Dr. David Heigener (Großhansdorf) im Interview – ESMO-Kongress 2017 Bringt eine Computertomographie (CT) alle drei Monate in der Lungenkrebs-Nachsorge einen Überlebensvorteil? Oder reicht eine Standardnachsorge? Antworten darauf gibt Dr. David Heigener anhand aktueller Daten vom ESMO-Kongress 2017. Außerdem geht er auf die FLAURA-Studie zu Osimertinib vs. Standard of Care ein sowie auf die PACIFIC-Studie zum Einsatz eines PD-L1-Antikörpers im Stadium III des NSCLC.
Prof. Nadia Harbeck (München) im Interview – ESMO-Kongress 2017
Die zusätzliche Therapie mit dem CDK-4/6-Inhibitor Abemaciclib erbrachte bei fortgeschrittenem Brustkrebs ein verlängertes PFS im Vergleich zu einer alleinigen endokrinen Therapie, wie Prof. Harbeck im Interview berichtet. Diese Ergebnisse der MONARCH-3-Studie bestätigen die guten Erfahrungen mit den bisher untersuchten CDK-4/6-Inhibitoren. Als „practice changing“ ordnet die Expertein außerdem die 5-Jahres-Daten der ExteNET-Studie mit Neratinib nach abgeschlossener adjuvanten Trastuzumab-Therapie beim HER2-positiven frühen Mammakarzinom ein.
Keynote Lectures mit interdisziplinären Diskussionen
Der Kongress der European Society for Medical Oncology (ESMO) 2017 verzeichnet einen neuen Rekord: 3.250 Abstracts wurden in diesem Jahr eingereicht, 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Vom 8. bis 12. September 2017 treffen sich hier wieder Onkologen aus aller Welt zum Austausch über neue Studiendaten. Wir stellen die Programm-Highlights vor.
Prof. Helmut Oettle (Friedrichshafen) im Interview – ESMO-Kongress 2017
Mit der Kombination aus Gemcitabin und Nab-Paclitaxel konnte eine signifikante Verlängerung des medianen Gesamtüberlebens im Vergleich zu einer Monotherapie mit Gemcitabin erreicht werden. Auf dem ESMO 2017 wurden zwei Studien zur First-Line Therapie des Pankreaskarzinoms mit Gemcitabin+ Nab-Paclitaxel präsentiert. Prof. Oettle stellt die Ergebnisse vor und ordnet sie in die derzeitigen Behandlungskonzepte ein. Des Weiteren berichtet er über die Empfehlungen der Onkopedia-Leitlinie und die aktuellen Diskussionen zur Behandlung des Pankreaskarzinoms, insbesondere zur ESPAC-4 Studie.
Die European Society for Medical Oncology (ESMO) hat eine neue Leitlinie zur Behandlung des metastasierten kolorektalen Karzinoms (mCRC) veröffentlicht. Die neue Leitlinie ersetzt damit den früheren, erstmals im Jahr 2012 veröffentlichten, Leitfaden. In der aktuellen Leitlinie werden besonders personalisierte Ansätze in der Behandlung des mCRC berücksichtigt.
Längeres iDFS unter Neratinib versus Placebo – ESMO 2017 Neratinib kann das invasive krankheitsfreie Überleben bei Patientinnen mit frühem HER2-positiven Brustkrebs versus Placebo signifikant verlängern, so ein wesentliches Ergebnis der ExteNET-Studie. Bereits die erste Analyse nach einem Follow-up von zwei Jahren hatte auf einen Vorteil von Neratinib hingewiesen. Dies konnten in der auf dem ESMO vorgestellten 5-Jahres-Analyse nun bestätigt werden. Fachberatung: Prof. Diana Lüftner, Berlin.
Sind TIL dafür geeignet? – ESMO 2017 Laut einer Auswertung der KEYNOTE-086-Studie könnte die Konzentration der tumorinfiltrierenden Lymphozyten im Stroma als Prädiktor für das Ansprechen auf eine Monotherapie mit dem Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab beim metastasierten triple-negativen Mammakarzinom dienen. Dies gilt vor allem für die Anwendung von Pembrolizumab in der Erstlinie. Fachberatung: Prof. Diana Lüftner, Berlin.
