Aktuelle Entwicklungen beim metastasierten Prostatakarzinom (mPCa)
Die Therapie des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) hat sich durch den Einsatz moderner Substanzen erheblich gewandelt. Nach welchen Kriterien sich der Einsatz dieser Wirkstoffe richtet, ist eine Frage, die die Experten ausführlich diskutieren. Daneben besprechen sie neue Erkenntnisse im Management des hormonsensitiven mPCa sowie im Monitoring der mPCa-Therapie.
Zur aktuellen Therapie des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms äußern sich fünf renommierte Experten. Hauptaugenmerk liegt auf der Behandlung des metastasierten sowohl hormonsensitiven als auch kastrationsresistenten Prostatakarzinoms. Ein weiterer diskutierter Aspekt ist das Monitoring des Therapieansprechens und der Progression.
Im Gespräch: Prof. Jürgen Gschwend (München), DGU 2016
Mit Spannung erwartet Prof. Gschwend aktuelle Daten der PREFERE und der ProtecT-Studie zum Prostatakarzinom. Außerdem wird es neben der Veröffentlichung der ersten deutschen S3-Leitlinie zum Harnblasenkarzinom auch neue Daten zu Therapiemodalitäten beim fortgeschrittenen Harnblasen- und Nierenkarzinom geben.
Bei erhöhtem PSA-Wert und Verdacht auf ein Prostatakarzinom wird routinemäßig eine transrektale ultraschallgesteuerte (TRUS) Biopsie durchgeführt. Die PROMIS-Studie ging der Frage nach, ob sich unnötige Stanzbiopsien durch eine multiparametrische Magnetresonanztomografie vermeiden lassen. Fachberatung: PD Dr. Carsten Ohlmann, Homburg.
Die FIRSTANA-Studie prüfte zwei verschiedene Dosierungen von Cabazitaxel im Vergleich mit Docetaxel jeweils plus Prednison bei chemotherapie-naiven mCRPC-Patienten. Es handelt sich um die erste Studie beim mCRCP, in der zwei lebensverlängernde Substanzen miteinander verglichen wurden. Fachberatung: Prof. Kurt Miller, Berlin.
Aufgrund der Überlebensdaten aus der Phase-III-Studie CheckMate 025 besteht ein verstärktes Interesse daran zu erforschen, welches Potenzial Nivolumab für ein Langzeitüberleben hat. In Hinblick auf diese Fragestellung wurden je eine Phase-I- und –II-Studie mit RCC-Patienten analysiert. Fachberatung: Prof. Kurt Miller, Berlin.
Im Gespräch: Prof. Kurt Miller (Berlin), ASCO Annual Meeting 2016
Neue Daten zum MRT zeigen, dass dieses Tool eine hohe Sensitivität bei der Diagnostik von klinisch signifikanten Prostatakarzinomen aufweist. Weiterhin geht Prof. Miller am Rande des ASCO Annual Meeting 2016 auf verschiedene Studien zur Chemotherapie mit u.a. Cabazitaxel ein. Beim Harnblasenkarzinom konnte eine gute Response bei Checkpoint-Inhibitoren nachgewiesen werden.
Im Gespräch: Prof. Kurt Miller (Berlin), ASCO Annual Meeting 2016
Auf dem weltweit größten Krebskongress wurden therapeutische Strategien zur Behandlung von Prostata- und Harnblasenkrebs diskutiert. Die Chemotherapie spielt im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf bei Prostatakrebs weiterhin eine große Rolle. Beim Harnblasenkrebs zeigen Immuntherapeutika sowohl in der Erst- als auch in der Zweitlinie gute Daten.
Professor Miller erklärt moderne Behandlungsmöglichkeiten, die das Risiko von Funktionseinschränkungen bei Prostatakrebs minimieren. Er erläutert außerdem, was aktive Überwachung bedeutet und warum der PSA-Test immer noch sinnvoll ist.
Bei Prostatakrebs können seltene Operationsfolgen auftreten, die für das tägliche Leben eine große Bedeutung haben können: Harninkontinenz und Impotenz. Hier finden Sie wichtige Informationen zum Thema sowie Tipps zur Verbesserung der Lebensqualität.
