Aktuelles zu Brustkrebs und gyn. Tumoren - AIO 2021
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Brustkrebs und gynäkologische Tumore: positive Entwicklungen und aktuelle Studien
Ende November hat der Herbstkongress der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft (AIO) stattgefunden. Dort hat sich unter anderem die AIO-Arbeitsgruppe Mammakarzinom und gynäkologische Tumore getroffen und aktuelle Themen diskutiert. Im Interview spricht die stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe,PD. Dr. Welt, über aktuelle Entwicklungen. So kommt es etwa beim Brustkrebs auf Grund immer besserer Therapieoptionen zu immer weniger Erkrankungen, die Metastasen bilden. Neben den gutwirksamen CDK-4/6-Hemmern erwähnt sie auch, dass sowohl für das HER2+ wie auch für das trippelnegative Mammakarzinom jeweils zwei neue Wirkstoffe verfügbar sind.
Außerdem berichtet Dr. Welt von den Plänen der Arbeitsgruppe für 2022. Als Schwerpunkte hat sich die Arbeitsgruppe gesetzt, bestehende Therapien zu optimieren und zu untersuchen, wie Patientinnen Nebenwirkungen erspart werden können. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, sei, die Behandlung zu verkürzen. Eine andere Möglichkeit, die die Arbeitsgruppe mit Hilfe einer Studie untersuchen will, ist, die Behandlung nicht durchgängig, sondern in Intervallen durchzuführen. Auch sollen zwei Registerstudien zeigen, wie in Deutschland Patientinnen mit Brustkrebs (OPAL-Registerstudie), beziehungsweise mit Eierstockkrebs oder Gebärmutterkrebs (SMARAGD-Registerstudie) bandelt werden. Registerstudien, so Dr. Welt, tragen wie klinische Studien entscheidend dazu bei, dass sich die Krebsversorgung des Einzelnen verbessert.
Interview mit Prof. Dr. Nadia Harbeck (München) für Patientinnen – ESMO 2021
Die Expertin erläutert, welche Möglichkeiten der präoperativen (neoadjuvanten) Behandlung des triple-positiven Brustkrebses aktuell interessant sind. Gute Neuigkeiten hat sie für Frauen mit einem metastasierten HER2-positiven Brustkrebs. Durch einen neuartigen Wirkstoff konnte in einer Studie das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verzögert werden.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Derzeit erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Dabei steigt das Risiko mit zunehmendem Alter. Jüngere Frauen sind nur selten betroffen, erst ab dem 40. und besonders ab dem 50. Lebensjahr erhöht sich das Risiko, um ab ca. 70 Jahren wieder abzusinken. Wir haben für Sie Informationen zu Diagnose, Therapie und Nachsorge von Brustkrebs zusammengestellt.
Interview mit Prof. Dr. Frederik Marmé (Mannheim) für Patientinnen – ESMO 2021
Die Therapie des fortgeschrittenen Gebärmutterhalskrebses (Zervixkarzinom) macht deutliche Fortschritte, wie Prof. Marmé im Interview berichtet. So spielt z.B. die Immuntherapie eine immer wichtigere Rolle. Darüber hinaus geht der Experte auf aktuelle Entwicklungen beim Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) oder beim Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom) ein, die beim Europäischen Krebskongress diskutiert wurden.