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Kinderwunsch nach Brustkrebs

Besonders für junge Brustkrebspatientinnen kann es wichtig sein, nach Abschluss der Therapie noch Mutter werden zu können. Brustkrebspatientinnen im gebärfähigen Alter – das ist in Deutschland eine recht hohe Zahl: Etwa 10 Prozent der Frauen, die an Brustkrebs erkranken, sind noch unter 40 Jahren.

Dem Kinderwunsch steht nach abgeschlossener Therapie aus onkologischer Sicht nichts im Wege. Eine Schwangerschaft vermindert nicht die Heilungschance und erhöht nicht das Risiko für ein Wiederauftreten des Krebses. Allerdings können bestimmte Chemotherapien in hohen Dosierungen dauerhaft die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Lang andauernde Antihormontherapien können v. a. bei Frauen kurz vor den Wechseljahren die Eierstockfunktion dauerhaft zum Erliegen bringen. Bei den allermeisten Frauen vor den Wechseljahren erholt sich die Eierstockfunktion aber wieder nach Absetzen der Therapie. Bestrahlungen wiederum machen nicht unfruchtbar, solange die Eierstöcke nicht direkt bestrahlt werden.

Einen optimalen Zeitpunkt für die Erfüllung des Kinderwunsches, d. h. eine notwendige „Wartezeit“ nach abgeschlossener Therapie gibt es nicht. Möchte eine Patientin die Brustkrebstherapie, z. B. die mehrjährige Antihormontherapie, wegen des Kinderwunsches nicht zu Ende führen oder pausieren, sollte jedoch vor Absetzen der Behandlung ein Beratungsgespräch mit den betreuenden Ärztinnen und Ärzten erfolgen.

Ist die Familienplanung noch nicht abgeschlossen, sollte dies von Vornherein in die Therapieplanung einbezogen werden, d. h. eine Beratung sollte bereits vor Beginn der Brustkrebstherapie erfolgen, um fertilitätserhaltende Maßnahmen schon vor Therapiebeginn einleiten zu können. Ein „Herunterfahren“ der Eierstöcke vor einer Chemotherapie durch die Gabe von GnRH-Analoga kann beispielsweise auch hilfreich sein, um die Eierstöcke zu schützen. Eine Kryokonservierung – also das Einfrieren von Eizellen oder von Eierstockgewebe – vor Beginn einer Therapie ist möglich. Seit Juli 2021 wird für Patientinnen unter 40 Jahren dieses Verfahren auch von der gesetzlichen Krankenkasse gezahlt. Auf diese Weise kann eine nachfolgende Kinderwunschbehandlung nach erfolgreich überstandener Brustkrebserkrankung durchgeführt werden. Informationen erhalten Sie bei ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt, dem betreuenden zertifizierten Brustzentrum oder beim Netzwerk fertiPROTEKT und bei der Deutschen Stiftung „Junge Erwachsene mit Krebs“.

(red)

Quellen:

Patientenratgeber zu den Empfehlungen der AGO Kommission Mamma, Stand: 2022: https://www.ago-online.de/fileadmin/ago-online/downloads/AGO_Brustkrebs_2019.pdf

Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg – Krebsinformationsdienst: Rehabilitation nach Krebs: Was hilft beim Gesundwerden? https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/brustkrebs/leben.php

Netzwerk für fertilitätsprotektive Maßnahmen „FertiPROTEKT“: https://fertiprotekt.com/

Deutschen Stiftung „Junge Erwachsene mit Krebs“: https://junge-erwachsene-mit-krebs.de/

 

Prof. Lüftner Fachberatung Brustkrebs
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Fachliche Beratung

Prof. Dr. med. Diana Lüftner ist ärztliche Leitung und Chefärztin der Immanuel Klinik Märkische Schweiz mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Gebiet der soliden Tumore, insbesondere des Mammakarzinoms in allen Erkrankungsstadien, der gastrointestinalen Tumore sowie der Supportivtherapie.
Immanuel Klinik Märkische Schweiz

 

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Prof. Dr. med. Volkmar Müller ist Stellvertretender Klinikdirektor mit Leitung der konservativen gynäkologischen Onkologie und der onkologischen Tagesklinik im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Er ist Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtenhilfe mit Schwerpunkt Palliativmedizin und Medikamentöse Tumortherapie.
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

 

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Prof. Dr. med. Anton Scharl ist Direktor der Frauenklinik der Kliniken Nordoberpfalz AG. Er leitet zudem das zertifizierte Brustzentrum und das Perinatalzentrum.
Kliniken Nordoberpfalz AG

 

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 03.06.2022

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