Blasenkrebs, Harnblasenkrebs - Ursache und Risikofaktoren
Zahlreiche Ursachen können die Entstehung von Harnblasenkrebs (Blasenkrebs) begünstigen:
- Chronische Harnblaseninfektionen: z.B.: ausgelöst durch wiederkehrende Harnwegsinfektionen, Blasensteine oder Dauerkatheter
- Bilharziose: In tropischen Gebieten verbreitete Infektionskrankheit. Würmerlarven aus Gewässern treten beim Schwimmen über die Haut oder beim Trinken von verseuchtem Wasser über den Magen-Darm-Trakt in den menschlichen Organismus über und befallen verschiedene Organsysteme. Darunter fällt auch die Blase. Ohne Behandlung kann die Erkrankung zu Blasenkrebs führen. Nach Schätzungen der WHO sind etwa 200-300 Millionen Menschen v.a. in den tropischen Regionen von der Bilharziose betroffen.
- Nikotinkonsum: Bei Rauchern ist das Blasenkarzinom-Risiko im Gegensatz zu Nichtrauchern um das sechsfache erhöht.
- Chemische Subtanzen: Der chronische Kontakt mit gewissen chemischen Substanzen (z.B. Beta-Naphthylamin oder Benzidin, werden in der Gummi- und Anilinindustrie verwendet) erhöht das Risiko.
- Medikamente: Einige Medikamente begünstigen nachweislich die Entstehung von Blasenkarzinomen: z.B. Cyclophosphamid, Phenacetin, welches als nicht-steroidales Antirheumatikum und Schmerzmittel seit 1988 nicht mehr zugelassen ist.
Literatur:
R. Andreesen, A. Böhle, C. Bokemeyer et al.: Harnblasenkarzinom, in: Kurzgefasste interdisziplinäre Leitlinien, Deutsche Krebsgesellschaft (Hrsg.), W. Zuckschwerdt Verlag 2008
H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006
Fachliche Beratung
Prof. Dr. Carsten Ohlmann
Johanniter-Kliniken Bonn
Weitere Basisinformationen zum Blasenkrebs:
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Zuletzt aufgerufen am: 04.12.2024 10:09