Achtung! Unsere Informationen zum Gebärmutterkörperkrebs werden momentan überarbeitet.
Gebärmutterkörperkrebs, Endometriumkarzinom - Ursache und Risikofaktoren
Als Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von Gebärmutterkörperkrebs müssen neben dem Alter Übergewicht, insbesondere nach den Wechseljahren, und die Einnahme ausschließlich östrogenhaltiger Hormonpräparate während und nach den Wechseljahren angesehen werden. Dagegen schützt die Einnahme „der Pille“ in der geschlechtsreifen Zeit, insbesondere bei Verwendung eines kombinierten Präparates mit Östrogen und Gestagen, vor der Entwicklung eines Karzinoms der Gebärmutterschleimhaut. Auch körperliche Bewegung und Schwangerschaften wirken sich schützend aus.
Weitere Risikofaktoren sind Kinderlosigkeit, eine frühe erste Periode (Menarche), eine spät eintretende Menopause (letzte Periode) oder lange Zyklen ohne Eisprünge. Darüber hinaus spielen Bluthochdruck, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), eine vorangegangene Strahlenbehandlung sowie erbliche Faktoren eine Rolle. Die erbliche Erkrankung Lynch-Syndrom (HNPPC), bei der Darmkrebs bereits in einem frühen Lebensalter auftritt, geht mit einem erhöhten Risiko für Gebärmutterkörperkrebs, Eierstockkrebs und andere Krebsarten einher.
Östrogene bei der Entstehung von Gebärmutterkörperkrebs
Östrogene werden hauptsächlich in den Eierstöcken und im Fettgewebe produziert und bewirken an der Gebärmutterschleimhaut ein Wachstum der Drüsenzellen. Während des weiblichen Monatszyklus wird die Östrogenwirkung nach dem Eisprung durch Gestagene, den zweiten Typ weiblicher Geschlechtshormone, verringert. Falls keine Schwangerschaft eintritt und die Hormonspiegel wieder abfallen, führt dies letztlich zur Abstoßung der Schleimhaut (Menstruation) und verhindert eine Entartung.
Eine wichtige Ursache der Krebsentstehung sehen Wissenschaftler im hormonellen Umstellungsprozess während der Wechseljahre. In dieser Lebensphase stellt der Körper die Produktion der Gestagene ein, bildet aber zunächst weiterhin Östrogene. Ein entscheidender Östrogenanteil wird im Fettgewebe – abhängig vom Grad einer Übergewichtigkeit – gebildet. Wenn Östrogene lange auf die Gebärmutterschleimhautzellen einwirken, kann dieser andauernde Teilungsreiz die Entwicklung eines bösartigen Tumors begünstigen. Dies ist auch dann der Fall, wenn zum Hormonersatz während der Wechseljahre ausschließlich Östrogene eingenommen werden. Wird das Östrogen kontinuierlich mit einem Gestagen kombiniert, wie es in den Leitlinien empfohlen wird, besteht keine erhöhte Gefahr für Gebärmutterkörperkrebs.
Quellen:
[1] Kommission Uterus d. AGO e.V. (Hrsg.): Interdisziplinäre S2k-Leitlinie für die Diagnostik und Therapie des Endometriumkarzinom, in: Leitlinien zum Zervixkarzinom, zum Endometriumkarzinom und zu den Trophoblasttumoren, W. Zuckschwerdt Verlag 2008, S. 73-126
H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006
[2] Deutsche Krebsgesellschaft, dkg-web.gmbh (Herausgeber), Patientenratgeber gynäkologische Onkologie, 2. Auflage, 2016
[3] E.Steiner, Diagnostik und Stadieneinteilung des Endometriumkarzinoms, Onkologe 2017, 23:23-28, DOI 10.1007/s00761-016-0128z, Springer-Verlag Berlin-Heidelberg
Fachliche Beratung:
Prof. Emons, Universitätsfrauenklinik Göttingen
Prof. Mallmann, Universitätsfrauenklinik Köln
Dr. Thiel, MBA, Universitätsfrauenklinik Erlangen
Weitere Basisinformationen zum Gebärmutterkörperkrebs:
Nachrichten zum Thema Gebärmutterkörperkrebs
Zuletzt aufgerufen am: 05.11.2024 13:29