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Rauchen - Zahlen und Fakten

Rauchen ist die häufigste vermeidbare Todesursache in den Industrieländern. Diese Tatsache ist seit langem bekannt - trotzdem rauchen viele Menschen. Wie passt das zusammen? Millionen von Menschen haben in den letzten Jahren jedoch auch mit dem Rauchen aufgehört. Wie hat sich der Anteil der Raucher*innen an der Bevölkerung in den letzten Jahren entwickelt?

Durch Rauchen bedingte Todesfälle

Qualmende Zigarette, Quelle: © Leonid Nyshko - fotolia.com
Quelle: © Leonid Nyshko - fotolia.com

In Deutschland starben im Jahr 2017 126.900 Menschen an den Folgen des Rauchens. Damit waren 13,4 Prozent aller Todesfälle durch das Rauchen bedingt (schließt Todesfälle infolge von Krebs-, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen ein).

Fast 40 Prozent aller Krebneuerkrankungen sind eine Folge vermeidbarer Risikofaktoren, unter denen das Rauchen der bedeutendste ist: Etwa jeder fünfte Krebsfall ist durch Rauchen verursacht. So ist Rauchen der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs und vier von fünf Lungenkrebstodesfällen sind auf das Rauchen zurückzuführen. Bei Frauen ist die Sterblichkeit infolge von Lungenkrebs erst in den letzten Jahren deutlich angestiegen, da sich das Rauchen bei Frauen wesentlich später verbreitete als bei Männern. Schätzungen zufolge werden in den nächsten Jahren immer mehr Frauen an Lungenkrebs sterben, sodass Lungenkrebs bei Frauen den Brustkrebs ablösen und zur häufigsten Todesursache werden könnte.

Wer raucht wie viel?

Die Zahl der Raucher*innen in Deutschland ist weiter rückläufig - vor allem bei den Jugendlichen. Ende der 1990er Jahre rauchten knapp 30 Prozent der 12- bis 17-Jährigen, heute sind es nur noch rund 6 Prozent. Am höchsten war und ist der Raucheranteil unter den jungen Erwachsenen: Von den 18- bis 25-Jährigen rauchte Ende der 1990er Jahre etwa jede*r Zweite, heute noch etwa jede*r Vierte.

Etwas mehr als 16 Prozent der Raucher*innen ab 15 Jahren rauchen nur gelegentlich, etwa 75 Prozent rauchen täglich bis zu 20 Zigaretten und etwa  8 Prozent rauchen stark, das heißt 20 Zigaretten am Tag oder mehr.

Der Anteil der Raucher*innen ist im Norden größer als in Süddeutschland. Je nach Bundesland rauchen 24 bis 34 Prozent der Männer und 17 bis 22 Prozent der Frauen.

Konsum von täglich bis zu 10 Zigaretten (Häufigkeit nach Altersgruppe) Quelle: erstellt nach Infografik Tabakatlas Deutschland 2020; Datenquelle: Epidemiologischer Suchtsurvey 2018

Rauchen bei Jugendlichen: Der Trend geht zu E-Inhalationsprodukten

Der Anteil der jugendlichen Raucher*innen, liegt aktuell bei ca. 10 Prozent. Neben den klassischen Tabakprodukten geht der Trend bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren zu orientalischen Wasserpfeifen, sogenannte Shishas, sowie elektronischen Inhalationsprodukten wie E-Zigaretten und E-Shishas. Im Jahr 2019 hatten 14,5 Prozent der 12- bis 17-Jährigen E-Zigaretten zumindest einmal ausprobiert.

Das Aerosol von E-Inhalationsprodukten, das vom Konsumenten bis zu mehrere hundert Mal am Tag inhaliert wird, enthält gesundheitsschädliche Substanzen. Aufgrund der möglichen Gesundheitsgefährdung und des Suchtpotentials sind E-Inhalationsprodukte für Kinder und Jugendliche ungeeignet. Für Raucher*innen ist davon auszugehen, dass E-Zigaretten weniger schädlich sind als Tabakzigaretten – allerdings nur, wenn der/die Raucher*in vollständig auf Tabakzigaretten verzichtet. Und das Gegenteil scheint der Fall zu sein: Wissenschaftler*innen kamen zu dem Schluss, dass junge Menschen häufig erst zu E-Zigaretten, und dann als Folge davon zu klassischen Tabakwaren greifen.

Auch sogenannte Tabakerhitzer sind auf dem Vormarsch, wenn auch bislang in verhältnismäßig geringem Ausmaß: Im Jahr 2019 hatten 4,5% der 18- bis 25-Jährigen derartige Produkte schon einmal probiert.

Hier finden Sie das aktuelle Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) zur elektronischen Zigarette (E-Zigarette) zum Download.

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Passivrauchen

Auch wenn die Belastung durch Tabakrauch infolge der Gesetze zum Schutz vor Passivrauchen deutlich zurückgegangen ist, sind immer noch 11,3 Prozent der nichtrauchenden Erwachsenen regelmäßig Tabakrauch ausgesetzt. Auch Kinder und Jugendliche sind betroffen – dabei sind Kinder, deren Eltern rauchen, häufiger durch Tabakrauch belastet als Kinder von Nichtrauchenden. Bei den 11- bis 17-Jährigen hielten sich im Zeitraum 2014–2017 knapp 14 Prozent mehrmals wöchentlich in verrauchten Räumen auf.

 

Quellen:

Deutsches Krebsforschungszentrum (Hg.): Tabakatlas Deutschland 2020. 1. Auflage 2020 ISBN 978-3-95853-638-8. Abrufbar unter: https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Tabakatlas-Deutschland-2020.pdf. Letzter Zugriff: 22.06.2022

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 22.06.2022

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Zuletzt aufgerufen am: 07.10.2024 15:25