapier") leicht ertasten. Bei bestimmten Menschen, die sich berufsbedingt viel im Freien aufhalten, wird die aktinische Keratose als Berufskrankheit anerkannt [1].

Aktinische Keratosen als Vorstufen des Plattenepithelkarzinoms

Aktinische Keratosen werden als Vorstufen des Plattenepithelkarzinoms angesehen und können im Verlauf in ein Plattenepithelkarzinom übergehen. Deshalb sollten sie grundsätzlich behandelt werden. Dabei kommen Methoden zum Einsatz, die auch beim Basalzellkarzinom angewendet werden, wie die Operation, die Kältetherapie (Kryotherapie) mit flüssigem Stickstoff, die Lasertherapie und die photodynamische Therapie (PDT). Welche Therapie angewandt wird, hängt von der Anzahl der Tumoren, ihrer Größe und Dicke, ihrer Lokalisation und dem Wunsch des Patienten ab.

Was hilft bei aktinischer Keratose und wie kann man sich schützen?

Darüber hinaus haben verschiedene pharmazeutische Wirkstoffe ihre Wirksamkeit in der lokalen Anwendung bewiesen. Sie können auch dann eingesetzt werden, wenn mehrere aktinische Keratosen gleichzeitig vorliegen. Beispiele sind Diclofenac, 5-Fluorouracil, Imiquimod und die photodynamische Therapie (konventionell oder mit Tageslicht). Welche Behandlungsform im jeweiligen Fall am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und muss im gemeinsamen Gespräch zwischen Ärztin oder Arzt und Erkranktem entschieden werden.

Die wichtigste Maßnahme, um aktinische Keratosen zu verhindern, besteht darin, sich durch Kleidung und Sonnenschutzmittel vor der UV-Strahlung zu schützen. Dies bedeutet, dass eine Bräunung auf jeden Fall vermieden werden sollte, da diese erst dann angeregt wird, wenn schon Schäden in der Erbsubstanz der Zellen aufgetreten sind. Das Motto lautet folglich: "Blass bleiben!". Daher sollte auch in jedem Fall auf die Anwendung künstlicher UV-Strahlung, also den Besuch von Sonnenstudios, verzichtet werden.

Aktinische Keratose auf der Hand Einzelstehende verhornte aktinische
Keratose
Feldkanzerose
Quelle: © Klinik für Dermatologie
und Dermatologische Allergologie
der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Quelle: © Universitäts-Hautklinik
Tübingen
Quelle: © Universitäts-Hautklinik
Tübingen

Literatur:

[1] Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut, Langversion 1.0, 2019, AWMF Registernummer: 032/022OL, https://www. leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/ aktinische-keratosen-und-plattenepithelkarzinom- der-haut/ (Abruf am: 10.03.2020)

 

(kvk)

Fachliche Beratung: Frau Prof. Dr. med. Ulrike Leiter-Stöppke

Fachärztin für Dermatologie und Venerologie, Medikamentöse Tumortherapie und Palliativmedizin im Zentrum für Dermatoonkologie an der Universitäts-Hautklinik Tübingen

Sie ist Leiterin der Sprechstunde epitheliale Hauttumore, die für Patienten mit nicht-melanozytärem, epithelialem Hautkrebs, sprich dem hellem Hautkrebs, gedacht ist. Obwohl der weiße Hautkrebs, wenn frühzeitig erkannt, gute Heilungschancen hat, geht es hier in erster Linie um Patienten, die ein erhöhtes Risiko der Metastasierung haben. Patienten mit epithelialem Hautkrebs erhalten Nachsorgeuntersuchungen anhand der aktuellen Leitlinienempfehlungen.

Letzte inhaltliche Aktualisierung am 06.08.2020

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