Kombination mit neuem CDK4/6-Inhibitor kann PFS verlängern – ESMO 2017 Postmenopausale Frauen mit HR-positivem/HER2-negativem, fortgeschrittenem Brustkrebs können von einer Erstlinientherapie mit dem CDK4/6-Inhibitor Abemaciclib plus einem nicht-steroidalen Aromataseinhibitor profitieren. Die MONARCH-3-Studie zeigte ein signifikant längeres medianes progressionsfreies Überleben unter Abemaciclib und NSAI. Fachberatung: Prof. Diana Lüftner, Berlin.
Zwischenergebnisse der LAPACT-Phase 2 Studie – ESMO 2017
Paclitaxel, welches an Albumin-Naopartikel gebunden ist (nab-P), ist in Kombination mit Gemcitabin für die Erstlinienherapie des metastasierten Pankreaskarzinoms zugelassen. Die LAPACT-Phase 2 Studie überprüfte, ob sich die Kombinationstherapie auch bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Pankreaskarzinom anwenden lässt. Fachberatung: Prof. Michael Geißler, Esslingen.
Phase-III-Daten der CheckMate-238-Studie vorgestellt – ESMO-Kongress 2017
Derzeit ist eine adjuvante Therapie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren beim metastasierten Melanom noch nicht in Deutschland und Europa verfügbar. Die CheckMate-238-Studie hat den Nutzen der beiden Immun-Checkpoint-Inhibitoren Nivolumab und Ipilimumab im adjuvanten Setting beim Stadium-III/IV-Melanom untersucht. Nivolumab erwies sich als effektiver sowie verträglicher und stellt darüber hinaus auch eine Option für BRAF-mutierte Patienten dar.
Neue Daten aus der COMBI-AD-Studie – ESMO-Kongress 2017
Melanom-Patienten mit lokaler Metastasierung und regionalem Lymphknotenbefall (Melanom Stadium III) erhalten standardmäßig eine Komplettresektion. Patienten mit BRAF-mutiertem Melanom können zusätzlich von der zielgerichteten Kombination Dabrafenib plus Trametinib profitieren. Dies geht aus den Daten der auf dem Europäischen Krebskongress 2017 präsentierten COMBI-AD-Phase-III-Studie hervor. In Zusammenarbeit mit Prof. Jürgen Becker, Essen.
CPI-613 ist eine neue Substanz, die mit dem mitochondrialen Stoffwechsel interagiert. Sie könnte somit Vorteile bei der Behandlung des Pankreaskarzinoms bringen. Ziel einer Phase 1- Studie war es, die optimale Dosis von CPI-613 für die Kombinationstherapie mit modifiziertem FOLFIRINOX zu finden. Des Weiteren wurden Sicherheit und Effizienz ermittelt. Fachberatung: Prof. Michael Geißler, Esslingen.
Antikörpertherapie beim Pankreaskarzinom – ESMO 2017
Die Addition von Pamrevlumab, ein gegen CTGF gerichteter Antikörper, könnte Patienten mit lokal fortgeschrittenen Pankreaskarzinomen Vorteile bringen. Eine Phase 2-Studie testete daher die Effizienz und Sicherheit einer Kombinationstherapie, bestehend aus Pamrevlumab und Gemcitabin/ Nab-Pacliatxel im Vergleich zu Gemcitabin/Nab-Paclitaxel alleine. Fachberatung: Prof. Michael Geißler, Esslingen.
Ergebnisse der CheckMate153-Studie – ESMO-Kongress 2017
Nivolumab wird zur Behandlung von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und mehreren vorangegangenen Therapien eingesetzt. Bisher ist unklar, wie lange diese Therapie dauern sollte. Die CheckMate153-Studie untersuchte, ob eine kontinuierliche Behandlung mit Nivolumab Vorteile gegenüber einer einjährigen Therapie bringt. Fachberatung: Dr. David Heigener, Großhansdorf.
