Sorafenib zur Behandlung von Nierenzell-, Leber-, Bauchspeicheldrüsenkrebs und GIST
Sorafenib
Mit Sorafenib (Handelsname: Nexavar®, Hersteller: Bayer AG), Sunitinib (Sutent®) und Pazopanib (Votrient®) wurden erstmals gezielt sogenannte Multikinasehemmer entwickelt.
Die Multikinasehemmer sind zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom zugelassen. Sorafenib ist zusätzlich beim hepatozellulären Karzinom (HCC) und beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom, Sunitinib außerdem nach Versagen der Therapie mit Imatinib zur Behandlung gastrointestinaler Stomatumoren (GIST) sowie des neuroendokrinen Tumors der Bauchspeicheldrüse (pNET) indiziert. Sie zeigen in vitro und in vivo sowohl antiproliferative als auch antiangiogene Eigenschaften. Diese Wirkungen beruhen auf der Hemmung der Kinasenaktivität sowohl der Tumorzellen als auch der Tumorgefäße. Die Tyrosinkinase-Rezeptoren VEGFR1 –3, PDGFR und c-Kit werden durch alle drei Substanzen blockiert, zusätzlich hemmt Sorafenib Raf- Kinasen und FLT-3, Sunitinib FLT-3, CSF -1R (colony stimulating factor receptor) und RET (glial cell line derived neurotrophic factor receptor).
Mögliche Nebenwirkungen: Veränderungen des Blutbildes (Neutropenie, Thrombozytopenie, Leukopenie), Störungen der Schilddrüsenfunktion (Hypothyreose), Bluthochdruck (Hypertonie), Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Stomatitis, Appetitlosigkeit, Hautausschlag (Erythem), Juckreiz (Pruritus), trockene Haut, Hautveränderungen, Haarausfall (Alopezie), Hand-Fuß-Syndrom, Gelenkschmerzen (Arthralgie), Erschöpfung (Fatigue). Unter der Therapie mit Sorafenib kam es zudem sehr häufig zu Anämie, Schwindelgefühl, Schlaflosigkeit, Kopfschmerz, Atemnot (Dyspnoe), Nasenbluten (Epsitaxis), Husten, Abdominalschmerz, Verdauungsstörung (Dyspepsie), Verstopfung, Pigmentstörungen der Haare, Hautverfärbung, Schmerz in einer Extremität, Schleimhautentzündung, sowie Fieber, von Sunitinib werden außerdem Infektion, Phosphatmangel (Hypophosphatiämie), Blutungen, Schmerzen sowie Fieber berichtet, während es unter einer Therapie mit Pazopanib zusätzlich sehr häufig zu Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Tumorschmerzen, Verfärbung der Haare, Hypoalbuminämie, Gewichtsverlust und einem Anstieg der Leberwerte (AST, ALT) kam.
Interview mit Prof. Florian Lordick, Leipzig – ASCO-Kongress 2018
Bei den gastrointestinalen Tumoren gibt es in diesem Jahr vor allem erfreuliche Daten zum Pankreas- sowie zum Leberzellkarzinom vom ASCO-Kongress zu berichten. Wie Prof. Florian Lordick (Leipzig) ausführt, verbessert eine Pankreaskarzinom-Therapie nach dem FOLFFIRINOX Schema in der Adjuvanz das Überleben erheblich gegenüber Gemcitabin. Auch für Patienten mit hepatozellulärem Karzinom könnten bald mehr Optionen zur Verfügung stehen. Enttäuschende – wenn auch klinisch relevante - Daten gab es hingegen zum Magenkarzinom und zum kolorektalen Karzinom.
Interview mit Prof. Florian Lordick, Leipzig – ASCO-Kongress 2018
Bauchspeicheldrüsenkrebs lässt sich nun nach einer OP mit einer neuen Kombination aus Chemotherapeutika (FOLFIRINOX) wirksamer nachbehandeln als mit der bisherigen Standardtherapie. Das berichtet Prof. Florian Lordick vom Amerikanischen Krebskongress 2018. Positive Nachrichten gibt es auch für Patienten mit fortgeschrittenen Leberzellkrebs: Neue medikamentöse Therapien wurden erfolgreich getestet und werden künftig das Behandlungsspektrum erweitern. Details dazu und was sich für Magen- sowie für Darmkrebspatienten getan hat, erfahren Sie im Interview.
Ramucirumab als Zweitlinientherapie beim fortgeschrittenen HCC – ASCO Meeting 2018
Patienten mit fortgeschrittenem hepatozellulären Karzinom (HCC), die nicht auf Sorafenib ansprechen oder bei denen die Krankheit unter Sorafenib-Therapie fortschreitet, brauchen neue Behandlungsalternativen. Der monoklonale Antikörper Ramucirumab könnte so eine Alternative sein, gerade bei Patienten mit einer AFP-Konzentration ≥ 400 ng/ml. Fachberatung: Prof. Florian Lordick (Leipzig)
Prof. Dr. Arndt Vogel, Hannover, im Interview – DGVS Kongress 2018
Eine neue Zulassung in der systemischen Erstlinie des fortgeschrittenen oder inoperablen Leberzellkarzinoms (HCC) verändert derzeit die Therapielandschaft. Prof. Arndt Vogel gibt einen Überblick über die wichtigsten Daten der REFLECT-Studie. Ausführlich diskutiert er zudem den zukünftigen Stellenwert von systemischen und lokoregionären Therapien im HCC. Mit freundlicher Unterstützung der Eisai GmbH.
