Auf dem DGU 2016 werden aktuelle Entwicklungen in der Uroonkologie präsentiert. So gibt es neue Therapieansätze beim Prostatakrebs, Nierenkrebs und Harnblasenkarzinom. Zudem wird die neue S3-Leitlinie zum Harnblasenkarzinom sowie ein Update der Leitlinie zum Nierenzellkarzinom vorgestellt.
mPCa und mCRPC: Neue Ansätze bei Diagnose und Therapie
Die Therapie des metastasierten Prostatakarzinoms ist im Wandel. Neue Substanzen bestimmen zunehmend den klinischen Alltag. Welche Chancen diese Wirkstoffe bieten und welche neuen Herausforderungen sich dadurch ergeben, erläutern renommierte Experten im „State of the Art Gespräch 2016“. Weitere Aspekte der Diskussion sind u. a. Therapie und Monitoring des mCRPC.
Die Thesen zum State-of-the-Art-Gesprächs „Fortgeschrittenes Prostatakarzinom“ 2016 geben einen Überblick über Neuerungen in der Therapie dieser Erkrankung.
Der DGU-Kongress wird von der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ausgerichtet. An der Jahrestagung der DGU nehmen durchschnittlich rund 7.000 Personen teil, womit sie weltweit zu einem der wichtigsten Fachkongresse in der Urologie gezählt wird. Der Schwerpunkt liegt im berufsgruppenübergreifendem Wissensaustausch.
Im Gespräch: Prof. Carsten Ohlmann (Homburg), DGU 2016
Die primäre Lokaltherapie beim metastasierten Prostatakarzinom vermeidet eine frühe Systemtherapie mit vielen Nebenwirkungen, so Prof. Ohlmann. Noch ist die Datenlage sehr heterogen, doch neue prospektive Studien sollen weitere Einsicht liefern. Neue Biomarker und Liquid Biopsies sollen die Therapiesteuerung beim mCRPC verbessern.
Im Gespräch: Prof. Peter Hammerer (Braunschweig), DGU 2016
Prof. Hammerer stellt im Interview aktuelle Daten zu Primärtherapien bei Prostatakrebs vor. Der Experte geht dabei auch auf Studien zur radikalen Prostatektomie sowie zur Strahlentherapie ein. Zudem betont er den neuen Standard of Care beim hormonnaiven metastasierten Prostatakarzinom und verweist außerdem auf die G-RAMPP-Studie.
Im Gespräch: Prof. Jürgen Gschwend (München), DGU 2016
Prof. Gschwend geht aufgrund der guten Datenlage zu PD-1/PD-L1- Antikörpern beim Harnblasenkarzinom davon aus, dass diese eine große Rolle spielen werden. Studien haben eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit gezeigt. Weiterhin berichtet Prof. Gschwend, dass beim nicht-invasiven Blasenkrebs die kontrastverstärkte Zystoskopie diskutiert wird.
Prof. Miller gibt einen Ausblick auf den DGU 2016. Im Fokus steht das Spannungsfeld zwischen ökonomischen Druck und medizinischer Versorgung, in dem sich Mediziner bewegen. Zudem wird die neue S3-Leitlinie zum Harnblasenkarzinom vorgestellt und aktuelle Entwicklungen in der Uro-Onkologie - u.a. Bildgebung beim Prostatakrebs und Neues zur Immunonkologie – werden analysiert.
Der DGU-Kongress wird von der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ausgerichtet. An der Jahrestagung der DGU nehmen durchschnittlich rund 7.000 Personen teil, womit sie weltweit zu einem der wichtigsten Fachkongresse in der Urologie gezählt wird. Der Schwerpunkt liegt im berufsgruppenübergreifendem Wissensaustausch.
Im Gespräch: Prof. Jürgen Gschwend (München), DGU 2016
Auf dem DGU 2016 wurde die S-3-Leitlinie zum Harnblasenkarzinom präsentiert und ist demnächst für Ärzte und Patienten zugänglich. Weiterhin erläutert Prof. Gschwend im Gespräch neue vielversprechende Daten zur Immuntherapie beim Harnblasenkarzinom – im Mittelpunkt stehen die Checkpoint-Inhibitoren. Zudem geht der Experte auf neue Daten zur Bildgebung ein.
Im Gespräch: Prof. Peter Hammerer (Braunschweig), DGU 2016
In der Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakrebses kann heute viel für die Patienten getan werden, berichtet Prof. Peter Hammerer vom größten deutschen Urologenkongress. Von einer Hormontherapie mit anschließender Chemotherapie profitieren auch diejenigen, bei denen bereits Knochenmetastasen auftreten.
