Aktuelle Entwicklungen in Diagnostik und Therapie des PCa
Unsere Experten diskutieren anlässlich des EAU-Kongresses 2018 die kürzlich vorgestellten Ergebnisse der SPARTAN und PROSPER-Studien, ihre Relevanz für die Praxis - und beleuchten auch einige Kritikpunkte. Außerdem diskutieren sie über den Einsatz des PSMA PET/CT in der Diagnostik. Weitere Themen der Gesprächsrunde sind Therapieoptionen beim metastasierten hormonsensitiven und kastrationsresistenten Prostatakarzinom, der Nutzen des Genom-Screenings zur Risikobewertung und der Forschungsstand zum Einsatz zielgerichteter Therapien.
Prof. Arnulf Stenzl, Tübingen, im Interview – EAU 2018
Prof. Arnulf Stenzl fasst auf dem EAU-Kongress 2018 die Therapiefortschritte beim Urothelkarzinom zusammen: Inzwischen ist eine bessere Klassifizierung der verschiedenen Tumorzellarten möglich und auch aus medikamentöser Sicht konnte mit den Checkpoint-Inhibitoren für viele Patienten eine Verbesserung der Prognose erreicht werden. Die Immuntherapie stellt eine attraktive Therapieform für ältere Patienten dar.
Professor Peter Albers, Düsseldorf, im Interview – EAU 2018
Auf dem EAU 2018 wurden interessante neue Daten zum Prostatakarzinom präsentiert. Wie Prof. Albers im Interview erläutert, können Mithilfe der gezielten MRT-Biopsie mehr Karzinome entdeckt werden. Bei der Active Surveillance weisen neue Daten auf einen beträchtlichen Anteil an Überdiagnosen hin. Hier sieht Albers die Notwendigkeit einer angepassten Strategie. Des Weiteren verweist Professor Albers auf die häufige Inkontinenz nach der Prostatektomie und auf positive Daten bei Patienten mit Oligometastasierung.
Interview für Patienten mit Professor Kurt Miller, Berlin – EAU 2018
Eine Kombination aus immuntherapeutischen Substanzen hat sich in Studien bei Patienten mit mittlerer bis schlechter Prognose als wirksamer als zielgerichtete Medikamente herausgestellt. Laut Prof. Kurt Miller wird diese Kombination in Deutschland noch in diesem Jahr zugelassen. Auch wenn die erste Therapie nicht anschlägt, gibt es noch einige Möglichkeiten, weiter zu therapieren, so der Experte im Interview vom Europäischen Urologenkongress der EAU.
Professor Kurt Miller, Berlin, im Interview – EAU 2018
Immuntherapien werden in Zukunft in der Erstlinientherapie des Nierenzellkarzinoms eine große Rolle spielen, so Prof. Miller vom EAU 2018. Insbesondere die Kombination aus Ipilimumab und Nivolumab wird von dem Experten als bedeutsam eingeschätzt. Sunitinib könnte weiterhin bei Patienten mit guter Prognose eine Rolle spielen. Mit einer Immuntherapie in der Erstlinie gibt es in der Zweitlinie die Option eines klassischen TKIs.
EAU 2017 – Aktuelle Daten zum Nutzen der adjuvanten Behandlung
Bei Patienten mit Harnblasenkarzinom und organüberschreitendem Tumorgeschehen und/oder Lymphknotenbefall ist die Rezidivrate nach neoadjuvanter Chemotherapie (NAC) und radikaler Zystektomie(RC) hoch. Eine Studie untersuchte daher den möglichen Nutzen einer nachgeschalteten adjuvanten Chemotherapie vs. Beobachtung nach erfolgter NAC plus RC bei diesen Patienten. Die Ergebnisse wurden beim EAU-Kongress 2017 präsentiert und sind vielversprechend. Fachberatung: Prof. Jürgen E. Gschwend, München.
