Pemetrexed
Der Folsäureanalogon Pemetrexed (Handelsname: Alimta®) vom Hersteller Lilly ist ein Zytostatikum aus der Gruppe der Antimetaboliten, dessen Hauptindikation die palliative Chemotherapie bei bestimmten, fortgeschrittenen Formen von Lungenkrebs darstellt. Pemetrexed in Kombination mit Cisplatin ist für die Behandlung von chemonaiven Patienten mit inoperablem malignem Pleuramesotheliom zugelassen. Außerdem ist es zur Behandlung des metastasierten oder lokal fortgeschrittenen nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom zugelassen, entweder in Kombination mit Cisplatin zur First-Line-Therapie, oder als Monotherapie zur Erhaltungstherapie nach einer platinbasierten Chemotherapie wenn die Erkrankung nicht unmittelbar fortgeschritten ist, oder als Zweitlinientherapie. Zeigen sich im histologischen Präparat plattenepitheliale Strukturen, ist Pemetrexed nicht indiziert.
Pemetrexed hemmt eine Reihe von Enzymen, die für den Nukleotid-Aufbau der Krebszellen essentiell sind. Alle drei sind folatabhängige Schlüsselenzyme der Thymidin- und Purinnukleotid-Biosynthese. Da Pemetrexed mehrere Enzyme gleichzeitig hemmt, wird es auch als Multi-Target-Enzym-Inhibitor bezeichnet.
Bei kürzlich erfolgter Gelbfieber-Impfung sowie bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist eine Chemotherapie mit Pemetrexed kontraindiziert.
Mögliche Nebenwirkungen: Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Entzündung der Munschleimhaut (Stomatitis), Appetitverlust, Verstopfung (Obstipation), Haarausfall, Hautrötung, Nieren: Veränderung der Blutwerte (Kreatinin, Kreatinin-Clearance), Blutbildveränderungen (Neutropenie, Leukozytopenie, Thrombozytopenie, Anämie), Müdigkeit, Gefühllosigkeit (sensorische Neuropathie).
Quellen:
Preiß, Dornoff, Schmieder, Honecker, Claßen (Hrsg.): Taschenbuch Onkologie. Interdisziplinäre Empfehlungen zur Therapie 2014/15, 17. Auflage, W. Zuckschwerdt Verlag München, 2014.
Ernst Mutschler, Gerd Geisslinger, Heyo K. Kroemer, Sabine Menzel, Peter Ruth (Hrsg.):
Mutschler Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie, der klinischen Pharmakologie und Toxikologie, 10. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2013.
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Zuletzt aufgerufen am: 07.10.2024 15:25