Studien haben gezeigt, dass ALK-positive Patienten, die mit Crizotinib therapiert wurden, länger ohne Fortschreiten der Erkrankung lebten als ALK-positive Patienten, die herkömmliche Chemotherapie bekamen. Es konnte auch nachgewiesen werden, dass ROS1-positive Patienten wesentlich besser auf Crizotinib als auf andere Medikamente ansprachen. Insgesamt zeigte die Behandlung mit Crizotinib bei 70% der ROS1-positiven Patienten in der Studie eine gute Wirkung. Auf die herkömmlichen Medikamente sprachen jedoch nur 20-30% der im Rahmen der Studie behandelten Patienten an. Wie viele zielgerichtete Therapien, hat auch Crizotinib erhebliche Nebenwirkungen. Die häufigsten Beschwerden sind: Probleme beim Sehen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Schwellungen (Ödeme), Appetitlosigkeit, Verstopfung, Schwindel, Neuropathie und Fatigue. Schwere Nebenwirkungen, die auftreten können sind Leberschäden, Lungenentzündung, Neutropenie (geringe Anzahl weißer Blutkörperchen) und Probleme mit der elektrischen Aktivität des Herzens (verlängertes QT Intervall). Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion dürfen Crizotinib nicht einnehmen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis entsprechend angepasst werden.
Quellen:
Preiß, Dornoff, Schmieder, Honecker, Claßen (Hrsg.): Taschenbuch Onkologie. Interdisziplinäre Empfehlungen zur Therapie 2014/15, 17. Auflage, W. Zuckschwerdt Verlag München, 2014.
Ernst Mutschler, Gerd Geisslinger, Heyo K. Kroemer, Sabine Menzel, Peter Ruth (Hrsg.):
Mutschler Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie, der klinischen Pharmakologie und Toxikologie, 10. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2013.
Statement von Prof. Rainer Wiewrodt (Münster) vom 25.09. - WCLC 2018
Wie Prof. Wiewrodt vom WCLC berichtet, gibt es endlich auch beim SCLC vielversprechende Studiendaten: Ein PD-L1-Hemmer verbesserte in Kombination mit einer Chemotherapie in der IMpower133-Studie das Gesamtüberleben gegenüber einer alleinigen Chemotherapie. Wichtige Erkenntnisse zum NSCLC lieferten für Prof. Wiewrodt eine niederländische Studie zum Screening mit CT, die Überlebensanalyse der PACIFIC-Studie (Stadium III) sowie Daten zur zielgerichteten Therapie beim ALK-postiven NSCLC.
Interview mit Prof. Frank Griesinger (Oldenburg) – ASCO Annual Meeting 2018
Professor Griesinger fasst auf dem ASCO-Kongress 2018 die aktuellen Therapiedaten zum Lungenkarzinom zusammen. Für EGFR-mutierte Patienten stellten die in Chicago präsentierten Studien zu Dacomitinib sowie zur Kombination aus Gefitinib und Chemotherapie eine positive Überraschung dar. ALK-mutierte Patienten sollten in Zukunft auf Alectinib als Erstlinien-Standardtherapie zurückgreifen können. Außerdem waren die Therapie mit RET- und MET-Inhibitoren sowie die Fortschritte in der Immunonkologie weitere wichtige Themen des Kongresses.
Während sich beim SCLC und frühen NSCLC die klinische Praxis im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert hat, gibt es beim NSCLC im Stadium III viel Bewegung. Neuerungen in der Therapie des Lungenkarzinoms, die unsere Experten im Rahmen des diesjährigen AIO-Herbstkongresses vorstellen, sind u. a. die Fortschritte in der Erstlinientherapie mit Pembrolizumab, der Einsatz der Immuntherapie nach definitiver Radio-Chemotherapie im Stadium III und auch die Zulassung des PD-L1-Inhibitiors Atezolizumab. Außerdem diskutieren die Experten über den Einsatz zielgerichteter Substanzen wie Osimertinib und den ALK-Inhibitor Ceritinib. Sehen Sie die komplette Einschätzung der Experten im Video!
Aktuelle Daten der ALEX-Studie vom ASCO Annual Meeting 2017
Auf dem ASCO 2017 wurden erstmals Daten der internationalen, randomisierten, open-Label-Phase-III-Studie ALEX präsentiert, die die Wirksamkeit von Alectinib vs. Crizotinib bei behandlungsnaiven, ALK-positiven Patienten mit fortgeschrittenem nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) untersucht hat. Dabei erwies sich Alectinib bei allen erhobenen Endpunkten als überlegen.