Nach der Zulassung von modernen Wirkstoffen für die Therapie des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) vor einigen Jahren werden jetzt zunehmend Kriterien untersucht, die eine Rolle für ihren Einsatz spielen könnten. Eine Initiative der Janssen-Cilag GmbH
EAU 2017 – Überzeugende Daten zum 3D-“Bone Mapping”-Verfahren
Eine neue 3D-“Bone Mapping”-Software ermöglicht die Transformation von zweidimensionalen CT-Serien-Aufnahmen in eine einzelne, leicht interpretierbare 3D-Darstellung und könnte somit das Staging und die Verlaufskontrolle des ossär metastasierten Prostatakarzinoms deutlich effektivieren. Dies geht aus den Ergebnissen einer auf dem EAU-Kongress 2017 präsentierten Studie hervor. Fachberatung: Prof. Jürgen E. Gschwend, München.
Checkpoint-Inhibitoren kommen als Alternative zur herkömmlichen Therapie des Harnblasenkarzinoms in Frage. Die Zulassung der entsprechenden Wirkstoffe soll im Herbst auch in Europa erfolgen. Prof. Miller schätzt die Rolle der Immuntherapie beim RCC und Harnblasenkarzinom ein.
EAU 2017 – Kann die Subtypisierung die Therapieentscheidung erleichtern?
Die neoadjuvante Chemotherapie gehört zur Standardbehandlung für Patienten mit Muskel-invasivem Harnblasenkarzinom (MIBC). Sie führt jedoch nicht bei allen Patienten zu einem klinisch relevanten Ergebnis. Eine Studie untersucht ein neues Subtypisierungsverfahren zur Vorhersage des Therapieerfolgs bei MIBC-Patienten, um unnötige belastende therapeutische Interventionen zu vermeiden. Fachberatung: Prof. Jürgen E. Gschwend, München.
Im Gespräch: PD Dr. Stefan Hinz (Berlin), EAU 2017
Im Interview auf dem EAU 2017 kommentiert PD Dr. Hinz aktuelle Studiendaten zum Prostatakarzinom. Unter anderem spricht er über die Rolle der Salvage-Lymphadenektomie und den Stellenwert der Strahlentherapie im Vergleich zur Prostatektomie. Zudem kommentiert er neue Therapiealgorithmen in der Therapie des mCRPCs.
Im Gespräch: Prof. Peter Hammerer (Braunschweig), EAU 2017
Wie Prof. Hammerer vom EAU-Kongress 2017 berichtet, zeichnet sich in der Therapie des Prostatakarzinoms „sehr viel Bewegung“ ab. Diskutiert wurden u. a. neue Daten aus der PROTECT-Studie zum Vorgehen bei „Low-risk-Patienten“. Weitere Schwerpunkte waren die Hormon-Chemotherapie, der Stellenwert der MRT und der PSMA-basierten Bildgebung in verschiedenen Stadien sowie der Einsatz neuer zielgerichteter und immuntherapeutischer Substanzen.
Vom 24. bis zum 28. März findet in London der 32. Kongress der European Association of Urology statt. Auf dem Kongress werden in einem vielfältigen Programm Neuerungen aus Diagnostik und Therapie von urologischen Erkrankungen präsentiert. Im Hinblick auf die Praxis findet auch auf dem EAU der Austausch und die Diskussion von evidenzbasiertem Wissen mit direkter klinischer Relevanz statt.
Im Gespräch: Prof. Peter Hammerer (Braunschweig), EAU 2016
Prof. Hammerer (Braunschweig) bekam für seine Studie Lebensqualität unter Cabazitaxel den Best-of-Poster-Preis des EAU Kongresses. Hier erläutert Prof. Hammerer die Ergebnisse seiner Studie zur Verträglichkeit von Cabazitaxel und kommentiert das PSA-Ansprechen sowie das Schmerzansprechen von Patienten unter Cabazitaxel.
