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Leberkrebs, hepatozelluläres Karzinom (HCC)

Leber, Quelle: © Peter Hermes Furian - fotolia.com
Quelle: © Peter Hermes Furian - fotolia.com

Leberkrebs (Leberkarzinom, Leberzellkrebs, Leberzellkarzinom, Hepatozelluläres Karzinom, HCC) ist eine bösartige Erkrankung der Zellen in der Leber. Er wird auch als "primärer" Leberkrebs bezeichnet, weil er seinen Ursprung in der Leber selbst hat. Die häufigste primäre Leberkrebsart ist der Leberzellkrebs (HCC). Im Gegensatz dazu entsteht "sekundärer" Leberkrebs, indem sich Tochtergeschwülste (Metastasen) von bösartigen Tumoren anderer Organe in der Leber ansiedeln (z.B. Darmkrebs oder Magenkrebs). Sekundäre Lebertumoren unterscheiden sich in ihrem Verlauf und ihrer Behandlung von primären Lebertumoren. Im Folgenden wird nur der primäre Leberkrebs thematisiert.

Häufigkeit

Leberkrebs galt bislang als eine relativ seltene Tumorerkrankung in Deutschland. In Deutschland erkranken jährlich ca. 8790 Menschen (6160 Männer, 2630 Frauen) neu an dieser Krebsart. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 69,9 Jahren für Männer und bei 72,1 Jahren für Frauen. 

In Deutschland, anderen Ländern Europas und in den USA nimmt die Leberkrebs-Häufigkeit deutlich zu: In den letzten 35 Jahren hat sich die Zahl der Neuerkrankungen sowohl bei Männern als auch bei Frauen verdoppelt. Diese Zunahme wird mit einer zunehmenden Zahl von Leberzirrhosepatienten, der hohen Rate von Hepatitis C-Neuinfektionen in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren, der zunehmend häufigeren Fettleibigkeit und mit Typ2-Diabetes mellitus ("Zuckerkrankheit") in Zusammenhang gebracht. Männer erkranken zwei- bis dreimal häufiger als Frauen an Leberkrebs. 

Bislang wurden 7 von 10 Leberkrebserkrankungen erst in fortgeschrittenen Stadien festgestellt. Die Aussicht auf Heilung ist in diesem Fall ungünstig. Heutzutage soll deshalb allen Patienten mit einer Schrumpfleber (Leberzirrhose), Patienten mit chronischer Hepatitis B-Infektion oder nicht-alkoholischer Fettleberhepatitis (NASH) eine Früherkennungsuntersuchung angeboten werden, sofern sie einer HCC-Therapie zugeführt werden können. Die Leber der genannten Risikogruppen soll mittels 6-monatiger Ultraschalluntersuchung überwacht werden. Entwickelt sich ein Leberkrebs, so wird er dadurch in einem frühen, d.h. behandelbarem Stadium erkannt. Dank der Überwachung nimmt in Deutschland der Anteil der früh erkannten Leberkrebsfälle zu und der Anteil der im fortgeschrittenen Stadium entdeckten entsprechend ab. Durch die sonografische Früherkennung eines HCC erwächst ein signifikanter Überlebensvorteil (5-Jahresüberleben von ca. 50%). Ein signifikanter Überlebensvorteil durch eine alleinige Bestimmung des Tumormarkers AFP ist hingegen nicht belegt.

(yia/red)

Quellen:
[1] G. Folprecht, S. Frick: Leberkarzinom, in: W. Dornoff, F.-G. Hagemann, J. Preiß, A. Schmieder (Hrsg.): Taschenbuch Onkologie 2010: Interdisziplinäre Empfehlungen zur Therapie 2010/2011, Zuckschwerdt Verlag 2010, S. 145-147
[2] H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006
[3] Robert Koch-Institut (Hrsg.): Krebs in Deutschland 2007/2008. Häufigkeiten und Trends, Berlin 2012
[4] Heimbach JK, Kulik LM, Finn RS, Sirlin CB, Abecassis MM, Roberts LR, Zhu AX, Murad MH, Marrero JA.  AASLD guidelines for the treatment of hepatocellular carcinoma. Hepatology. 2018 Jan;67(1):358-380. doi: 10.1002/hep.29086.
[5] Cheung TT, Kwok PC, Chan S, Cheung CC, Lee AS, Lee V, Cheng HC, Chia NH, Chong CC, Lai TW, Law AL, Luk MY, Tong CC, Yau TC. Hong Kong Consensus Statements for the Management of Unresectable Hepatocellular Carcinoma. Liver Cancer 2018;7:40–54



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Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 19.03.2018

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