Der Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor Ibrutinib (Handelsname: Imbruvica®, Hersteller: Janssen-Cilag) wurde im Oktober 2014 von der europäische Kommission zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit Chronischer Lymphatischer Leukämie (CLL), die mindestens eine vorangehende Therapie erhalten haben, zugelassen. Auch Patienten mit CLL, bei denen eine Deletion 17p oder TP53 Mutation vorliegt und die für eine Chemo-Immuntherapie nicht geeignet sind, können mit ibrutinib behandelt werden. Außerdem wurde Ibrutinib wurde zur Therapie von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Mantelzell-Lymphom (MCL) zugelassen.
Außerdem ist Ibrutinib indiziert zur Behandlung erwachsener Patienten mit Morbus Waldenström (MW), die mindestens eine vorangehende Therapie erhalten haben, oder zur Erstlinien-Therapie bei Patienten, die für eine Chemoimmuntherapie nicht geeignet sind.
Mögliche Nebenwirkungen: Veränderungen des Blutbildes (Neutropenie, Thrombozytopenie, Anämie), Pneumonie, Diarrhö, Erbrechen, Übelkeit, Verstopfung, Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis), Sinusitis, Schwindel, Kopfschmerz, Infektionen der oberen Luftwege, Infektionen der Haut, Harnwegsinfektionen, intrakutane Blutungen (Petechien), Nasenbluten, Bluterguss, Hautausschlag, Arthralgie, muskuloskelettale Schmerzen, Fieber, periphere Ödeme.
Die Kombination aus Ibrutinib und Rituximab verlängert das progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant und bringt deutlich bessere Ansprechraten bei Patienten mit Morbus Waldenström (WM) im Vergleich zu Rituximab plus Placebo. Das sind die Ergebnisse der Phase-3-iNNOVATE-Studie, die auf der DGHO-Jahrestagung vorgestellt wurden. Fachberatung:Prof. Martin Dreyling (München)
Interview mit Professor Martin Dreyling (München) - EHA 2018
Professor Dreyling fasst die wichtigsten Studienergebnisse zur Lymphom-Therapie vom EHA-Kongress 2018 zusammen: Beim Follikulären Lymphom konnte im Rahmen der RELEVANCE-Studie erstmals eine lang anhaltende Remission ohne zytostatische Medikamente erzielt werden. Eine von der deutschen Studiengruppe indolente Lymphome (StiL) initiierte Studie belegt den Vorteil einer Antikörper-Erhaltungstherapie bei Patienten mit Marginalzonen-Lymphom. Beim Mantellzelllymphom konnten mit dem Einsatz von Venetoclax in der Rezidivtherapie erste Erfolge erzielt werden.
Patienten mit rezidiviertem, refraktärem Mantelzell-Lymphom (R/R MCL) haben weiterhin eine sehr schlechte Prognose. Trotz neuer zielgerichteter Wirkstoffe beträgt ihre Lebenserwartung nur ungefähr 2 Jahre. In einer retrospektiven Studie zeigte der BCL2-Inhibitor Venetoclax eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit auch nach Vorbehandlung mit einem Bruton-Tyrosinkinaseinhibitor (BTKi). Fachberatung: Prof. Martin Dreyling, München
Interview mit Professor Martin Dreyling (München) - EHA-Kongress 2018
Auch im Bereich der Lymphom-Therapie brachte der EHA-Kongress neue Erkenntnisse: Beim Follikulären Lymphom steht in Kürze eine weitere Wirkstoffkombination für die Rückfallbehandlung zur Verfügung, so Professor Dreyling. Beim Morbus Waldenström konnte für die Rezidivtherapie sogar ein neuer Standard definiert werden. In Puncto Mantellzelllymphom konnten mit einer neuen gezielten Substanz sehr hohe Ansprechraten erreicht werden.
Interview mit PD Dr. Barbara Eichhorst (Köln) - EHA 2018
Auf dem EHA-Kongress stellt uns Privatdozentin Eichhorst die wichtigsten Highlights zur CLL vom EHA-Kongress vor. Hervorgetan hat sich die Kombination aus Chlorambucil und Obinutuzumab mit einem deutlich verlängerten Gesamtüberleben. Mit dem Update der MORANO-Studie konnte gezeigt werden, dass die MRD-Negativitätsrate sich unter der Kombinationstherapie mit neuen Medikamenten auch nach 18 Monaten noch hielt. Spannend bleibt, ob die Kombination aus Venetoclax und Ibrutinib sich bewähren wird.
PD Dr. Barbara Eichhorst (Köln) im Gespräch – EHA 2017
Trotz neuer Therapien darf die Rolle der Chemo-Immuntherapie in der Erstlinienbehandlung der Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL) nicht unterschätzt werden, betont PD Dr. Barbara Eichhorst im Interview vom Europäischen Hämatologenkongress. Gerade fitte Patienten profitieren besonders davon. Für Patienten, bei denen die Krankheit weiter fortgeschritten ist, könnten Kombinationstherapien mit neuen Substanzen künftig wichtig werden.
