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Gebärmutterhalskrebs, Zervixkarzinom - Erkrankungsverlauf

Bösartige Tumoren des Gebärmutterhalses gehen meist vom Plattenepithel und nur in 20 Prozent von den drüsigen Zellen (Adenokarzinome) aus. Die Entartung des Gewebes ist ein schrittweiser Prozess, der sich über Jahre hinziehen kann und in der Regel über verschiedene Krebsvorstufen verläuft.

Zu Beginn seines Wachstums beschränkt sich ein Gebärmutterhalstumor meist auf eine schmale Zone an der Oberfläche des Gebärmutterhalses. Wird die Geschwulst nicht rechtzeitig entdeckt, kann sie sich an der Oberfläche des Gebärmutterhalses weiter ausbreiten und auch in darunter liegende Gewebeschichten eindringen. Der Tumor kann sich auf diese Weise in die Scheide und den Gebärmutterkörper ausdehnen und schließlich auch Harnblase und Enddarm sowie weitere Organe und Gewebe innerhalb der Bauchhöhle befallen. Durch den Befall von Lymphgefäßen in der Umgebung gelangen Krebszellen mit dem Lymphstrom in die Lymphknoten des kleinen Beckens und bilden dort Tumorabsiedlungen (Metastasen). In seltenen Fällen dringen Krebszellen in Blutgefäße ein und gelangen über die Blutbahn in weiter entfernt liegende Organe (zum Beispiel Lunge, Leber oder Knochen). Dort können sie sich ansiedeln, sodass Fernmetastasen entstehen.

Nach der Krebsbehandlung kann es im Laufe der Zeit zu einem Rückfall kommen. Das bedeutet, dass der Tumor im kleinen Becken, aber auch in anderen Körperregionen erneut auftreten kann (Rezidiv).

Wie sind die Heilungsaussichten?

Vor- und Frühstadien von Gebärmutterhalskrebs können in der Regel geheilt werden. Bei „echten“, so genannten invasiven bösartigen Tumoren hängen die Erfolgsaussichten der Behandlung von der Ausdehnung der Erkrankung und vom Ausmaß der Operation ab. Kann durch die Operation das gesamte Tumorgewebe entfernt werden, sind die Chancen auf Heilung günstig. In weiter fortgeschrittenen Stadien oder bei einem Rückfall ist eine dauerhafte Heilung weniger wahrscheinlich, aber in manchen Fällen doch möglich. Haben sich bereits Metastasen gebildet, verfolgt die Behandlung in erster Linie das Ziel, der Patientin möglichst lange ein beschwerdefreies Leben mit der Erkrankung zu ermöglichen.

Stadien der Erkrankung

Die Ausbreitung des Tumors im Körper beeinflusst die Wahl der Behandlungsmethode. Um den Tumor genauer zu charakterisieren, wird er daher – je nach Ausdehnung – in verschiedene Stadien unterteilt. Dazu verwendet man das TNM-System oder die FIGO-Klassifikation. Gebärmutterhalskrebs wird grob in folgende Stadien unterteilt (eine detaillierte Unterteilung findet sich in der angegebenen Quelle):

Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patientin mit Zervixkarzinom. Langversion 1.0, 2014, AWMF-Regi

 

(kvk/red)

Quellen:

[1] Leitlinienprogramm Onkologie (Herausgeber), S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patientin mit Zervixkarzinom, September 2014 http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-033OLk_S3_Zervixkarzinom_2014-10.pdf

[2] Deutsche Krebsgesellschaft, dkg-web.gmbh (Herausgeber), Patientenratgeber gynäkologische Onkologie, 2. Auflage, 2016

Fachliche Beratung:
Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, Universitätsfrauenklinik Erlangen
Dr. Martin Koch, Universitätsfrauenklinik Erlangen
Prof. Peter Hillemanns, Universitätsfrauenklinik Hannover

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 14.05.2018

Weitere Basisinformationen zum Gebärmutterhalskrebs:

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