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Eierstockkrebs, Ovarialkarzinom - Früherkennung, Vorsorge

Gespräch Patientin und Arzt
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Ein Eierstocktumor (Ovarialkarzinom) kann lange unbemerkt bleiben, da er sich zunächst in die freie Bauchhöhle ausbreiten kann. Daher gibt es derzeit noch keine funktionierende „echte“ Früherkennung. Erst wenn er so groß ist, dass er Druck auf andere Organe ausübt, oder sich so weit in der Bauchhöhle ausgebreitet hat, dass die Funktion des Darmes eingeschränkt ist oder Bauchwasser (Aszites) in großen Mengen entsteht, verschlechtert sich meist das Befinden der Patientin. Echte Frühsymptome gibt es nicht.

Es gibt für Eierstockkrebs keine gesetzlich vorgesehene Untersuchung zur Früherkennung. Bisher konnte nicht nachgewiesen werden, dass durch eine jährliche Ultraschalluntersuchung oder durch die jährliche Bestimmung des Tumormarkers CA125 eine Früherkennung des Eierstockkrebses möglich ist. Da das Risiko einer Erkrankung aber mit den Lebensjahren steigt, sollten Frauen in fortgeschrittenem Alter unbedingt weiterhin die gesetzlich vorgesehene jährliche Tastuntersuchung des inneren Genitales, die das Abtasten der Eierstöcke beinhaltet vornehmen lassen.

Was tut der Arzt?

Der Arzt kann die Eierstöcke mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung nach Unregelmäßigkeiten absuchen. Wenn der Arzt bei der Ultraschalluntersuchung eine Veränderung der Eierstöcke feststellt, muss das nicht zwangsläufig heißen, dass die Erkrankung bösartig ist. In einigen Fällen ist eine Kontrolle in zeitlichem Abstand möglich. Bei Bestehenbleiben der Veränderung ist eine operative Abklärung die einzige Möglichkeit für eine sichere Diagnose. Diese kann, wenn kein dringender Krebsverdacht besteht, mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) erfolgen. Wichtig ist stets die frühe Anbindung an ein gynäkologisches Krebszentrum.

(red)

Literatur:
[1] S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren - Version 5.0 Leitlinienprogramm Onkologie. 2021. Abrufbar unter: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/ovarialkarzinom/ Letzter Zugriff: 09.12.2021
[2] Krebs der Eierstöcke. Blauer Ratgeber. 2021. DKH und DKG. https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Blaue_Ratgeber/Krebs-der-Eierstoecke_BlaueRatgeber_DeutscheKrebshilfe.pdf Letzter Zugriff: 09.12.2021
[3] Deutsche Krebsgesellschaft, dkg-web.gmbh (Herausgeber), Patientenratgeber gynäkologische Onkologie, 2. Auflage, 2016

 

Prof. Schmalfeldt Fachberatung Eierstockkrebs Basisinformationen
Quelle: © UKE Hamburg

Fachliche Beratung

Prof. Dr. med. Barbara Schmalfeldt ist Klinikdirektorin und stellvertretende Zentrumsleitung, Leiterin des gynäkologischen Krebszentrums sowie  Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtenhilfe im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Ihr Schwerpunkt ist die spezielle operative Gynäkologie, die Gynäkologische Onkologie und spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin.
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 24.02.2022

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