Interview mit PD Dr. Barbara Eichhorst (Köln)– EHA 2017
Wird die CLL-Standardtherapie FCR mit dem TK-Inhibitor Ibrutinib kombiniert, werden die Ansprechraten weiter verbessert – so PD Dr. Barbara Eichhorst im Interview vom EHA-Kongress. Außerdem berichtet PD Dr. Eichhorst von der CLL2-BAG-Studie der deutschen CLL-Studiengruppe, bei der mit einer Kombination aus Venetoclax plus Obinutuzumab (nach Debulking) ein bemerkenswertes Ansprechen von bis zu 90 Prozent erreicht werden konnte.
PD Dr. Eichhorst (Köln) im Interview auf dem ICML 2017
Eine neue Kombinationstherapie kann bei bestimmten Patientengruppen dazu führen, dass die Chronische Lymphatische Leukämie (CLL) zumindest vorübergehend komplett verschwindet – so PD Dr. Barbara Eichhorst im Interview. Die Expertin erläutert die Details dieser Studienergebnisse, die auf dem Lymphom-Kongress ICML vorgestellt wurden. Außerdem betont Sie, dass Patienten, die aufgrund genetischer Merkmale eine ungünstige Prognose haben, mit Ibrutinib gut behandelt werden können.
Erste Ergebnisse eine internationalen Open-Label Studie auf dem DGHO 2016 vorgestellt
Morbus Waldenström (indolentes Lymphom) zeichnet sich durch eine Überproduktion von IgM aus. Ergebnisse einer internationalen Pilot-Studie bei Rituximab-refraktären Patienten zeigen, dass eine Ibrutinib-Monotherapie möglicherweise als Alternative in Frage kommt. Fachberatung: Prof. Martin Dreyling (München)
Interim-Ergebnisse der CLL2-BIG Studie der Deutschen CLL-Studiengruppe vorgestellt auf dem DGHO 2016
In der CLL2-BIG Studie wurde eine neuartige Dreifachkombination aus zielgerichteter und Chemotherapie getestet, deren Ziel die vollständie Eradkiation der Resterkrankung (minimal residual disease/MRD) ist. Die Ergebnisse wurden auf dem DGHO 2016 vorgestellt. Fachberatung: Prof. Martin Dreyling (München)
Im Gespräch Prof. Stephan Stilgenbauer (Ulm), ASH Annual Meeting 2016
Zu den oral verfügbaren Substanzen Ibrutinib, Idealisib und Venetoclax, die die Behandlung der CLL gerade revolutionieren, sind beim ASH Annual Meeting 2016 vielversprechende Langzeitdaten vorgestellt worden, so Prof. Stilgenbauer im Interview. Venetoclax stellt auch nach Ibrutinib-Versagen eine Option dar. Auch für neue Zweitgenerations-Inhibitoren liegen erste Daten vor.
Im Gespräch: PD Dr. Barbara Eichhorst (Köln), ASH Annual Meeting 2016
Zur Behandlung der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) wurden Daten zu Kombinationstherapien mit Ibrutinib, Obinutuzumab, Venetoclax und neuen Kinase-Inhibotoren vorgestellt. Das Ziel ist es, so PD Dr. Eichhorst, dass die Kombinationstherapien die Dauertherapie in Zukunft ablösen werden. CAR-T-Zellen und BTK-Inhibitoren bieten zudem neue Therapieansätze.
Auf dem CLL Studientreffen wurden im September Daten zu Studien mit dem BCL2 Inhibitor Venetoclax präsentiert und Daten zur Kombinationstherapie mit Ibrutinib und Obinituzumab vorgestellt. Außerdem gibt es neue Daten zur Erhaltungstherapie mit Lenalidomid. Alle Daten werden erneut auf dem ASH im Dezember diskutiert.
Acalabrutinib ist ein BTK-Hemmer der zweiten Generation, der im Vergleich zu Ibrutinib eine selektivere BTK-Bindung aufweist und verträglicher ist. Nach erfolgreicher Testung bei rezidivierter CLL, wurden nun Wirksamkeit und Sicherheit von Acalabrutinib auch bei unbehandelter CLL untersucht. Fachberatung: Prof. Martin Dreyling, München.
PD Dr. Barbara Eichhorst, Köln, im Interview - ASH 2015
Zu den Highlights vom ASH 2015 gehören für PD Dr. Eichhorst u. a. die First-Line-Therapie älterer Patienten mit Ibrutinib, die erfolgreiche Monotherapie mit Venetoclax bei Hochrisikopatienten und die Resistenzentwicklung bei Tyrosinkinase-Hemmern. Zudem spricht sie über die ökonomische Herausforderung, die ein verlängertes Überleben der CLL-Patienten mit sich bringt.