Gemcitabin zur Behandlung von NSCLC, Blasen-, Pankreas-, Mamma-, Ovarialkarzinomen und Lymphomen
Gemcitabin
Gemcitabin ist ein Zytostatikum (Handelsnamen Gemzar, Tabinell, Cytogembin, Ebegemcit, Gemcitara, Gemcapyr®), dessen Wirkung darauf beruht, dass statt des menschlichen Nukleosids Cytidin die Wirkform des Gemcitabin, das Gemcitabintriphosphat, in die DNA eingebaut wird. Hauptindikation sind Pankreaskarzinome, der Wirkstoff wird aber auch bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC, Harnblasen-, Mamma- und Ovarialkarzinomen eingesetzt.
Mögliche Nebenwirkungen als Monotherapie: Veränderungen des Blutbildes (Anämien, Leuko- und Thrombozytopenien), febrile Neutropenie, Dyspnoe, Übelkeit, Erbrechen, allergische Hautreaktionen, periphere Ödeme, Neuropathie, Haarausfall, Erkrankungen der Nieren und Harnwege (Hämaturie, leichte Proteinurie), Veränderungen der Leberwerte (erhöhter AST, ALT, AP), grippeähnliche Symptome.
Interview mit Prof. Michael Geißler (Esslingen)– ASCO Annual Meeting 2018
Professor Michael Geißler fasst für uns die wichtigsten Ergebnisse des ASCO-Kongresses zum Pankreaskarzinom, zum hepatozellulärem Karzinom sowie zu Neuroendokrinen Tumoren zusammen. Beim Pankreaskarzinom war FOLFIRINOX dem alten Standard Gemcitabin überlegen und wird sich als neuer Standard in der adjuvanten Situation etablieren, so Geißler. Zum Leberzellkarzinom geht der Experte u. a. auf die positiven Ergebnisse der REACH-Studie ein. Patienten mit pankreatischen neuroendokrinen Tumoren mit einem hohen medical need können auf eine vielversprechende Phase-II-Studie mit Telozomomid hoffen.
Pankreaskarzinom: FOLFIRINOX auch als adjuvante Therapie geeignet? – ASCO Meeting 2018
Die Erstlinientherapie mit FOLFIRINOX zeigte bei Patienten mit metastasiertem Pankreaskarzinom bereits gute Ergebnisse. Unklar ist, ob die Chemotherapie-Kombination auch als adjuvante Therapie Vorteile bringt. Die Daten einer neuen Phase III-Studie, die dies bei Patienten mit resezierten duktalen Adenokarzinomen überprüfte, wurden auf dem ASCO vorgestellt. Fachberatung: Prof. Florian Lordick (Leipzig)
Interview mit Prof. Jörg Trojan (Frankfurt)– Frankfurter Symposium 2018
Trotz Fortschritten in der adjuvanten Therapie des Pankreaskarzinoms hofft man, laut Prof. Trojan, auf neue Substanzen zur Verbesserung der Prognose von Prostatakrebs-Patienten. Weiter spricht er im Interview vom Frankfurter Symposium 2018 über die Voraussetzungen für den Einsatz einer neoadjuvante Therapie und über neue Ansätze in der palliativen Therapie.
Zwischenergebnisse der LAPACT-Phase 2 Studie – ESMO 2017
Paclitaxel, welches an Albumin-Naopartikel gebunden ist (nab-P), ist in Kombination mit Gemcitabin für die Erstlinienherapie des metastasierten Pankreaskarzinoms zugelassen. Die LAPACT-Phase 2 Studie überprüfte, ob sich die Kombinationstherapie auch bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Pankreaskarzinom anwenden lässt. Fachberatung: Prof. Michael Geißler, Esslingen.
Antikörpertherapie beim Pankreaskarzinom – ESMO 2017
Die Addition von Pamrevlumab, ein gegen CTGF gerichteter Antikörper, könnte Patienten mit lokal fortgeschrittenen Pankreaskarzinomen Vorteile bringen. Eine Phase 2-Studie testete daher die Effizienz und Sicherheit einer Kombinationstherapie, bestehend aus Pamrevlumab und Gemcitabin/ Nab-Pacliatxel im Vergleich zu Gemcitabin/Nab-Paclitaxel alleine. Fachberatung: Prof. Michael Geißler, Esslingen.
Adjuvante Chemotherapie nach Resektion biliärer Karzinome - ASCO-GI 2017
Chemotherapie oder Überwachung nach Resektion lokalisierter biliärer Karzinome: Welche Therapieform erlaubt ein rückfallfreies Überleben bei Erhalt der Lebensqualität? - Ergebnisse der Phase-III-Studie PRODIGE 12-ACCORD 18 (UNICANCER GI). Fachberatung: Prof. Florian Lordick (Leipzig)
Prof. Helmut Oettle (Friedrichshafen) im Interview – ESMO-Kongress 2017
Mit der Kombination aus Gemcitabin und Nab-Paclitaxel konnte eine signifikante Verlängerung des medianen Gesamtüberlebens im Vergleich zu einer Monotherapie mit Gemcitabin erreicht werden. Auf dem ESMO 2017 wurden zwei Studien zur First-Line Therapie des Pankreaskarzinoms mit Gemcitabin+ Nab-Paclitaxel präsentiert. Prof. Oettle stellt die Ergebnisse vor und ordnet sie in die derzeitigen Behandlungskonzepte ein. Des Weiteren berichtet er über die Empfehlungen der Onkopedia-Leitlinie und die aktuellen Diskussionen zur Behandlung des Pankreaskarzinoms, insbesondere zur ESPAC-4 Studie.
Während des Frankfurter Symposiums Gastrointestinale Tumoren spricht Prof. Jörg Trojan im Interview über kurative und palliative Therapiekonzepte des Pankreaskarzinoms und geht dabei auf aktuelle Studiendaten ein. Er betont den dringenden Bedarf an wirksamen neoadjuvanten und palliativen Therapieoptionen und nennt neue Substanzen.