Adjuvante und neoadjuvante Therapie von Lungenkrebs – ASCO 2022
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Neue unterstützende Therapieformen bei Lungenkrebs
Zu dem Thema Lungenkrebs lag bei dem diesjährigen amerikanischen Krebskongress ein Schwerpunkt auf den frühen und lokal fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung.
Dr. Karl-Matthias Deppermann spricht über eine neue Therapieform, die bereits bei metastasierten Patient*innen zum Einsatz kommt. Die Immuntherapie ist nach aktueller Studienlage nun auch eine vielversprechende Option zur adjuvanten, d.h. unterstützenden Therapie nach operativer Behandlung und Chemotherapie.
Zudem beschreibt der Experte den Ansatz, Checkpoint-Inhibitoren - die Wirkstoffe der Immuntherapie - in Kombination mit einer Chemotherapie auch zur neoadjuvanten Vorbehandlung einzusetzen. Diese Strategie erlaubt im Anschluss einen direkten Nachweis des aktiven Tumorgewebes.
Im Ausblick regt Deppermann in diesem Zusammenhang interdisziplinär abgestimmte Behandlungskonzepte an.
Im Gespräch: Dr. Karl-Matthias Deppermann (Düsseldorf)
Interview mit Prof. Dr. Wolfang Schütte (Halle-Dölau) für Patient*innen – ASCO Annual Meeting 2022
Kürzlich wurden wichtige Daten zum Lungenkrebs vorgestellt, sagte Prof. Wolfang Schütte. Wichtig sei z.B. die S3-Leitlinie, die kurz vor ihrer Fertigstellung steht. Neue Daten gab es zur Therapie nach einer Operation. Hier hat sich eine Kombination aus einer Immuntherapie und einer Chemotherapie als wirksam erwiesen. Auch vor der Operation kann eine Chemotherapie plus Immuntherapie sinnvoll sein.
Interview mit Prof. Bleckmann (Münster) für Patient*innen – ESMO 2021
Auf dem diesjährigen Europäischen Krebskongress ESMO wurden neue Daten der Checkmate 743- und IMpower010-Studie präsentiert. In den Studien wurde gezeigt, dass die neuen Immuntherapien das Überleben von Patient*innen mit Pleuramesotheliom oder Lungenkrebs verbessern. Die Lebensqualität wird weniger als bei einer Chemotherapie beeinträchtigt.
Interview mit Prof. Dr. Frank Griesinger (Oldenburg) für Patient*innen – ESMO 2021
Was beim metastasierten nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) bereits Standard ist, wird demnächst auch in früheren Krankheitsstadien Pflicht: Der Tumor muss auf genetische Veränderungen untersucht werden. Der Grund: Prof. Griesinger erwartet, dass 2022 neue Medikamente zugelassen werden, die eine solche Testung voraussetzen. Auch beim kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC) und dem Mesotheliom gibt es wichtige Fortschritte durch Immuntherapien.