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Knochenkrebs - Therapie

Die Behandlung von primär bösartigen Knochentumoren sollte ausschließlich in dafür spezialisierten Zentren erfolgen, da nur dort die Vorraussetzungen einer optimalen Therapie mit dem Ziel der Heilung und eines maximal möglichen Funktionserhaltes gebündelt vorliegen. Die Behandlung setzt sich meist aus einer Chemotherapie, Operation und Strahlentherapie zusammen. Dies nennt man eine multimodale Therapie, bei der die verschiedenen medizinischen Spezialisten eng zusammenarbeiten. Eine Studie aus dem Jahr 2011 konnte nachweisen, dass bereits die Gewebeprobe nur in der Klinik erfolgen sollte, in der auch die weitere Behandlung sichergestellt wird, da ansonsten die Lokalrezidivrate erhöht und die Prognose schlechter ist. Die Behandlung hat ausschließlich in den sogenannten Therapieoptimierungsstudien zu erfolgen.

Beim Osteosarkom wird aufgrund des hohen Risikos von Metastasen zunächst eine Chemotherapie durchgeführt, um den Tumor zu verkleinern und eventuell vorhandene Tumorzellen im Blut und anderen Organen zu beseitigen. Anschließend wird der Tumor operativ entfernt. In den Knochentumorzentren können > 80 % der Patienten arm- und beinerhaltend operiert werden. Der resultierende Knochendefekt kann z.B. mittels Tumorendoprothesen und in einigen Fällen auch mit körpereigenem Knochengewebe (z.B. dem Wadenbein) wiederhergestellt werden. Nach der Operation schließt sich nochmals eine Chemotherapie an (derzeit: EURAMOS-Register für Patienten unter 40 Jahren und EURO-B.O.S.S.-Protokoll für Patienten von 40-65 Jahren).

Die Gruppe der Ewing-Sarkome neigt in besonders hohem Maße dazu, rasch Absiedelungen in anderen Organen, vor allem in der Lunge und den Knochen zu bilden. Deshalb wird auch hier die Therapie mit einer Chemotherapie begonnen. Zur Behandlung des Primärtumors wird eine Operation, eine Strahlentherapie oder eine Kombination beider Verfahren eingesetzt. Nach Abschluss der Lokalbehandlung wird die Chemotherapie fortgesetzt (derzeit EWING 2008-Protokoll).

Chondrosarkome werden fast ausschließlich operativ behandelt. Chemo- oder Strahlentherapie haben hier, von Ausnahmen (dedifferenziertes Chondrosarkom) abgesehen, noch keinen Stellenwert.

Die Behandlung von Knochenmetastasen erfolgt in der Regel durch mehrere, untereinander sich abstimmende Fachdisziplinen. Bei einem Knochenbruch aufgrund einer Metastase, bei drohender Bruchgefahr oder einer Querschnittssymptomatik ist die operative Stabilisierung notwendig. Weitere effektive Maßnahmen zur Behandlung von Schmerzen sind die Strahlentherapie und die Gabe von Bisphosphonaten oder des monoklonalen Antikörpers Denosumab. Die Entscheidung über die Durchführung einer Hormon- oder Chemotherapie hängt von der Gesamtsituation und von der Art des Primärtumors des Patienten ab. Die Prognose bei Patienten mit Knochenmetastasen wird ebenfalls durch den Primärtumor bestimmt.

(red)

Quellen:
[1] T. Prietzel, G. von Salis Soglio: Osteosarkom, in: Deutsche Krebsgesellschaft (Hrsg.): Kurzgefasste interdisziplinäre Leitlinien, W. Zuckschwerdt Verlag 2008, Beilage-CD
[2] T. Prietzel, G. von Salis Soglio: Diagnostik muskuloskelettaler Malignome, in: Deutsche Krebsgesellschaft (Hrsg.): Kurzgefasste interdisziplinäre Leitlinien, W. Zuckschwerdt Verlag 2008, Beilage-CD
[3] H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006

Fachliche Beratung:
PD Dr. med. Peter Reichardt
Chefarzt der Klinik für Onkologie, HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Leiter des Onkologischen Zentrums Berlin-Buch

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 22.08.2017

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