Nachruf auf Dr. Christa Maar

09.11.2022. Die Deutsche Krebsgesellschaft trauert um eine geschätzte Mitstreiterin in der Darmkrebsvorsorge, Frau Dr. Christa Maar. Aus einem persönlichen Schicksal heraus hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit den ihr zur Verfügung stehenden Mittel zu überzeugen, Darmkrebs zu vermeiden und früh zu erkennen. So gründete sie 2001 im Andenken an ihren an Darmkrebs verstorbenen Sohn die Felix Burda Stiftung. Daraus gingen einzigartige und für die Gesundheitsversorgung völlig neuartige Aktivitäten in der Medienwelt hervor. Jeder wird sich an eine der vielen Werbekampagnen erinnern, in der Prominente auf das für Frau Maar wichtige Thema der Darmkrebsvorsorge in sehr vielfältiger Weise hingewiesen haben. Sie ist gänzlich neue Wege gegangen.

Frau Maar hat zusätzlich zu Kommunikation der Darmkrebsvorsorge in den Medien auch Einfluss auf die Entscheider im Gesundheitswesen genommen. Sie war Mitglied im Nationalen Krebsplan und im Steuerungskreis der Nationalen Dekade gegen Krebs. Frau Maar hat es verstanden, Menschen aus Wissenschaft, Politik und den Vertretern der Gemeinsamen Selbstverwaltung des Gesundheitswesens zusammenzubringen und sie zu verpflichten, sich für eine bessere Darmkrebsvorsorge einzusetzen. Sie gründete daher 2004 das Netzwerk gegen Darmkrebs, in dem Wissenschaftler, behandelnde Ärzte und Persönlichkeiten aus dem Gesundheitswesen gemeinsam Strategien entwickelten. Ihr war es bis zuletzt ein besonderes Anliegen, eine Früherkennung für familiär belastete Menschen in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen, ähnlich wie die bereits am Alter orientierte Früherkennungskoloskopie.

Frau Maar war eine „Institution“ der Früherkennung über mehr als 20 Jahre. Wie kaum eine andere hat sie eine breite Öffentlichkeit sensibilisiert und war immer über neue Studien und Veröffentlichungen zum Thema Darmkrebsvorsorge auf dem aktuellen Stand. Sie hat sich europaweit mit allen bekannten Spezialisten vernetzt und immer die richtigen und kritischen Fragen gestellt.

Ohne Christa Maar wäre die Darmkrebsfrüherkennung in Deutschland nicht da, wo sie heute ist, auch wenn einige ihrer Vorstellungen noch nicht umgesetzt sind.

Wir werden sie vermissen!