Lungenkarzinom: Therapie mit EGFR-TKI – ESMO-Kongress 2017
Epidermal Growth Factor Receptor Tyrosinkinase-Inhibtioren (EGFR-TKI) sind für die Behandlung vom nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) zugelassen. Ein neuer EGFR-TKI der dritten Generation Osimertinib, wurde nun in der FLAURA Phase-3 Studie auf Effizienz und Sicherheit im Vergleich zu EGFR-TKIs der zweiten Generation, überprüft. Fachberatung: Dr. David Heigener, Großhansdorf.
Therapie des HER2-positiven Magenkarzinoms - ESMO 2017
Trastuzumab zeigte Erfolge bei der Therapie von HER2-positivem Magen- und Brustkrebs. Die Phase-3-JACOB Studie untersuchte, ob die Kombination aus Pertuzumab, Trastuzumab und Chemo das progressionsfreie und das Gesamtüberleben von Patienten mit HER2-positivem Magenkrebs und Adenokarzinomen des ösophagogastralen Übergangs verbessert. Fachberatung: Prof. Florian Lordick (Leipzig).
Prof. Florian Lordick (Leipzig) im Interview – ESMO-Kongress 2017
Auf der Hinzunahme eines zweiten Antikörpers zur Standardtherapie des HER2-positiven Magenkarzinoms ruhten große Hoffnungen. Wie Prof. Lordick vom ESMO-Kongress berichtet, konnten diese jedoch nicht erfüllt werden. Erfreulicher fielen die Follow-Up-Daten zu Immuntherapien in späten Therapielinien aus. Beim Ösophaguskarzinom sorgt eine neue OP-Methode für Aufsehen.
Prof. Diana Lüftner (Berlin) im Interview – ESMO-Kongress 2017
Mit Neratinib könnte bald ein neuer Anti-HER2-Agent für die adjuvante Brustkrebs-Therapie von Hochrisiko-Patientinnen zur Verfügung stehen, so Prof. Diana Lüftner. Die Expertin ordnet die Daten der ExteNET-Studie in den klinischen Kontext ein und gibt wichtige Hinweise zum Nebenwirkungsmanagement. Außerdem stellt sie aktuelle Studien zu Biosimilars vor.
Prof. Thomas Seufferlein (Ulm) im Interview – ESMO-Kongress 2017
Bereits beim ASCO-Meeting zeichnete sich ab, dass das FLOT-Schema der AIO-Studiengruppe um Prof. Al-Batran zum neuen Behandlungsstandard für das operable Magenkarzinom wird. Wie Prof. Seufferlein berichtet, bestätigen die beim ESMO vorgestellten Subgruppen-Daten diese Entwicklung. Beim metastasierten Kolorektalkarzinom haben Daten der AIO-VOLFI-Studie gezeigt, dass die Hinzunahme eines Antikörpers zu einer Dreichfach-Chemotherapie das Tumoransprechen verbessert.
Experteninterview mit Prof. Christian Schumann – ESMO 2017
Für Prof. Christian Schumann ist die beim ESMO 2017 präsentierte PACIFIC-Studie ein Beleg für deutliche Veränderungen, die sich im Bereich der Immuntherapie beim NSCLC abzeichnen. Auch die positive FLAURA-Studie zu TKIs beim metastasierten NSCLC überzeugt den Experten. Erfahren Sie mehr zu diesen und weiteren Daten im Interview!
LUME-Colon 1: Keine überzeugenden Daten – ESMO 2016 Eine globale, randomisierte Phase-III-Studie untersuchte den Angiokinase-Inhibitor Nintedanib bei stark vorbehandelten Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom nach Versagen von Standardtherapien. Erste – eher enttäuschende - Ergebnisse wurden beim ESMO Kongress 2016 vorgestellt.