Prof. Arndt Vogel (Hannover) im Interview – ASCO Annual Meeting 2017
Zum Leberzellkarzinom (HCC) wurden auf dem amerikanischen Krebskongress drei große Phase-3-Studien vorgestellt: zur Wirksamkeit von SIRT im Vergleich zu Sorafenib, zum Einsatz von Tivantinib in der Zweitlinie sowie zu Lenvatinib vs. Sorafenib in der Erstlinie. Prof. Vogel erläutert die Details dazu und erklärt, weshalb sich beim Gallengangkarzinom (CCC) ein neuer Standard in der Adjuvanz abzeichnet.
Während des Frankfurter Symposiums Gastrointestinale Tumoren spricht Prof. Jörg Trojan im Interview über Risikofaktoren und kurative sowie palliative Therapien des Leberzellkarzinoms. Dabei erläutert er die Bedeutung einer multidisziplinären Behandlung sowie die Notwendigkeit der Früherkennung, besonders für Personen mit erhöhtem Risiko.
Im Gespräch: PD Dr. Thorsten Götze (Frankfurt/Main) - ASCO-GI 2017
Neue Daten zu Regorafenib bei Patienten mit einem fortgeschrittenen Leberzellkarzinom (HCC) in der Zweitlinientherapie erläutert PD Dr. Götze im Interview vom ASCO-GI 2017. Weiter geht der Experte auf eine Phase 1/2-Studie zu Nivolumab beim HCC ein. Bei Gallenkarzinomen plädiert PD Dr. Götze für ein neues perioperatives Vorgehen.
Eine Therapie mit dem oralen Multityrosinkinase-Inhibitor Regorafenib führte in der Phase-III-Studie RESORCE bei Patienten mit fortgeschrittenem Leberzellkarzinom und Progress unter Sorafenib zu einer signifikanten Verlängerung des Gesamtüberlebens. Auch progressionsfreies Überleben und Ansprechrate waren verbessert. Fachberatung: Prof. Florian Lordick (Leipzig).
Im Gespräch: Prof. Florian Lordick (Leipzig), ESMO
In der Zweitlinientherapie des hepatozellulären Karzinoms gibt es bisher keine Standardtherapie. Das könnte sich bald ändern, wie Prof. Florian Lordick anhand neuer Studiendaten vom ESMO-Kongress 2016 erläutert: Der Multi-Tyrosinkinaseinhibitor Regorafenib habe signifikante Überlebensvorteile gegenüber Placebo gezeigt.
Im Gespräch: PD Klinkhammer –Schalke (Regensburg) – DKVF 2016
PD Monika Klinkhammer-Schalke, Kongresspräsidentin des 15. Deutschen Kongresses für Versorgungsforschung (DKVF) 2016, der vom 5. bis 7. Oktober in der Urania in Berlin stattfindet, spricht im Interview über die Schwerpunkte des Kongresses. Bei der Versorgung spielt neben der Umsetzung neuer und leitliniengerechter Therapien auch die spezifische Verbesserung der Lebensqualität der Patienten eine große Rolle.
Im Gespräch: Prof. Florian Lordick (Leipzig), ESMO
In der Zweitlinientherapie des hepatozellulären Karzinoms gibt es bisher keine Standardtherapie. Das könnte sich bald ändern, wie Prof. Florian Lordick anhand neuer Studiendaten vom ESMO-Kongress 2016 erläutert: Der Multi-Tyrosinkinaseinhibitor Regorafenib habe signifikante Überlebensvorteile gegenüber Placebo gezeigt.
Eine Therapie mit dem oralen Multityrosinkinase-Inhibitor Regorafenib führte in der Phase-III-Studie RESORCE bei Patienten mit fortgeschrittenem Leberzellkarzinom und Progress unter Sorafenib zu einer signifikanten Verlängerung des Gesamtüberlebens. Auch progressionsfreies Überleben und Ansprechrate waren verbessert. Fachberatung: Prof. Florian Lordick (Leipzig).
Im Gespräch: Prof. Dirk Arnold (Lissabon) – WCGIC 2016
Am Rande des WCGIC erörtert Prof. Dirk Arnold, Lissabon, neue Studiendaten zur Therapie verschiedener Tumormanifestationen - Magenkarzinom, hepatozelluläres Karzinom und kolorektales Karzinom. Beim kolorektalen Karzinom könnten künftig auch immuntherapeutische Therapiestrategien eine wachsende Rolle spielen.
Kein Überlebensvorteil durch Zugabe von Doxorubicin zu Sorafenib
In einer Phase-II-Studie hatte sich gezeigt, dass Patienten mit fortgeschrittenem hepatozellulärem Karzinom (HCC) signifikant länger lebten, wenn zur Standardtherapie Sorafenib noch Doxorubicin hinzugegeben wurde. Eine beim ASCO Annual Meeting 2016 präsentierte Phase-III-Studie konnte dieses Ergebnis nicht verifizieren. Fachberatung: Prof. Florian Lordick, Leipzig.
Im Gespräch: Prof. Florian Lordick (Leipzig) – WCGIC 2016
Zur Behandlung des hepatozellulären Karzinoms in der 2nd-Line könnte sich Regorafenib als neuer Behandlungsstandard etablieren, so Prof. Lordick. Auf dem WGCIC wurde erstmals eine Phase-3-Studie vorgestellt, die einen OS-Vorteil gezeigt hat. Weiterhin stellt der Experte aktuelle Daten zum Magenkarzinom und kolorektalen Karzinom vor.