Im Gespräch: Prof. Peter Hammerer (Braunschweig), EAU 2016
Prof. Hammerer (Braunschweig) bekam für seine Studie Lebensqualität unter Cabazitaxel den Best-of-Poster-Preis des EAU Kongresses. Hier erläutert Prof. Hammerer die Ergebnisse seiner Studie zur Verträglichkeit von Cabazitaxel und kommentiert das PSA-Ansprechen sowie das Schmerzansprechen von Patienten unter Cabazitaxel.
Im Gespräch: Prof. Peter Albers (Düsseldorf), EAU 2016
Beim Europäischen Urologen Kongress wurden aktuelle Daten der in Deutschland laufenden PROBASE-Studie vorgestellt. Eine Auswertung der ersten Ergebnisse zeigt, dass Probanden, bei denen Prostatakrebs in der Familie vorkommt, ein erhöhtes Risiko haben, selbst Prostatakrebs zu bekommen. Dies zeigt sich schon mit 45 Jahren an einem erhöhten PSA-Wert.
Im Gespräch: PD Dr. Carsten Kempkensteffen (Berlin), EAU 2016
PD Dr. Karsten Kempkensteffen berichtet von den aktuellen Debatten zum besten therapeutischen Vorgehen beim Prostatakrebs. Die Vor- und Nachteile einer adjuvanten Strahlentherapie versus Salvage-Strahlentherapie bei hohem Risiko nach radikaler Prostatektomie wurden ebenso diskutiert wie der frühe Einsatz einer Chemohormontherapie.
Im Gespräch: Prof. Peter Albers (Düsseldorf), EAU 2016
Beim EAU 2016 wurden erste Ergebnisse der PROBASE-Studie vorgestellt. Diese testet das Konzept eines risikoadaptierten PSA-Screenings in zwei randomisierten Gruppen. Prof. Albers analysiert die ersten Resultate von Patienten mit einer positiven Familienanamnese und von Patienten der Kontrollgruppe, die lediglich eine Tastuntersuchung erhalten.
Prof. Miller erörtert im Interview die wichtigen Highlights beim EAU 2016 zum Prostatakarzinom. Im Mittelpunkt stehen die Frage nach der Bedeutung der fokalen Therapie vs. „Active Surveillance“ und der aktuelle Stand bei den bildgebenden Verfahren als wichtiges Therapieentscheidungs-Kriterium. Zudem stellt der Experte aktuelle Daten zur Relevanz einer frühen Chemotherapie beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom vor.
Im Gespräch: Prof. Peter Albers (Düsseldorf), EAU 2016
Über Fortschritte in der Bildgebung beim Prostatakarzinom, insbesondere den Einsatz der Kernspintomographie nach Biopsie und die Kontrolle mittels Bildgebung bei der Active Surveillance, berichtet Prof. Peter Albers, Düsseldorf. Zudem stellt er aktuelle Erkenntnisse vor, nach denen das PSA-Screening die besten Effekte in jüngeren Jahren erzielt.
Im Gespräch: Prof. Kurt Miller (Berlin) – EAU 2016
Prof. Miller äußert sich zu einem neuen Ansatz bei der Behandlung früher Stadien des Prostatakarzinoms – der fokalen Therapie, bei der nur die Tumor-tragenden Anteile und nicht die gesamte Prostata behandelt werden. Weitere Themen sind neue Erkenntnisse zur Chemotherapie beim Prostatakarzinom sowie ein innovatives Diagnoseverfahren, mit dem unnötige Biopsien in einigen Fällen möglicherweise verhindert werden können.
Im Gespräch: Prof. Kurt Miller (Berlin) und Prof. Peter Albers (Düsseldorf), DKK 2016
Die ersten Ergebnisse der PROBASE-Studie liefern Hinweise zu potentiellen Vorteilen des risikoadaptierten PSA-Screenings. Außerdem analysieren die Experten aktuelle Entwicklungen bei der modernen Diagnostik des Prostatakarzinoms mit molekularen Markern und PET-basierter Bildgebung.
SABCS: Post-neoadjuvanter Ansatz auf dem Prüfstand
Brustkrebs-Patientinnen mit pathologischer Resterkrankung nach neoadjuvanter Chemotherapie tragen ein erhöhtes Risiko für Rückfälle. Sogenannte Post-neoadjuvante Therapien könnten hier weitere Behandlungsoptionen bieten. Das Zytostatikum Capecitabin wurde in diesem Setting getestet.