Neuer prognostischer Marker – ESMO 2016 In der HERACLES-Studie hatte sich gezeigt, dass die HER2/neu-Expression bzw. -Amplifikation auch beim metastasierten kolorektalen Karzinom (mCRC) ein therapeutisch relevanter Biomarker ist. Daran anknüpfend untersuchte eine weitere Studie, wie häufig beim CRC im Stadium III HER2-Alterationen vorkommen und welchen prognostischen Wert sie haben.
Aktivität in Phase-I/II-Studie – ESMO 2016 Anders als beim Melanom spricht das BRAF-mutierte mCRC kaum auf BRAF- und MEK-Inhibitoren als Monotherapie an. Dies hängt vermutlich mit einem speziellen Resistenzmechanismus zusammen, bei dem der EGFR eine Schlüsselrolle spielt. Eine Phase-I/II-Studie untersuchte daher den EGFR-Antikörper Panitumumab in Kombination mit dem BRAF-Inhibitor Dabrafenib und/oder dem MEK-Inhibitor Trametinib.
Bedeutung für Lebermetastasenresektion – ESMO 2016 Im Rahmen einer randomisierten Phase-II-Studie wurden prospektiv zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) und zirkulierende Tumorzellen (CTC) analysiert, um diese zu quantifizieren und ihren prognostischen Wert zu evaluieren. Die Studie prüfte zwei verschiedene Chemotherapie-Protokolle in Kombination mit zielgerichteten Therapien bei potenziell inoperablen lebermetastasierten mCRC-Patienten.
Nierenzellkarzinom: Cabozantinib und Sunitinib im Vergleich - ESMO 2016
Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) sind effektive Therapeutika für Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom. Die ALLIANCE A031203 Studie (CABOSUN) vergleicht die Wirksamkeit und Ansprechrate einer Erstlinien-Therapie mit den TKI Cabozantinib und Sunitinib bei Patienten mit metastasierendem Nierenzellkarzinom bei intermediärer oder ungünstiger Prognose. Fachberatung: Prof. Kurt Miller (Berlin)
Adjuvante Therapie mit Sunitinib beim Nierenzellkarzinom - ESMO 2016
Sunitinib gehört zur Gruppe der Tyrosinkinase-Hemmer und wird vor allem zur Erstlinien-Therapie des Nierenzellkarzinoms eingesetzt. In dieser Studie (S-TRAC) wurde die Eignung von Sunitinib als adjuvantes Therapeutikum für Patienten mit hohem Rückfallrisiko bei Nierenzellkarzinom nach Nephrektomie untersucht. Fachberatung: Prof. Kurt Miller (Berlin)
Kombinationstherapie beim metastasierenden Prostatakarzinom - ESMO 2016
PD-1-Inhibitoren werden erfolgreich zur Behandlung verschiedener solider Tumoren eingesetzt. Bei Therapie des metastasierenden kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) versagten sie jedoch bislang. In dieser klinischen Studie der Phase II wurden Patienten mit mCRPC unter Enzalutamid-Therapie zusätzlich mit dem PD-1-Inhibitor Pembrolizumab behandelt. Fachberatung: Prof. Kurt Miller (Berlin)
Experten kommentieren Auswertungen der Studien PEAK und PRIM
Erstmals wurden beim ESMO Daten zu Panitumumab hinsichtlich der Therapieeffektivität bei links- und rechtsseitigen RAS-WT Kolorektalkarzinomen vorgestellt. Die Auswertungen der Studien PEAK und PRIME zeigen, dass Patienten mit linksseitigem RAS-WT mCRC besonders stark von der Therapie mit dem Antikörper profitieren. Mit freundlicher Unterstützung von Amgen
Im Gespräch: Prof. Martin Reck (Grosshansdorf) und Dr. David Heigener (Grosshansdorf) ESMO 2016
Auf dem diesjährigen ESMO-Kongress in Kopenhagen wurden interessante, neue Daten zur Zweitlinientherapie mit Nintedanib + Docetaxel beim Adenokarzinom der Lunge zum europäischen Patientenkollektiv präsentiert. Die Autoren Prof. Martin Reck und Dr. David Heigener (LungenClinic, Grosshansdorf) erläutern die Ergebnisse und ordnen diese in die Therapiesituation beim fortgeschrittenen NSCLC in der Zweitlinie ein. Mit freundlicher Unterstützung von Boehringer Ingelheim
Auf dem ESMO 2016 wurden erste Daten vorgestellt, die eine Überlegenheit eines neuen Multi-Target-Kinase-Inhibitors in der Erstlinie beim metastasierten Nierenzellkarzinom zeigen. In einer Phase-2-Studie war der geprüfte Wirkstoff der Standardtherapie in wichtigen Endpunkten signifikant überlegen. Ein Statement von Prof. Michael Staehler (München). Mit freundlicher Unterstützung der Ipsen Pharma GmbH.
