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Non-Hodgkin-Lymphome – Nachsorge und Rehabilitation

Nachdem die medizinische Behandlung der Krebserkrankung abgeschlossen ist, beginnt die Zeit, die als Nachsorge bezeichnet wird. Sie hat zur Aufgabe

  • ein Wiederauftreten der Krebskrankheit rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln
  • Begleiterkrankungen festzustellen, zu behandeln und gegebenenfalls zu lindern
  • dem Patienten bei seinen körperlichen, seelischen und sozialen Problemen behilflich zu sein.

Nachsorgeuntersuchungen

Konnte durch die Behandlung die Krebserkrankung erfolgreich zurückgedrängt werden, so werden Ihnen die Ärzte in der Klinik raten, sich zu bestimmten Zeitpunkten für Nachsorgeuntersuchungen einzufinden. Regelmäßige Nach- oder Kontrolluntersuchungen sind auch notwendig, wenn Sie an einer chronischen Lymphomerkrankung leiden, die sich nicht vollständig heilen lässt. Die Nachsorgeuntersuchungen finden im ersten Jahr in der Regel alle drei Monate statt. Bitte denken Sie an die vereinbarten Termine! Die regelmäßige Kontrolle gibt Ihnen die Sicherheit, dass gegen ein erneutes Auftreten oder Fortschreiten des Non-Hodgkin-Lymphoms, aber auch gegen mögliche Begleit- und Folgeerkrankungen schnell eingeschritten wird. Wie häufig der Arzt seinen Patienten letztlich sehen möchte, hängt von der individuellen Situation und dem Krankheitsverlauf ab. Der Arzt berücksichtigt dabei auch das jeweilige Rückfallrisiko, das wesentlich von Art und Stadium des Non-Hodgkin-Lymphoms abhängt, an dem der Patient erkrankt war.

Auch Art und Umfang der Nachsorge- bzw. Kontrolluntersuchungen stimmt der Arzt auf Ihre individuelle Situation ab. Er berücksichtigt dabei vor allem, welche Form des Non-Hodgkin-Lymphoms vorlag, wie weit die Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose bereits fortgeschritten war und welche Behandlung durchgeführt wurde.
Im Mittelpunkt der einzelnen Nachsorgeuntersuchungen stehen die Besprechung mit dem Patienten, Fragen nach dem bisherigen Verlauf der Erkrankung, nach dem Befinden und so weiter (Anamneseerhebung).

Die wichtigsten Nachsorgeuntersuchungen sind:

  • die gründliche und umfassende körperliche Untersuchung
  • Blutuntersuchungen
  • Röntgenaufnahmen des Brustraumes
  • die Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes

Bei Bedarf, zum Beispiel bei Verdacht auf ein Rezidiv, werden diese Untersuchungen durch weitere Verfahren wie zum Beispiel die Computertomographie ergänzt.

Da nach einer Lymphombehandlung das Risiko für weitere Krebserkrankungen insgesamt erhöht ist, sollten Sie zudem unbedingt die allgemeinen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen wahrnehmen. Frauen wird geraten, regelmäßig, d.h. mindestens einmal im Monat, ihre Brust auf Knoten abzutasten. Gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen sollten auf einer halbjährlichen Basis wahrgenommen werden. Einmal im Jahr sollte die Vorstellung bei einem Hautarzt erfolgen. Alle 10 Jahre sollte eine Darmspiegelung erfolgen. Auf striktes Rauchverbot ist zu achten.

Nachbetreuung

Bei der Nachsorge geht es jedoch nicht nur um medizinische Untersuchungen, sie beinhaltet auch die Nachbetreuung des Patienten. Die meisten Menschen sind nach einer Krebsbehandlung körperlich und seelisch stark belastet. Die Nachbetreuung soll helfen, die Krankheit zu verarbeiten und die vielfältigen Probleme, die im Zusammenhang mit einer Lymphomerkrankung auftreten, zu bewältigen.

Bereits in der Klinik haben Sie die Möglichkeit, sich mit Fragen und Problemen an die behandelnden Ärzte oder an spezielle Fachkräfte zu wenden. Scheuen Sie sich nicht, dies zu tun! Neben der eigentlichen Therapie gehört es zu den Aufgaben eines behandelnden Arztes, den Patienten zu begleiten und gemeinsam mit ihm Probleme zu lösen. In den meisten Krankenhäusern ist ein Sozialdienst eingerichtet, der Ihnen bei versorgungstechnischen und sozialen Fragen Unterstützung bieten und Sie auch an entsprechende Institutionen weitervermitteln kann. Auch die Möglichkeit einer psychologischen Beratung ist in vielen Krankenhäusern gegeben.

Für manche Patienten ist es darüber hinaus hilfreich, sich über einen gewissen Zeitraum auch Unterstützung bei einer Beratungsstelle zu holen. Psychosoziale Beratungsstellen gibt es in vielen Städten und Gemeinden. Sie bieten Krebspatienten und ihren Angehörigen Information und Rat zu Nachsorge-, Kur- und Rentenangelegenheiten. Auch der Kontakt zu ebenfalls Betroffenen, zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe, kann eine große Hilfe sein, da diese Menschen die Probleme aus eigener Erfahrung kennen und mit Rat und Tat helfen können.

Rehabilitation

Häufig wird nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eine Anschlussheilbehandlung oder eine Kur empfohlen, um den Erholungs- und Genesungsprozess zu beschleunigen. Dafür gibt es speziell eingerichtete Nachsorgekliniken, in denen Sie wieder zu Kräften kommen können und in denen ganz gezielt auf ihre Situation eingegangen wird. Sie erhalten dort auch Hilfestellung bei der Bewältigung psychischer oder sozialer Probleme. 

 

(yia/red)

Quellen:
Michl Marlies: Basics Hämatologie, Urban und Fischer Verlag 2010 

Fachliche Beratung:
Prof. Dr. Witzens-Harig
Universitätsklinikum Heidelberg

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 03.03.2014

Zuletzt aufgerufen am: 19.04.2024 12:56