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Lungenkrebs, Bronchialkarzinom: Definition und Häufigkeit

Tortendiagramm Lungenkarzinome
Quelle: © dkg-web.gmbh

Als Lungenkrebs werden bösartige Geschwülste verstanden, die aus dem Lungengewebe selbst entstehen, in den meisten Fällen aus den Zellen der Lungenbläschen und den Zellen, die die Atemwege (Bronchien) auskleiden. Sie werden in der Fachsprache als Lungenkarzinome bezeichnet. Absiedlungen von Tumoren anderer Organe in der Lunge werden Lungenmetastasen genannt.

Lungenkrebs kann sich in allen Abschnitten der Lunge entwickeln. Die Mehrzahl der Tumoren betrifft jedoch die oberen Teile der Lungenflügel – vermutlich deshalb, weil diese bei der Atmung stärker belüftet werden. Dadurch, so nehmen Experten an, sind diese Lungenbereiche in höherem Maße als andere Abschnitte schädigenden Substanzen ausgesetzt, die Lungenkrebs verursachen können.

Es gibt verschiedene Arten von Lungenkarzinomen (Abb. Tortendiagramm Lungenkarzinome).

Wie häufig ist Lungenkrebs?

Lungenkrebs gehört in der Bundesrepublik Deutschland zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen – bei Männern ist sie die zweithäufigste, bei Frauen nach Brust- und Darmkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung. Etwa 53.500 Menschen erkrankten hierzulande im Jahr 2013 an Lungenkrebs, davon ca. 34.690 Männer und 18.800 Frauen. Für das Jahr 2016 prognostizierte das Robert Koch-Institut (RKI) eine leichte Steigerung: 35.000 Neuerkrankungen bei Männern und 20.300 Neuerkrankungen bei Frauen. Während die Neuerkrankungsrate bei Männern seit Ende der 1980er Jahre nur noch langsam steigt, nimmt sie bei Frauen weiterhin kontinuierlich und stark zu.

Da die meisten Lungenkrebserkrankungen durch Rauchen ausgelöst werden, führen Experten die steigenden Erkrankungszahlen auf die veränderten Rauchgewohnheiten zurück. Während der Raucheranteil bei Männern schon seit längerem zurückgeht, stieg er bei Frauen bis Anfang 2000 kontinuierlich an. Seit den 1960er Jahren nimmt die Zahl derer, die rauchen, bei Frauen deutlich stärker zu als bei Männern, wobei der Anteil rauchender Männer in der Vergangenheit und auch heute noch stets höher war als bei Frauen. Erfreulicherweise sinkt der Raucheranteil bei beiden Geschlechtern seit einigen Jahren.

Absolut gesehen erkranken und sterben dem RKI zufolge in Deutschland etwa fünfmal so viele Frauen an Lungenkrebs wie noch vor 50 Jahren. Da das Lungenkrebsrisiko mit dem Alter zunimmt und die Bevölkerung in Deutschland immer älter wird, prognostizieren Experten für beide Geschlechter einen Anstieg der absoluten Zahl an Erkrankungsfällen mindestens noch bis zum Jahr 2020. Bei Männern erkrankt die Altersgruppe der 80- bis 84-Jährigen am häufigsten, bei Frauen ist die Gruppe der 65- bis 74-Jährigen am häufigsten betroffen.

Balkendiagramm Neuerkrankungen Lungenkrebs
Quelle: © dkg-web.gmbh

 

Neuerkrankungen an Lungenkrebs getrennt nach Alter und Geschlecht in Deutschland 2013-2014 (Robert Koch-Institut, 2017)

Lungenkrebs gehört zu den prognostisch ungünstigen Krebserkrankungen. Die Fünf-Jahresüberlebensrate beträgt bei Frauen rund 21 Prozent, bei Männern 16 Prozent. Die Zahl der Sterbefälle ist mit knapp 30.000 Fällen bei Männern etwa doppelt so hoch wie bei Frauen. Lungenkrebs ist in der Bundesrepublik Deutschland und weltweit der häufigste tödliche bösartige Tumor. Bei Männern ist er die häufigste krebsbedingte Todesursache, bei Frauen nach Brustkrebs die zweithäufigste.

(kvk/red)

Quellen:

1. Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016. Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut (Hrsg). Berlin, 2016

2. Krebs in Deutschland 2011/2012. 10. Ausgabe. Robert Koch-Institut (Hrsg) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hrsg). Berlin, 2015

3. Tumoren der Lunge und des Mediastinums. Manual – Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Tumorzentrum München (Hrsg). 11. Auflage, München, 2017


Fachliche Beratung:

Prof. Dr. Frank Griesinger, Pius Hospital Oldenburg

PD Dr. David F. Heigener, LungenClinic Grosshansdorf

Dr. Markus Tiemann, Institut für Hämatopathologie Hamburg

Prof. Dr. Rainer Wiewrodt, Universitätsklinikum Münster

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 04.07.2018

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