Neue Daten, die beim ESMO-Kongress vorgestellt wurden, könnten Ärzte bei der Therapieentscheidung unterstützen und mögliche neue Perspektiven aufzeigen. Eine kanadische Analyse prüfte die Effektivität von Sunitinib und Pazopanib unter Alltagsbedingungen, während die Phase-II-Studie CABOSUN Cabozantinib vs. Sunitinib evaluierte.
Im Gespräch: Prof. Lothar Bergmann (Frankfurt), ESMO 2016
Auf dem ESMO 2016 gab es ein Update zur METEOR Studie. Prof. Bergmann betont, dass Patienten unabhängig von der Tumorlast einen Überlebensvorteil durch Cabozantinib haben. Außerdem gibt es laut Bergmann einen Trend in der Studienlandschaft hin zu Kombinationstherapien beim Nierenzellkarzinom mit Tyrosinkinasehemmern und Checkpoint-Inhibitoren.
Patientinnen über 70 Jahren mit nodal-negativem Hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom weisen eine deutlich höhere brustkrebsspezifische Mortalität auf als Patientinnen unter 70 Jahren. Sie erhalten zudem auch seltener eine Chemotherapie. Fachberatung: Prof. Diana Lüftner (Berlin).
Die beim ESMO 2016 präsentierte Phase-III-Studie FALCON bestätigte, dass endokrin nicht vortherapierte Frauen mit einem fortgeschrittenen Hormonrezeptor-positiven Mammakarzinom in der Erstlinientherapie von Fulvestrant noch stärker profitieren als vom Aromatasehemmer Anastrozol. Fachberatung: Prof. Diana Lüftner (Berlin).
Fortgeschrittener Brustkrebs: Immuntherapie als Kombinationspartner - ESMO 2016
Einer der Höhepunkte beim diesjährigen ESMO in Kopenhagen waren die mit Spannung erwarteten ersten Daten der Monaleesa-2-Studie zur Erstlinientherapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms mit dem oralen CDK4/6-Inhibitor Ribociclib in Kombination mit Letrozol. Fachberatung: Prof. Diana Lüftner (Berlin).
Studien zu Nivolumab und PD-L1-Testverfahren – ESMO 2016
Zum fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinom der Haut gibt es kaum Studien. Auch beim aktuellen ESMO-Kongress wurden keine relevanten Daten vorgestellt. Daher muss auch weiterhin von Studienergebnissen aus anderen Entitäten, insbesondere den Kopf-Hals-Tumoren abgeleitet werden. Hier erwiesen sich Immuncheckpoint-blockierende Antikörper beim Gesamtüberleben und der Lebensqualität als wirksam. Fachberatung: Professor Jürgen Becker (Heidelberg).
Adjuvante Therapie mit Ipilimumab verlängert das Überleben von Melanompatienten
Beim ESMO-Kongress wurde ein Update der EORTC-Studie 18071 vorgestellt, in der Ipilimumab in der adjuvanten Situation geprüft wurde. Eine weitere Studie evaluierte Ipilimumab in der palliativen Therapie in höherer Dosierung. Der damit erreichte Überlebensvorteil ging aber mit einer höheren Toxizität einher. Fachberatung: Professor Jürgen Becker (Heidelberg).