MicroRNAs gelten als potenzielle Tumormarker für Keimzelltumoren. Eine prospektive Evaluationsstudie prüfte Sensitivität und Spezifität der vier miRNAs 367 und 371-373. miRNA-371 erwies sich dabei als als hoch sensitiv und hoch spezifisch. Die Serumspiegel dieser microRNA korrelieren mit dem Tumorstadium, dem Therapie-Erfolg und können Rezidive anzeigen.
Nomogramm kombiniert klinische und bildgebende Daten
Für das Nomogramm nutzten die Wissenschaftler die multiparametrischer MRT und den Risikokalkulator der ERSPC (European Randomised study of Screening for PC). Die Ergebnisse waren positiv.
Beim DGU-Kongress wurde eine retrospektive Studie mit 177Lu-PSMA-I&T bei Patienten mit einem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom vorgestellt. (mCRPC). In dieser stark vorbehandelten Population war die Radioligandentherapie gut verträglich. Sie zeigte ein anhaltendes biochemisches, radiologisches und klinisches Ansprechen.
Der DGU-Kongress wird von der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ausgerichtet. An der Jahrestagung der DGU nehmen durchschnittlich rund 7.000 Personen teil, womit sie weltweit zu einem der wichtigsten Fachkongresse in der Urologie gezählt wird. Der Schwerpunkt liegt im berufsgruppenübergreifendem Wissensaustausch.
Die Experten stellen aktuelle Daten vom ASCO Annual Meeting 2016 zur Immuntherapie und Therapie mit Multi-Tyrosinkinaseinhibitoren in der Zweit- und Drittlinie des metastasierten Nierenzellkarzinoms vor. Auch neue Erkenntnisse zu nicht-klarzelligen Nierenzellkarzinomen werden diskutiert.
Beim metastasierten Harnblasenkarzinom stand die Immuntherapie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und findet möglicherweise schon bald den Weg in die Firstline-Therapie. Beim Prostatakarzinom diskutierten unsere Experten die FIRSTANA-Studie, sowie Ergebnisse der SPCG-12-Studie zur adjuvanten Therapie. Bei Hodentumoren bildete die Frage nach dem Vorgehen bei mangelhaftem Markerabfall einen Schwerpunkt.
Im Gespräch: Prof. Peter Hammerer (Braunschweig), EAU 2016
Prof. Hammerer (Braunschweig) bekam für seine Studie Lebensqualität unter Cabazitaxel den Best-of-Poster-Preis des EAU Kongresses. Hier erläutert Prof. Hammerer die Ergebnisse seiner Studie zur Verträglichkeit von Cabazitaxel und kommentiert das PSA-Ansprechen sowie das Schmerzansprechen von Patienten unter Cabazitaxel.
Im Gespräch: Prof. Kurt Miller (Berlin), ASCO Annual Meeting 2016
Auf dem weltweit größten Krebskongress wurden therapeutische Strategien zur Behandlung von Prostata- und Harnblasenkrebs diskutiert. Die Chemotherapie spielt im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf bei Prostatakrebs weiterhin eine große Rolle. Beim Harnblasenkrebs zeigen Immuntherapeutika sowohl in der Erst- als auch in der Zweitlinie gute Daten.
Im Gespräch: Prof. Marc-Oliver Grimm (Jena) − ASCO Annual Meeting 2016
Prof. Grimm, Jena, erörtert aktuelle Therapieoptionen zur Behandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms und berichtet von positiven Erfahrungen mit Nivolumab hinsichtlich Ansprechen und Verträglichkeit auch in späteren Behandlungslinien. Zudem erläutert der Experte u.a. die Möglichkeit des Einsatzes von Checkpoint-Inhibitoren bei stark vortherapierten Patienten auch über den Progress hinaus. Mit freundlicher Unterstützung von BMS.
Retrospektiven Studien zufolge könnte eine extendierte Lymphadenektomie bei Patienten mit einem Harnblasenkarzinom und der Indikation für eine radikale Zystektomie das Überleben beeinflussen. Eine Studie der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie (AUO) präsentierte erste Ergebnisse zu dieser Fragestellung. Fachberatung: PD Dr. Carsten Ohlmann, Homburg.
Aufgrund der Überlebensdaten aus der Phase-III-Studie CheckMate 025 besteht ein verstärktes Interesse daran zu erforschen, welches Potenzial Nivolumab für ein Langzeitüberleben hat. In Hinblick auf diese Fragestellung wurden je eine Phase-I- und –II-Studie mit RCC-Patienten analysiert. Fachberatung: Prof. Kurt Miller, Berlin.
Ansprechen auf Erstlinientherapie mit Atezolizumab
Der gegen PD-L1 gerichtete monoklonale IgG1-Antikörper Atezolizumab wurde in einer Kohortenstudie als Erstlinientherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasierten Harnblasenkarzinom geprüft, die für eine Cisplatin-basierte Chemotherapie nicht geeignet sind. Fachberatung: Prof. Kurt Miller, Berlin.