Bitte beachten Sie, dass Texte, die älter als 2 Jahre sind, sich in der Überarbeitung befinden und gegebenenfalls nicht den aktuellen wissenschaftlichen Stand wiedergeben.

Angaben zum Autor, Fachberater und Erstelldatum finden Sie am Ende des Beitrages.

Zell- und Gewebeproben

Quelle: © Sebastian Kaulitzki - Fotolia.com

Ob eine verdächtige Veränderung – beispielsweise ein Knoten in der Brust – Krebszellen enthält, kann mit Gewissheit nur anhand von Gewebe- oder Zellproben festgestellt werden. Diese werden mithilfe einer Biopsie oder Punktion entnommen und anschließend von dem*der Pathologen*in mikroskopisch untersucht (histologische Untersuchung).

Je nach Organ und Lage des verdächtigen Gewebebereichs kommen verschiedene Biopsiemethoden in Frage: Herausstanzen eines Gewebezylinders (Stanzbiopsie), Ansaugen von Gewebe oder Zellen (Feinnadelbiopsie, Feinnadelpunktion), Entnahme von Gewebe mittels Skalpell (Exzisionsbiopsie) oder endoskopisch mit einer winzigen Zange. Auch das Abstreichen und anschließende Untersuchen von Zellen ist möglich, etwa am Gebärmutterhals (pap-Untersuchung) oder aus Körperflüssigkeiten.

Wird Gewebe mikroskopisch untersucht, handelt es sich um eine histologische Untersuchung, bei einzelnen Zellen um eine zytologische Untersuchung. Durchgeführt werden diese Untersuchungen von dem*der Pathologen*in. Dabei geht es nicht nur um die Frage, ob Zellveränderungen vorliegen oder nicht, auch das Ausmaß bösartiger Veränderungen und besondere genetische Merkmale der Krebszellen sind von Interesse. Von den Befunden des*der Pathologen*in hängt bei vielen Krebsarten die Art der Therapie ab.

Folgende Fragen kann der histologische Befund des*der Pathologen*der beantworten:

  • Enthält die eingesandte Gewebeprobe Tumorzellen? Sind diese gut- oder bösartig?

  • Welche Krebsart liegt vor?

  • Stammen die Zellen aus dem Ausgangstumor (Primärtumor) oder handelt es sich um eine Tumorabsiedlung, eine Metastase?

  • Welchen Reifegrad (Differenzierung) hat der Tumor (sogenanntes „Grading“)?

  • Welche Hinweise auf die Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors ergeben sich?

  • Tragen die Krebszellen besondere Merkmale, beispielsweise genetische Veränderungen oder Bindungsstellen (Rezeptoren) für Wachstumsfaktoren und Hormone, die zusätzliche therapeutische Optionen erlauben?

 

Für die Beantwortung dieser Fragen kommen neben der lichtmikroskopischen Untersuchung weitere moderne Untersuchungsverfahren wie die immunhistochemische Untersuchung mit monoklonalen Antikörpern oder molekulargenetische Untersuchungen zum Einsatz. Krebszellen können dadurch spezifisch klassifiziert werden. Dies erlaubt eine personalisierte Krebstherapie, bei der auf den*die jeweilige*n Patienten*in zugeschnittene moderne Behandlungen angewendet werden.

(red)

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 03.10.2022

Weitere Diagnosemethoden:

Themen:

Zuletzt aufgerufen am: 19.03.2024 07:25