Trotz der Erfolge von zielgerichteten und immunologischen Therapien in der Behandlung des metastasierten Melanoms erhält aufgrund eines Progresses ein Teil der Melanom-Patienten doch noch eine Chemotherapie. Zwei beim ESMO-Kongress präsentierte Studien untersuchten, inwiefern die jeweilige Vorbehandlung das Ansprechen auf die Chemotherapie beeinflusst. Fachberatung: Professor Jürgen Becker (Heidelberg).
Prof. Martin Reck präsentiert am Rande des ESMO 2016 die neuen Daten der KEYNOTE-024-Studie, die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Pembrolizumab und Chemotherapie bei nicht-vorbehandelten NSCLC-Patienten mit metastasiertem Lungenkarzinom und hoher PD-L1-Expression verglich. Die gezeigten Ergebnisse könnten Therapie und Diagnostik beim fortgeschrittenen NSCLC schon kurzfristig verändern, so das Fazit.
Eine Therapie mit dem oralen Multityrosinkinase-Inhibitor Regorafenib führte in der Phase-III-Studie RESORCE bei Patienten mit fortgeschrittenem Leberzellkarzinom und Progress unter Sorafenib zu einer signifikanten Verlängerung des Gesamtüberlebens. Auch progressionsfreies Überleben und Ansprechrate waren verbessert. Fachberatung: Prof. Florian Lordick (Leipzig).
Je größer die Erfahrung, desto geringer die postoperative Mortalität – ESMO 2016
Patienten mit einem Magen- oder Ösophaguskarzinom sollten unabhängig von ihrer Komorbidität und operativem Risiko in einem Zentrum mit maximaler Erfahrung operiert werden. Dies zeigen Daten einer retrospektiven französischen Studie mit mehr als 10.000 Patienten. Fachberatung: Prof. Florian Lordick (Leipzig).
Phase-II-Studie mit positiven Ergebnissen – ESMO 2016
Der Antikörper IMAB362 verbesserte in einer Phase-II-Studie beim fortgeschrittenen Magenkarzinom in Kombination mit Chemotherapie signifikant das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben. Die Substanz richtet sich spezifisch gegen das überexprimierte Oberflächenprotein Claudin18.2. Fachberatung: Prof. Florian Lordick (Leipzig).
Im Gespräch: Prof. Thomas Seufferlein (Ulm), ESMO 2016
In der Darmkrebsbehandlung gibt es „viele neue Lichter am Horizont“, wie Prof. Thomas Seufferlein (Ulm) im Interview vom europäischen Krebskongress berichtet. Vor allem im Bereich der Immuntherapien sei viel zu erwarten. Weitere wichtige Themen sind für ihn die bessere Behandlung von Nebenwirkungen und die richtige Ernährung bei Darmkrebs.
Im Gespräch: Prof. Diana Lüftner (Berlin), ESMO 2016
Die Ergebnisse dreier Studien (FALCON, PALOMA II und MONALEESA 2) zur Behandlung des Mammakarzinoms deuten darauf hin, dass Hormontherapien bei postmenopausalen, Rezeptor-positiven Patientinnen zur neuen Erstlinientherapie werden. Insbesondere die Ergebnisse der MONALEESA 2 Studie sind hochsignifikant betont Prof. Lüftner.
Im Gespräch: Prof. Margitta Retz (München), ESMO 2016
Die Immuntherapie beim Blasenkarzinom bietet eine neue Behandlungsmöglichkeit, die weniger Nebenwirkungen hat und effektiver ist als die Standardchemotherapie. Prof. Retz Empfehlung für Patienten: Informieren Sie sich, holen Sie sich eine Zweitmeinung denn nur so stellen Sie sicher, dass Sie die bestmögliche Therapie bekommen.
Im Gespräch: Prof. Florian Lordick (Leipzig), ESMO
In der Zweitlinientherapie des hepatozellulären Karzinoms gibt es bisher keine Standardtherapie. Das könnte sich bald ändern, wie Prof. Florian Lordick anhand neuer Studiendaten vom ESMO-Kongress 2016 erläutert: Der Multi-Tyrosinkinaseinhibitor Regorafenib habe signifikante Überlebensvorteile gegenüber Placebo gezeigt.
