Alectinib zur Behandlung des fortgeschrittenen, nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms
Alectinib
Der Wirkstoff Alectinib (Handelsname Alecensa®) gehört zu den Tyrosinkinase-Inhibitoren und blockiert gezielt die ALK-Tyrosinkinase, die eine Rolle in der Entwicklung von Blutgefäßen spielt. Bei Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs liegt ALK in einer veränderten Form vor und stimuliert so das unkontrollierte Wachstum der Krebszellen. Alectinib inhibiert die Funktion von ALK und blockiert so deren erhöhte Aktivität und schränkt damit auch wieder das Tumorwachstum ein. Nur Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), die bereits mit dem Wirkstoff Crizotinib behandelt wurden, dürfen mit Alectinib therapiert werden.
Nebenwirkungen, die während der Behandlung mit Alectinib auftreten können sind unter anderem: Ödeme, Verstopfung, Durchfall, Übelkeit, Muskelschmerzen, Blutarmut (zu wenig rote Blutkörperchen), erhöhte Kreatininwerte. Außerdem ist Alectinib meistens leberschädigend. Deshalb sollten die Leberwerte (Alanin-Transerferase (ALT) und Aspartat-Aminotransferase (AST) während einer Behandlung mit Alectinib regelmäßig kontrolliert werden.
Quellen:
Preiß, Dornoff, Schmieder, Honecker, Claßen (Hrsg.): Taschenbuch Onkologie. Interdisziplinäre Empfehlungen zur Therapie 2014/15, 17. Auflage, W. Zuckschwerdt Verlag München, 2014.
Ernst Mutschler, Gerd Geisslinger, Heyo K. Kroemer, Sabine Menzel, Peter Ruth (Hrsg.):
Mutschler Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie, der klinischen Pharmakologie und Toxikologie, 10. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2013.
Eine aktuelle Follow-up-Analyse der ALEX-Studie, die beim ASCO Annual Meeting 2018 vorgestellt wurde, untermauert den bevorzugten Einsatz von Alectinib in der Erstlinien-Therapie des ALK-positiven nicht kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC). Weitere Daten weisen darauf hin, dass neue Kombinationen mit Atezolizumab die Optionen in der Erstlinien-Therapie des NSCLC erweitern könnten.
Auftakt zum WCLC 2018 - Statement von Prof. Thomas Wehler vom 23.09.
Mit Spannung erwartet wurden in Toronto u. a. die Gesamtüberlebensdaten der PACIFIC-Studie zum Einsatz der Immuntherapie nach definitiver Radio-Chemotherapie im Stadium III des NSCLC, berichtet Prof. Wehler (Homburg) von der Auftaktveranstaltung des WCLC 2018. Neue Daten gibt es auch zu zielgerichteten Therapien beim metastasierten ALK-positiven NSCLC.
Interview mit Prof. Frank Griesinger (Oldenburg) – ASCO Annual Meeting 2018
Professor Griesinger fasst auf dem ASCO-Kongress 2018 die aktuellen Therapiedaten zum Lungenkarzinom zusammen. Für EGFR-mutierte Patienten stellten die in Chicago präsentierten Studien zu Dacomitinib sowie zur Kombination aus Gefitinib und Chemotherapie eine positive Überraschung dar. ALK-mutierte Patienten sollten in Zukunft auf Alectinib als Erstlinien-Standardtherapie zurückgreifen können. Außerdem waren die Therapie mit RET- und MET-Inhibitoren sowie die Fortschritte in der Immunonkologie weitere wichtige Themen des Kongresses.
Professor Rainer Wiewrodt, Münster, im Interview - DGP 2018
Auf dem DGP 2018 standen die neu erschienene S3-Leitlinie zum Lugenkarzinom, die Kombination aus Immun- und Chemotherapie sowie die große Bedeutung molekularer Testung gleich bei Beginn der Diagnose im Fokus. Wichtig war für Prof. Rainer Wiewrodt außerdem die Erkenntnis, dass eine Immuntherapie, die so lange wie möglich verabreicht wird, das Gesamtüberleben deutlich verbessert.
Aktuelle Daten der ALEX-Studie vom ASCO Annual Meeting 2017
Auf dem ASCO 2017 wurden erstmals Daten der internationalen, randomisierten, open-Label-Phase-III-Studie ALEX präsentiert, die die Wirksamkeit von Alectinib vs. Crizotinib bei behandlungsnaiven, ALK-positiven Patienten mit fortgeschrittenem nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) untersucht hat. Dabei erwies sich Alectinib bei allen erhobenen Endpunkten als überlegen.
Prof. Frank Griesinger (Oldenburg) im Interview – AIO-Herbstkongress 2017
Prof. Frank Griesinger berichtet beim AIO-Herbstkongress über neue Daten und Entwicklungen beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC): Der Dirttgenerations-ALK-Inhibitor für ALK-positive Patienten Alectinib überzeugt ihn u. a. mit einer hohen ZNS-Effektivität. Mit Durvalumab sei eine erste effektive Konsolidierungstherapie im Stadium III in Aussicht. Außerdem erwartet Griesinger eine Zulassung des Drittgenerations-TKI Osimertinib für Patienten mit T790M-Mutation nach TKI-Resistenz-Entwicklung auch in der Erstlinie.