Angaben zum Autor, Fachberater und Erstelldatum finden Sie am Ende des Beitrages.

Pembrolizumab

Pembrolizumab (Handelsname Keytruda©) ist ein immuntherapeutischer Wirkstoff, der für die Behandlung folgender Krebsarten zugelassen ist:

  • Schwarzer Hautkrebs (Melanom), der so weit fortgeschritten ist, dass eine operative Entfernung nicht mehr möglich ist
  • Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs, wenn der Tumor das Eiweiß PD-L1 produziert oder keine Operation mehr möglich ist
  • Hodgkin-Lymphom (eine Art Lymphknotenkrebs).

Pembrolizumab darf erst für die Behandlung von Hodgkin-Lymphomen eingesetzt werden, wenn eine Therapie mit Brentuximab Vedotin und eine autologe Stammzelltransplantation nicht zum Erfolg geführt haben oder wenn Brentuximab Vedotin als Behandlung versagt hat und eine Stammzelltransplantation nicht möglich ist.

Der Wirkstoff wird einmal alle drei Wochen als Infusion verabreicht.

Pembrolizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der den PD1-Rezeptor blockiert. Manche Krebsarten produzieren ein Protein (PD-L1), dass die körpereigenen Immunzellen (durch das Binden an den PD1-Rezeptor) daran hindert, den Krebs zu erkennen und effektiv zu bekämpfen. Durch die Blockade des PD-1 Rezeptors kann PD-L1 nicht mehr die Immunzellen behindern. Der Krebs ist so für das Immunsystem sichtbar und kann durch den eigenen Körper bekämpft werden. Studien haben gezeigt, dass sowohl Hautkrebs- als auch Lungenkrebspatienten mit einer Pembrolizumab-Behandlung länger lebten bevor sich ihr Zustand verschlechterte als Patienten, die andere Therapien bekamen. In einer Studie mit Hodgkin-Lymphom-Patienten konnte bei 69% der Patienten eine ganze oder teilweise Remission nach einer Therapie mit Pembrolizumab erreicht werden. 47% der Patienten erreichten sogar eine komplette Remission.

Die häufigsten Nebenwirkungen von Pembrolizumab sind Durchfall, Übelkeit, Juckreiz, Ausschlag, Müdigkeit und Entzündungen im Körper, die durch das stark aktivierte Immunsystem verursacht werden (Autoimmunreaktionen). 

(red)

Quellen:

Preiß, Dornoff, Schmieder, Honecker, Claßen (Hrsg.): Taschenbuch Onkologie. Interdisziplinäre Empfehlungen zur Therapie 2014/15, 17. Auflage, W. Zuckschwerdt Verlag München, 2014.

Ernst Mutschler, Gerd Geisslinger, Heyo K. Kroemer, Sabine Menzel, Peter Ruth (Hrsg.): Mutschler Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie, der klinischen Pharmakologie und Toxikologie, 10. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2013.

EMA European Public Assessment Reports, online unter http://www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/medicines/landing/epar_search.jsp&mid=WC0b01ac058001d125

Letzte inhaltliche Aktualisierung: 22.11.2018

Weitere Nachrichten und Artikel zum Thema Pembrolizumab:

Zuletzt aufgerufen am: 24.04.2024 10:26