Im Gespräch: PD Dr. Cornelia Liedtke (Lübeck), ESMO 2016
Niraparib wurde als neue zielgerichtete Substanz für die Behandlung des Ovarialkarzinoms präsentiert. Im Interview betont PD Dr. Liedtke, dass der PARP-Inhibitor eine hervorragende Wirksamkeit hat, die erstmals unabhängig vom BRCA Status der Patientin ist.
Im Gespräch: PD Dr. Cornelia Liedtke (Lübeck), ESMO 2016
Die Ergebnisse der MONALEESA 2 Studie gehören für PD Dr. Liedtke zu den wichtigsten Neuigkeiten, die auf dem ESMO präsentiert wurden. Der CDK46 Inhibitor Ribociclib in Kombination mit Letrozol verlängert das progressionsfreie Überleben in Patientinnen mit metastasiertem HER2-/ER+ Mammakarzinom und ist als Nachfolger von Palbociclib erfolgsversprechend.
Im Gespräch: Prof. Marc-Oliver Grimm (Jena), ESMO 2016
Das Update der CHAARTED Studie zeigt einen geringeren Überlebensvorteil der Chemo-Hormontherapie als gedacht. Prof. Grimm erklärt im Interview, dass der geringere Überlebensvorteil mit der Entblindung der Studie zusammenhängen könnte. Außerdem berichtet, dass die Suche nach einem Biomarker (ARV7) für Therapieresistenzen doch komplexer ist als gedacht.
Im Gespräch: Prof. Martin Reck (Großhansdorf), ESMO 2016
Prof. Martin Reck stellt Forschungsergebnisse vom europäischen Krebskongress vor, die für Lungenkrebspatienten „völlig neue Möglichkeiten eröffnen“: Der Antikörper Pembrolizumab wirkt bei Patienten, die ein bestimmtes Protein im Tumor exprimieren, besser als eine Chemotherapie. Darüber hinaus hat er auch weniger Nebenwirkungen.
Im Gespräch: Prof. Dirk Schadendorf (Essen), ESMO 2016
Wie Prof. Dirk Schadendorf (Essen) im Interview erläutert, profitieren Patienten mit fortgeschrittenem schwarzem Hautkrebs stark von neuen zielgerichteten Therapien sowie von immuntherapeutischen Substanzen. Er rät Betroffenen, eine Studienteilnahme im Bereich Immuntherapien zu erwägen.
Im Gespräch: Prof. Dirk Schadendorf (Essen), ESMO 2016
Wie Prof. Schadendorf im Interview erläutert, wurden auf dem ESMO-Kongress 2016 vielversprechende Daten zum Gesamtüberleben für Ipilimumab bei Melanom im Stadium III vorgestellt. Die vergleichsweise hohe Dosierung war jedoch mit beträchtlichen Nebenwirkungen verbunden. Weitere Themen sind das Update der COMBI-v-Studie sowie 3-Jahres Überlebensdaten zu Pembrolizumab.
Im Gespräch: Prof. Florian Lordick (Leipzig), ESMO 2016
Sind Tumoren, die aus dem rechtsseitigen Kolon kommen, anders zu behandeln, als die, die aus dem linksseitigen kommen? Daten vom ESMO Kongress 2016 sprechen dafür, wie Prof. Florian Lordick erläutert. Während beispielsweise in der Erstlinie linksseitige Kolonkarzinome besser auf Anti-EGFR-Inhibitoren ansprechen, ist dies bei rechtsseitigen nicht der Fall.
Im Gespräch: Prof. Wolfgang Janni (Ulm), ESMO 2016
Im Bereich der gynäkologischen Onkologie erwartet Prof. Janni spannende Daten aus der Monaleesa-2-Studie zum neuen CDK4/6-Inhibitor Ribociclib. Außerdem sagt Prof. Janni im Interview, dass die Orientierung an der Tumorbiologie verschiedener Tumor-Subtypen für die Therapieentscheidungen in der Systemtherapie weiterhin ein Trend bleibt.