Achtung! Unsere Informationen zum Leberkrebs werden momentan überarbeitet.

Angaben zum Autor, Fachberater und Erstelldatum finden Sie am Ende des Beitrages.

Leben mit Lebermetastasen

Quelle: © nerthuz - fotolia.com

Lebermetastasen sind ein Zeichen dafür, dass eine Krebserkrankung weiter fortschreitet. Dennoch bedeutet diese Diagnose – obgleich im ersten Moment stets ein Schock für die Betroffenen – nicht per se das nahe Ende. In einigen speziellen Fällen sind Lebermetastasen sogar direkt operativ behandelbar, sehr viel häufiger jedoch nur mithilfe geeigneter systemischer Therapien, wie z.B. der Chemotherapie. In der Regel ist das Ziel einer solchen systemischen Behandlung jedoch, das Metastasenwachstum zumindest zu bremsen oder für eine Zeit sogar ganz aufzuhalten.

Erkrankt ein Patient an Krebs, können die unterschiedlichsten Tumoren früher oder später innerhalb des Krankheitsverlaufes streuen. Mediziner sprechen hierbei von der sogenannten Metastasenbildung oder Metastasierung. Wohin ein Tumor streut, hängt jedoch von der Tumorart, von der Lokalisation sowie vom Tumorumfeld sowie der Oberflächenbeschaffenheit des Tumors ab.

In die Leber metastasieren beispielsweise Brust-, Darm- und Lungenkrebs. Da Patienten mit diesen Tumorerkrankungen in den meisten Fällen eine initiale Krebstherapie erhalten haben, beeinflusst die frühere Wahl eines Medikamentes in der neuen Situation auch die Wahl des darauf folgenden Therapieansatzes.

Lebermetastase ist nicht gleich Lebermetastase

Die folgenden zwei Beispiele sollen Ihnen kurz verdeutlichen, dass Ärztinnen und Ärzte mit jedem neuen Patienten immer auch eine individuell abgestimmte Therapieentscheidung treffen müssen, denn je nach Ursprung und Anzahl der Lebermetastasen sind unterschiedliche Vorgehensweisen nötig:

  1. Ist z. B. der betreffende Patient mit Darmkrebs und einer einzelnen kleinen Lebermetastase noch jünger, körperlich fit, und liegt die Lebermetastase in keinem lebensnotwendigen Bereich der Leber, so ist die Operation eine mögliche Behandlungsoption. In nicht wenigen solcher „günstigen“ Fälle lässt sich die Krebserkrankung im weiteren Verlauf auch langfristig kontrollieren.
  1. Ein Mann leidet bereits seit längerer Zeit unter einem schwarzen Hautkrebs (Melanom). In der Leber finden sich bereits mehrere verstreut liegende, große Lebermetastasen, ebenso in anderen Organen des Körpers. Dieser Patient würde von einer Operation nicht weiter profitieren. Daher ist es sehr viel wichtiger, die Ausbreitung der Krebserkrankung in seinem Körper zu bremsen. Der Patient wird daher eine systemische Behandlung erhalten, beispielsweise eine Chemotherapie oder zielgerichtete Medikamente, sogenannten Target-Therapien – aus dem Englischen „target“ = „Ziel“.

Stabilisieren und palliativ umfassend versorgen

Im Regelfall kommt der gezielten Behandlung von Lebermetastasen jedoch lediglich eine ergänzende Rolle zu. Viele Krebspatienten mit Lebermetastasen müssen sich darauf einstellen, dass sich die Erkrankung in diesem Stadium nur verlangsamen, aber nicht dauerhaft aufhalten lässt.

Dennoch sind die Ärzte gegen die Folgen der Metastasierung nicht vollkommen machtlos. Wichtig ist, dass Patienten eine umfassende palliative Versorgung erhalten. Dadurch lassen sich Beschwerden spürbar lindern und die Lebensqualität bleibt länger erhalten.

Zertifizierung onkologischer Zentren

Quelle: © wetzkaz - stock.adobe.com

Um Patienten und Angehörigen die Auswahl eines geeigneten onkologischen Zentrums mit hohem medizinischen Standard zur Behandlung und Versorgung von Lebermetastasen und Tumorerkrankungen im Allgemeinen zu erleichtern, hat die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) ein Zertifizierungssystem entwickelt. Die Zertifizierung der der DKG soll in erster Linie dabei helfen, die Betreuung onkologischer Patienten zu verbessern und ihnen in allen Phasen der Erkrankung die bestmögliche Therapie zukommen lassen zu können. Dabei muss die Behandlung in allen Punkten hohen medizinischen Qualitätsmaßstäben genügen.

Die von der DKG  zertifizierten Zentren müssen jedes Jahr neu nachweisen, dass sie weiterhin die fachlichen Voraussetzungen für die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllen und darüber hinaus über ein fest verankertes Qualitätsmanagement verfügen. Dazu gehört auch, dass alle zertifizierten onkologischen Zentren über sogenannte Tumorboards verfügen, in denen Experten aus den unterschiedlichsten medizinischen Fachbereichen, wie beispielsweise Chirurgen, Pathologen, Onkologen und andere, interdisziplinär zusammenarbeiten. Dies stellt darüber hinaus sicher, dass Patientinnen und Patienten in ihrer Gesamtheit fachlich und gemäß der aktuell gültigen Leitlinien betreut und therapiert werden können.

Die Zertifizierung onkologischer Zentren durch die Deutsche Krebsgesellschaft besteht in dieser Art seit Oktober 2008. Eine fortlaufend aktualisierte Übersicht aller erfassten onkologischen Zentren mit Zertifizierung durch die DKG finden Sie zudem übersichtlich in Tabellenform zusammengefasst auf OncoMap.

 

(mm)

 

Quellen:

www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/metastasen/lebermetastasen-behandlung.php

https://www.onmeda.de/krebs/metastasen-wohin-streut-der-krebs--110317-3.html

https://www.krebsgesellschaft.de/deutsche-krebsgesellschaft-wtrl/deutsche-krebsgesellschaft/zertifizierung/erhebungsboegen/onkologische-zentren.html

https://www.krebsgesellschaft.de/deutsche-krebsgesellschaft/zertifizierung.html

Letzte inhaltliche Aktualisierung: 29.07.2019

Mehr zum Thema:

Newsletter

Aktuell | Informativ | Kompetent - Wichtige Infos zum Thema Krebs nicht verpassen!

Der Newsletter für Patienten und Interessierte: Bleiben Sie auf dem Laufenden mit dem monatlichen Newsletter des ONKO-Internetportals!

Zur Newsletteranmeldung

 

Zuletzt aufgerufen am: 28.03.2024 15:56