Sport hilft, die Nebenwirkungen einer Krebstherapie messbar zu reduzieren und die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Das zeigen aktuelle Studien. Außerdem hat körperliche Aktivität auch einen direkten Einfluss auf die Entstehung von Krebs sowie den Verlauf einer Krebserkrankung.
Auf welche Weise Sport Einfluss auf Krebs hat – und was der Einzelne konkret tun kann – dies erläutert Prof. Dr. Freerk Baumann im Experteninterview. Er ist Wissenschaftler an der Deutschen Sporthochschule Köln und Autor des Buches „Sport und körperliche Aktivität in der Onkologie“.
Rund 37 % der Krebserkrankungen in Deutschland lassen sich auf einen ungesunden Lebensstil zurückführen und wären somit potenziell vermeidbar. Neben den Ernährungs- und Schlafgewohnheiten fällt hierbei beispielsweise die tägliche körperliche Aktivität ins Gewicht. Entsprechende Präventionsmaßnahmen bieten daher großes Potenzial und könnten auch das Erkrankungsrisiko genetisch prädisponierter Frauen positiv beeinflussen. Im Beitrag von M. Kiechle und S. Grill erfahren Sie am Beispiel des hereditären Mammakarzinoms mehr über die aktuelle Datenlage.
Wenige Ernährungsmodifikationen werden derzeit so kontrovers diskutiert wie die ketogene Diät (KD). Hier erörtern wir die wissenschaftlichen Hintergründe dafür, dass sich für klinisch tätige Gynäkologen eine intensive Auseinandersetzung mit dieser supportiven (Ernährungs‑)Therapie lohnt, und erläutern die korrekte Durchführung der KD, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Prof. Dr. Tanja Fehm (Düsseldorf) im Interview - SABCS 2018
Disseminierte Tumorzellen sind beim Mammakarzinom ein aussagekräftiger Marker für die Prognose. Lifestyle-Intervention zu mehr körperlicher Bewegung lohnt sich, eine post-neoadjuvante Therapie auch? Darüber spricht Prof. Dr. Tanja Fehm am Rande des SABCS 2018.
Experteninterview mit Prof. Dr. Tanja Fehm für Patienten - SABCS 2018
Lifestyle-Interventionen bei Erkrankungen wie Brustkrebs werden in ihrer Wirksamkeit derzeit noch weit unterschätzt. Dabei können Brustkrebspatientinnen aktiv selbst etwas gegen die Krankheit tun, indem sie sich körperlich viel bewegen. Während der Chemotherapie verbessert das die Fitness und womöglich sogar die Prognose.
Dass Sport und eine Krebserkrankung sich nicht gegenseitig ausschließen, ist inzwischen ein alter Hut. Erwiesenermaßen beugt Sport nicht nur vor, sondern verringert die Gesamtsterblichkeit erheblich und lindert einige Nebenwirkungen. Doch wie sieht es in der Praxis aus? Welcher Sport empfiehlt sich in welchem Ausmaß bei welcher Therapie?
Ein regelmäßiges Training reduziert Stress, bringt das Immunsystem auf Touren und verbessert die Sauerstoffversorgung. Dass die richtige Bewegungstherapie bei Krebspatienten Nebenwirkungen reduziert, und damit die Lebensqualität steigern kann, zeigen neue Forschungsergebnisse. Wie viel und welche Bewegung richtig ist, muss allerdings individuell mit dem Arzt und dem Therapeuten abgestimmt werden.
Im Gespräch: PD Dr. Jutta Hübner (Berlin), DKK 2016
Dr. Jutta Hübner, Vorsitzende der AG PRiO, erläutert im Gespräch wie die Versorgung von Krebspatienten verbessert werden kann. So kann die Lebensqualität von Patienten − mittels Informationen zu Ernährung und körperlichen Aktivitäten − gesteigert werden. Durch komplementärmedizinische Maßnahmen werden dem Patienten eigene Handlungsfelder im Therapiekonzept eröffnet.
Körperliche Aktivität ist nicht nur gut für das Wohlbefinden, sondern kann auch das Risiko für zahlreiche Krebserkrankungen senken bzw. die Prognose im Falle einer solchen Erkrankung verbessern. Doch zeigen aktuelle Untersuchungen auch, dass gut ein Drittel der europäischen erwachsenen Bevölkerung sich nicht ausreichend körperlich bewegt.