Alle Patienten bekommen den Wirkstoff als Infusion intravenös verabreicht. Brustkrebspatienten erhalten alle drei Wochen eine Infusion. Patienten mit einem metastasierten Bauchspeicheldrüsenkarzinom erhalten die Therapie in 4-wöchigen Behandlungszyklen (Tag 1, 8 und 25). NSCLC-Patienten bekommen die Infusionen in 3-wöchigen Zyklen (Tag 1, 8 und 15).
Paclitaxel gehört zu der Wirkstoffgruppe der Taxane. Diese Stoffe blockieren ein Stadium der Zellteilung, in dem das interne Zytoskelett der Zelle, für den Prozess der Zellteilung abgebaut wird. Bleibt diese stabilisierende Struktur jedoch intakt, kann die Zellteilung nicht stattfinden und die Zellen sterben. Die Wirkung von Paclitaxel ist nicht spezifisch für Tumorzellen, sondern kann auch andere Zellen, zum Beispiel gesunde Blut- oder Nervenzellen, beschädigen und dadurch Nebenwirkungen verursachen.
Studien haben gezeigt, dass Paclitaxel als Zweitlinien-Therapie beim metastasierten Brustkrebs sehr effektiv sein kann. Außerdem verlängerte Paclitaxel in einer weiteren Studie das Gesamtüberleben von Patienten mit metastasiertem Bauchspeicheldrüsenkarzinom. Patienten, die mit einer Kombination aus Paclitaxel und Gemcitabin behandelt wurden, lebten im Schnitt 8.5 Monate. Dagegen lebten Patienten, die ausschließlich mit Gemcitabin behandelt wurden durchschnittliche 6.7 Monate.
Eine Studie mit NSCLC-Patienten zeigte ein sehr gutes Ansprechen der Patienten auf eine Kombinationstherapie mit Paclitaxel und Carboplatin. Auf Basis dieser Daten entschied sich die EMA für eine EU-weite Zulassung von Paclitaxel.
Nebenwirkungen, die während einer Therapie mit Paclitaxel auftreten können sind Neutropenie (zu wenig Neutrophile im Blut), gastrointestinale Nebenwirkungen (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung) periphere Neuropathie, Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen (Myalgie). Stillende Patientinnen sowie Patienten mit wenig Neutrophilen im Blut dürfen Paclitaxel nicht einnehmen.
Preiß, Dornoff, Schmieder, Honecker, Claßen (Hrsg.): Taschenbuch Onkologie. Interdisziplinäre Empfehlungen zur Therapie 2014/15, 17. Auflage, W. Zuckschwerdt Verlag München, 2014.
Ernst Mutschler, Gerd Geisslinger, Heyo K. Kroemer, Sabine Menzel, Peter Ruth (Hrsg.): Mutschler Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie, der klinischen Pharmakologie und Toxikologie, 10. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2013.
Magenkarzinom: Pembrolizumab oder Chemotherapiebei Krankheitsprogression – ASCO Meeting 2018
Bei fortschreitendem Magenkrebs oder Adenokarzinomen des ösophagogastralen Übergangs gibt es bisher nur wenige Therapiemöglichkeiten. Pembrolizumab zeigte in der KEYNOTE-059 Studie vielversprechende Ergebnisse. In der KEYNOTE-061 Phase III-Studie wurde der Antikörper hinsichtlich Effizienz und Sicherheit untersucht. Fachberatung: Prof. Florian Lordick (Leipzig)
Interview mit Prof. Jalid Sehouli (Berlin) – ASCO Annual Meeting 2018
Eine Post-Hoc-Analyse im Rahmen der OTILIA-Studie überraschte beim ASCO-Meeting mit dem Ergebnis, dass Patientinnen mit primärem Ovarialkarzinom, die unter Bevacizumab eine Hypertonie entwickelten, ein besseres PFS zeigten. Professor Sehouli unterstreicht weiterhin, dass auch Lebensqualität ein prognostischer Faktor und Schmerztherapie bereits zu Beginn der Chemotherapie unabdingbar ist.
Interview mit Dr. Nicolas Dickgreber (Rheine) – ASCO Annual Meeting 2018
Dr. Dickgreber resümiert vom ASCO-Kongress 2018 die wichtigsten neuen Studiendaten für das Lungenkarzinom: Zentrales Thema war wieder einmal die Immuntherapie, diesmal unter anderem in der Kombination mit einer Chemotherapie. Ebenfalls vielversprechend war die Kombination aus EGFR-Inhibition und Chemotherapie, die das progressionsfreie Überleben verlängert, sowie die Monotherapie mit dem neuen EGFR-Inhibitor Dacomitinib.
Prof. Hans Tesch (München) im Interview – SABCS 2017
Vom SABCS-Kongress 2017 fasst Prof. Hans Tesch aktuelle Studienergebnisse zum Mammakarzinom zusammen: In einer Metaanalyse zur adjuvanten Chemotherapie zeigte sich, dass eine Therapieintensivierung mit kürzeren Intervallen auch bei Patienten mit mittlerem Risiko von Vorteil ist. In der GEPARSEPTO-Studie zur neoadjuvanten Therapie war das Ansprechen unter nab-Paclitaxel wesentlich besser als unter Paclitaxcel - so der Experte.
Wie PD Dr. Lorenzen in Frankfurt erläuterte, besteht ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen beim Magenkarzinom nach Versagen der Erstlinientherapie. Die Expertin erörtert den gegenwärtigen Stand der Therapie und gibt einen Ausblick zu neuen zielgerichteten oder immuntherapeutischen Therapiemöglichkeiten.
Während des Frankfurter Symposiums Gastrointestinale Tumoren spricht Prof. Jörg Trojan im Interview über kurative und palliative Therapiekonzepte des Pankreaskarzinoms und geht dabei auf aktuelle Studiendaten ein. Er betont den dringenden Bedarf an wirksamen neoadjuvanten und palliativen Therapieoptionen und nennt neue Substanzen.
Im Gespräch: Prof. Salah-Eddin Al-Batran (Frankfurt/Main) - ASCO-GI 2017
Prof. Al-Batran (Frankfurt/Main) berichtet von neuen Studien, die auf dem Gastrointestinal Cancers Symposium 2017 vorgestellt wurden - u. a. zu stark vorbehandelten Magenkrebs-Patienten. Untersucht wurde, ob Nivolumab auch bei dieser Zielgruppe wirksam ist. Außerdem kommentiert Prof. Al-Batran die wichtigsten neuen Ergebnisse zu Ramucirumab und Everolimus.