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Erkrankungsverlauf bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Anatomie der Bauchspeicheldrüse im Körper, Quelle: © pixdesign123 - fotolia.com
Quelle: © bilderzwerg - Fotolia.com

Bauchspeicheldrüsenkrebs geht in der Mehrheit der Fälle von den so genannten Gangzellen aus – das sind jene Zellen, welche die Ausführungsgänge des Bauchspeichel bildenden (exokrinen) Gewebes auskleiden. 

Unter ihnen sind die so genannten Adenokarzinome (mit über 95 Prozent) am häufigsten. Seltener sind die so genannten Cystadenokarzinome oder die acinären Tumore. Nur ein geringer Anteil der Pankreaskarzinome nehmen im Hormon bildenden (endokrinen) Gewebe der Bauchspeicheldrüse ihren Ursprung (endokrine Tumoren).

Zunächst ist der Tumor auf die Bauchspeicheldrüse beschränkt. Wenn der Tumor größer wird, kann er jedoch auch nahegelegenes Gewebe, Lymphknoten oder andere Organe befallen, so z.B. – je nach Lage innerhalb der Bauchspeicheldrüse – den Zwölffingerdarm, den Gallengang, die Milz, den Magen oder den Dickdarm. In manchen Fällen befällt ein Pankreaskarzinom auch Blutgefäße im Bauchraum. Über Blutbahnen und Lymphgefäße können einzelne Krebszellen auch in entferntere Organe gelangen. Dort können sie sich ansiedeln und erneut vermehren; es entstehen Tochtergeschwülste (Metastasen). Metastasen treten beim Pankreaskarzinom am häufigsten in Leber, Lunge und Knochen auf. Wenn sich Tumorzellen am Bauchfell ansiedeln, kann es in der Folge zur Entwicklung von Aszites (Bauchwasser) kommen.

Der Verlauf der Erkrankung hängt im Wesentlichen davon ab, an welcher Form des Pankreaskarzinoms der Patient erkrankt ist: Das häufig auftretende Adenokarzinom wächst schnell und breitet sich in der Regel rasch über den Blutweg und die Lymphbahnen in die Leber, seltener in die Lunge, in das Skelett und andere Organe aus. Die Prognose ist daher verhältnismäßig ungünstig. Das seltenere Cystadenokarzinom wächst dagegen sehr lange örtlich begrenzt und gewebeverdrängend und hat daher eine wesentlich günstigere Prognose. Auch große Tumoren können oft noch chirurgisch entfernt werden. Endokrine Tumoren der Bauchspeicheldrüse wiederum wachsen und metastasieren in der Regel sehr langsam, so dass selbst Patienten mit spät diagnostizierten großen Tumoren in der Regel noch mehrere Jahre überleben.

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Wie entwickelt sich Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Das Ausbreitungsstadium des Tumors ist ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der für den Patienten am besten geeigneten Behandlungsmethode. Um den Tumor genauer zu charakterisieren, wird er daher – je nach Ausdehnung – in verschiedene Stadien unterteilt. 

Die Einteilung erfolgt nach bestimmten Kategorien, für die hauptsächlich drei Gesichtspunkte maßgebend sind:

  • die Größe des Tumors (T)
  • die Beteiligung der Lymphknoten (N)
  • das Vorhandensein von Metastasen (M)


Man verwendet deshalb auch den Begriff TNM-Klassifikation. Ziffern hinter den Buchstaben geben genauere Hinweise auf Größe und Ausdehnung des Tumors (T1-4), Zahl und Lage der befallenen Lymphknoten (N0 oder N1) und das Vorhandensein oder Fehlen von entfernten Metastasen (M0 oder M1). T1 N0 M0 würde in diesem Fall also bedeuten, dass es sich um einen kleinen, auf die Bauchspeicheldrüse begrenzten Tumor ohne Lymphknotenbefall und Metastasen handelt.

Krankheitsrückfall (Rezidiv)
Bei spät entdeckten Tumoren der Bauchspeicheldrüse kann es nach zunächst erfolgreicher Behandlung zu einem Rückfall kommen. Das bedeutet, dass der Tumor im Restpankreas, aber auch in anderen Körperregionen erneut auftreten kann (Rezidiv).

(red)


Quellen:

[1] Leitlinienprogramm Onkologie: S3-Leitlinie zum exokrinen
Pankreaskarzinom, Langversion, Version 1.0 – Oktober 2013. Online verfügbar unter http://leitlinienprogramm-onkologie.de/uploads/tx_sbdownloader/LL_Pankreas_OL_Langversion.pdf
[2] Voigtländer, T., Lankisch, T.,Grenacher L., Mayerle, J.; Diagnostik bei Pankreas- und Cholangiokarzinomen, Der Onkologe, Springer Medizin 2015, DOI:10.1007/s00761-015-2928-y
[3] Leitlinienprogramm Onkologie: Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse. Ein Ratgeber für Patientinnen und Patienten. 2. Auflage, Dezember 2014. Online verfügbar unter
http://www.krebshilfe.de/fileadmin/Inhalte/Downloads/PDFs/Leitlinien/PLL_Bauchspeicheldruese_WEB.pdf

Fachliche Beratung
Prof. Hohenberger
Chirurgische Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 07.03.2017

Weitere Basisinformationen zum Bauchspeicheldrüsenkrebs:

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Zuletzt aufgerufen am: 28.03.2024 15:56