Im Gespräch: Prof. Peter Albers (Düsseldorf), EAU 2016
Beim Europäischen Urologen Kongress wurden aktuelle Daten der in Deutschland laufenden PROBASE-Studie vorgestellt. Eine Auswertung der ersten Ergebnisse zeigt, dass Probanden, bei denen Prostatakrebs in der Familie vorkommt, ein erhöhtes Risiko haben, selbst Prostatakrebs zu bekommen. Dies zeigt sich schon mit 45 Jahren an einem erhöhten PSA-Wert.
Im Gespräch: PD Dr. Carsten Ohlmann (Homburg), EAU 2016
PD Dr. Carsten Ohlmann berichtet über verschiedene Installtationstherapien – entsprechend des Risikoprofils - beim Harnblasenkarzinom. Zudem spricht der Experte zum Vorgehen bei komplexen Nierenkarzinomen, um post- oder intraoperative Komplikationen zu vermeiden, die sich im kardiovaskulären Bereich befinden.
Im Gespräch: PD Dr. Carsten Kempkensteffen (Berlin), EAU 2016
PD Dr. Karsten Kempkensteffen berichtet von den aktuellen Debatten zum besten therapeutischen Vorgehen beim Prostatakrebs. Die Vor- und Nachteile einer adjuvanten Strahlentherapie versus Salvage-Strahlentherapie bei hohem Risiko nach radikaler Prostatektomie wurden ebenso diskutiert wie der frühe Einsatz einer Chemohormontherapie.
Im Gespräch: Prof. Peter Albers (Düsseldorf), EAU 2016
Beim EAU 2016 wurden erste Ergebnisse der PROBASE-Studie vorgestellt. Diese testet das Konzept eines risikoadaptierten PSA-Screenings in zwei randomisierten Gruppen. Prof. Albers analysiert die ersten Resultate von Patienten mit einer positiven Familienanamnese und von Patienten der Kontrollgruppe, die lediglich eine Tastuntersuchung erhalten.
Prof. Miller erörtert im Interview die wichtigen Highlights beim EAU 2016 zum Prostatakarzinom. Im Mittelpunkt stehen die Frage nach der Bedeutung der fokalen Therapie vs. „Active Surveillance“ und der aktuelle Stand bei den bildgebenden Verfahren als wichtiges Therapieentscheidungs-Kriterium. Zudem stellt der Experte aktuelle Daten zur Relevanz einer frühen Chemotherapie beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom vor.
Im Gespräch: Prof. Peter Albers (Düsseldorf), EAU 2016
Über Fortschritte in der Bildgebung beim Prostatakarzinom, insbesondere den Einsatz der Kernspintomographie nach Biopsie und die Kontrolle mittels Bildgebung bei der Active Surveillance, berichtet Prof. Peter Albers, Düsseldorf. Zudem stellt er aktuelle Erkenntnisse vor, nach denen das PSA-Screening die besten Effekte in jüngeren Jahren erzielt.
Im Gespräch: Prof. Kurt Miller (Berlin) – EAU 2016
Prof. Miller äußert sich zu einem neuen Ansatz bei der Behandlung früher Stadien des Prostatakarzinoms – der fokalen Therapie, bei der nur die Tumor-tragenden Anteile und nicht die gesamte Prostata behandelt werden. Weitere Themen sind neue Erkenntnisse zur Chemotherapie beim Prostatakarzinom sowie ein innovatives Diagnoseverfahren, mit dem unnötige Biopsien in einigen Fällen möglicherweise verhindert werden können.
Im Gespräch: PD Dr. Carsten Ohlmann (Homburg), EAU 2016
PD Dr. Carsten Ohlmann spricht zu den Herausforderungen im klinischen Alltag bei der Therapie von oberflächlichen Harnblasenkarzinomen. Da diese Tumore sehr leicht rezidivieren, wurde das individuelle Vorgehen nach einer operativen Entfernung kontrovers diskutiert. So ist die nachfolgende Therapie abhängig vom persönlichen Risikoprofil.