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Gallenblasenkrebs, Gallengangkrebs - Diagnose

Die Diagnose eines Gallenblasenkarzinoms ergibt sich nicht selten als Zufallsbefund nach einer operativen Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie) wegen eines Gallensteinleidens oder einer Gallenblasenentzündung (Cholezystitis). Aber auch bestimmte Symptome können den Verdacht auf ein entsprechendes Krebsleiden lenken.

Zunächst erfasst der Arzt die aktuellen Beschwerden des Patienten, dessen Vorgeschichte und eventuelle Risikofaktoren (Anamnese). Anschließend führt er eine gründliche körperliche Untersuchung des Patienten durch. Dadurch kann er bereits wichtige Hinweise über die Art der Erkrankung gewinnen. Der Arzt inspiziert die Haut und Skleren (Augenweiß) und tastet den Bauch ab. Bei der Blutuntersuchung können sich veränderte Parameter finden (alkalische Phosphatase, Gamma-Glutamyl-Transferase, Bilirubin), die den Rückstau der Galle anzeigen.

Die endgültige Diagnose wird durch bildgebende Verfahren oder einer Biopsie gestellt.

Endoskopische retrograde Cholangiographie (ERC)

Die ERC (endoskopische retrograde Cholangiographie) ist eine wichtige Untersuchung zur Diagnosestellung eines Gallengangkarzinoms. Ein Endoskop wird über den Magen-Darm-Trakt in den Zwölffingerdarm eingeführt. An der Spitze des Endoskops befindet sich ein Objektiv mit einer vergrößernden Linse (Okular) und einer Lichtquelle. Dies erlaubt eine Orientierung im Darm, so dass das Endoskop am Ausführungsgang der Gallenwege platziert werden kann. Anschließend wird ein Röntgenkontrastmittel in die Gallenwege gespritzt. Durch das darauf folgende Röntgen des Bauchraums werden Verengungen oder Kontrastmittelaussparungen sichtbar, die auf einen Tumor hinweisen. Bei dieser Untersuchung ist auch eine Entnahme von Gewebe (Biopsie) aus den Gallenwegen möglich. Die Gewebeproben werden anschließend mikroskopisch untersucht.

Perkutane Transhepatische Cholangiographie (PTC)

Kann eine ERC nicht durchgeführt werden, gibt es alternativ die Möglichkeit zur PTC (Perkutane Transhepatische Cholangiographie). Hierbei wird ein größerer Gallengang in der Leber durch die Haut angestochen (punktiert). Anschließend wird wie bei der ERC auch das Kontrastmittel eingespritzt und der Patient geröntgt.


Weitere mögliche Untersuchungsverfahren sind Ultraschall (Sonographie) des Bauchraums, Computertomographie (CT) und Magnet-Resonanztomographie (MRT). Sie geben Auskunft über Sitz und Ausdehnung des Tumors.

 

(red)

Quellen:
[1] G. Folprecht, S. Frick: Gallenblasen-, Gallenwegskarzinome, in: W. Dornoff, F.-G. Hagemann, J. Preiß, A. Schmieder (Hrsg.): Taschenbuch Onkologie 2010: Interdisziplinäre Empfehlungen zur Therapie 2010/2011, Zuckschwerdt Verlag 2010, S. 102

[2] H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006
 

Fachberater:
Prof. Arndt Vogel
Medizinische Hochschule Hannover

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 14.11.2017

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