Angaben zum Autor, zu Sponsoren und zum Erstelldatum finden Sie am Ende des Beitrages.
Neue Therapien für Prostatakrebs-Patienten am Horizont
Die VISION-Studie ist eine ganz besonders wichtige Studie, die auf dem diesjährigen ASCO Kongress präsentiert wurde, sagt Prof. Bögemann im Interview. Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs von der Hinzunahme einer sog. PSMA-Therapie zu einem weiteren etablierten Wirkstoff profitieren.
In der PEACE III-Studie wiederum wird eine Kombinationsbehandlung aus Enzalutamid und Radium223 geprüft. Da diese zu Knochenbrüchen führen kann, ist eine ergänzende knochenstabilisierende Therapie sinnvoll. Das zeigte sich auch in PEACE III: Durch die knochenschützenden Substanzen kam es zu weniger Brüchen.
Der Experte spricht weiterhin über die PEACE I-Studie. Hier hatten Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs verschiedene Therapiekombinationen erhalten. Wurde Abirateron zur Standardbehandlung hinzugegeben, so verringerte sich das Risiko, dass die Erkrankung voranschritt.
Interview mit PD. Dr. Carsten Kempkensteffen (Berlin) – ASCO-GU 2021
Der Experte stellt interessante Daten aus vier Studien vor und ordnet sie in die Praxis ein. Diese untersuchten den Nutzen einer intensivierten Salvage-Radiotherapie, das Outcome unter Abirateron vs. Docetaxel in der klinischen Praxis beim mHSPC, die Auswirkungen einer verzögerten Operation auf die Prognose sowie den extraperitonealen vs. transperitonealen Zugang bei der roboterassistierten Prostatektomie.
Prostatakrebs ist mit ca. 26% die häufigste Krebserkrankung von Männern in Deutschland. Die Häufigkeit von Prostatakrebs nimmt seit fast drei Jahrzehnten stetig zu. Das ist überwiegend auf den Einsatz neuer Methoden zur Früherkennung zurückzuführen, durch die mehr Prostatakarzinome, vor allem im Frühstadium, entdeckt werden.