Dr. Christoph Rüssel, Borken, im Interview – ASCO-GU 2016
Dr. Rüssel kommentiert aktuelle Entwicklungen in der Uroonkologie. Therapierelevant könnten das - in den USA zunehmend praktizierte - risikoadapatierte PSA-Screening sein und die steigende Anzahl von low-risk-Patienten unter Active Surveillance. Die größten Herausforderungen sieht der Experte jedoch bei der Immuntherapie.
Prof. Axel Merseburger, Lübeck, im Interview – ASCO-GU 2016
In der RTOG 9601-Studie wurde ein signifikanter Überlebensvorteil bei Männern mit Prostatakrebs nach radikaler Prostatektomie und einem erhöhten PSA-Wert gezeigt, wenn sie eine Hormonbehandlung verbunden mit einer Salvage-Strahlentherapie erhalten haben. Checkpoint-Inhibitoren gewinnen beim Blasen- und Nierenzellkarzinom an Bedeutung.
Prof. Kurt Miller, Berlin, im Interview – ASCO-GU 2016
Es wurden Studien für das Prostatakarzinom (PCA), Urothelkarzinom und Nierenzellkarzinom präsentiert, die wohlmöglich die medikamentöse Therapie beeinflussen werden, so Prof. Miller. Dabei kommt die Immuntherapie immer mehr ins Spiel. Beim PCA konnte ein signifikanter Überlebensvorteil bei einer kombinierten Hormon- und Strahlentherapie gezeigt werden.
Docetaxel wird angewendet als Monotherapie oder in Kombinationen zur Behandlung von operablen, lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinomen. Weitere Indikationen sind Bronchialkarzinome, hormonrefraktäre, metastasierende Prostatakarzinome, Adenokarzinome des Magens, und Kopf-Hals-Tumoren.
Abirateron wird in der Hormontherapie eingesetzt. Zusammen mit Prednison oder Prednisolon wird der Wirkstoff zur Behandlung des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms bei erwachsenen Männern, deren Erkrankung während oder nach einer Docetaxel-haltigen Chemotherapie fortschreitend ist, angewendet.
Enzalutamid dient der Therapie von metastasiertem Prostatakrebs, der selbst nach einer Kastration und einer Behandlung mit dem Zytostatikum Docetaxel fortschreitet.
Wenn die Prostatakrebs-Behandlung abgeschlossen ist, beginnt die Phase der Nachsorge. Das Schwerpunktthema beschäftigt sich dieses Mal mit der Bedeutung des PSA-Wertes in der Nachsorge und mit möglichen kurz- und langfristigen Folgen von Operation und Bestrahlung, beispielsweise Impotenz und Inkontinenz.
Bisphosphonattherapie effektiv - PD Dr. Dirk Hose, Heidelberg, im Interview
Eine häufige Komplikation des multiplen Myeloms sind Knochenschäden. Sie können zu Knochenbrüchen und Knochenschmerzen führen – möglicherweise sogar ein Rückzugsraum für Myelomzellen bilden. Wie Knochenstörungen bei Myelompatienten entstehen und wie sie mit Bisphosphonaten behandelt werden können, erläutert PD Dr. Dirk Hose, Heidelberg, im Interview.
Bei Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse des Mannes. Prostatakrebs ist in Deutschland unter Männern die häufigste Krebserkrankung. Hier finden Sie detaillierte Informationen von der Vorbeugung bis zur Nachsorge von Prostatakrebs.
In diesem Beitrag beleuchten drei Autoren aus unterschiedlichen Fachdisziplinen jeweils einzeln die Themen der aktiven Überwachung, Operation und der Strahlentherapie beim Niedrigrisikokarzinom der Prostata. Da es gerade bei dieser Entität es letztlich darum geht, im individuellen Einzelfall genau abzuwägen und dadurch die Gefahr der Über- aber auch der Untertherapie zu vermeiden, gibt dieser Beitrag einen Überblick zu relevanten Therapieoptionen.
Das PSA-Screening konnte in der ERSPC-Studie eine Reduktion der relativen prostatakarzinomspezifischen Mortalität von bis zu 32 % zeigen. Dieser Vorteil wird jedoch weiterhin erkauft mit einem hohen Maß an Überdiagnostik und Übertherapie. Esch, Arsov und Albers diskutieren in ihrem Beitrag die Vor- und Nachteile des PSA-Screenings.