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Gebärmutter, Zervix - Anatomie und Funktion

Die Gebärmutter (Uterus) ist ein dickwandiges, muskulöses Hohlorgan. Sie hat die Form einer 7 –10 cm langen Birne und ist bei erwachsenen Frauen etwa 50 – 60 g schwer. Im Inneren der Gebärmutter wächst während der Schwangerschaft das Kind heran. Dabei vergrößert und verdickt sie sich, so dass ihr Gewicht auf rund 1000 g ansteigt. Bei der Geburt treiben ihre Muskeln das Kind hinaus. Nach dem Ende der Schwangerschaft bildet sich die Gebärmutter wieder annähernd auf ihre Ausgangsgröße zurück. Die Gebärmutter besteht aus zwei Abschnitten: Dem Gebärmutterkörper mit der Gebärmutterhöhle und dem Gebärmutterhals mit dem Gebärmuttermund.

Anatomie der Gebärmutter, Quelle: © Prof. Beckmann, Universität-Frauenklinik Erlangen
Anatomie der inneren weiblichen Geschlechtsorgane, Bild-Copyright: Prof. Beckmann, Gynäkologisches Krebszentrum Franken, Universität-Frauenklinik Erlangen

Der Gebärmutterkörper

Als Gebärmutterkörper wird der obere, breitere Anteil der Gebärmutter bezeichnet. Er besteht hauptsächlich aus Muskulatur. Die dicke Muskelschicht ist außen von einer bindegewebigen Hülle umgeben. Nach innen, zur Gebärmutterhöhle hin, ist sie mit einer drüsenreichen Schleimhaut ausgekleidet, der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium). Die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich zyklisch unter dem Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone und bereitet sich auf die Einnistung des Embryos vor. Bleibt die Befruchtung und Einnistung eines Eies aus, so werden die äußeren Schichten der Gebärmutterschleimhaut durch die Monatsblutung (Menstruation) abgestoßen. In die rechte und linke obere Ecke des Gebärmutterkörpers münden die Eileiter. Sie stellen die Verbindung zwischen der Gebärmutterhöhle und den Eierstöcken – den weiblichen Keimdrüsen – her.

Anatomie der Gebärmutter, Quelle: © Prof. Beckmann, Universität-Frauenklinik Erlangen
Anatomie der Gebärmutter, Bild-Copyright: Prof. Beckmann, Gynäkologisches Krebszentrum Franken, Universität-Frauenklinik Erlangen

Der Gebärmutterhals

Der Gebärmutterhals nimmt etwa das untere Drittel der Gebärmutter ein und ragt als Gebärmuttermund in den oberen Teil der Scheide hinein. Der Gebärmutterhals besteht aus Bindegewebe und Muskulatur und weist in Längsrichtung einen Hohlgang auf, den Gebärmutterhalskanal (Zervikalkanal). Dieser ist von einer Schleimhaut ausgekleidet, deren Drüsen einen zähen Schleim bilden. Der Schleim hat die Aufgabe, die Gebärmutterhöhle nach außen zu verschließen und somit vor Keimen aus der Scheide zu schützen. Nur während der fruchtbaren Tage und bei der Menstruation verdünnt sich der Schleim, und der Kanal öffnet sich um wenige Millimeter. Während einer Schwangerschaft schließt der geschlossene Gebärmutterhals die Fruchthöhle nach unten ab. Die Schleimhaut, die den Gebärmutterhals im Bereich des Muttermundes auskleidet, ist flacher als die Schleimhaut im Innern der Gebärmutter. Sie ähnelt dort der Schleimhaut, wie sie auch in der Mundhöhle vorkommt (Plattenepithel).

Anatomie der Gebärmutter, Quelle: © Prof. Beckmann, Universität-Frauenklinik Erlangen
Anatomie des Gebärmutterhalses, Bild-Copyright: Prof. Beckmann, Universität-Frauenklinik Erlangen

 

(kvk/red)

 

Quellen:

[1] Leitlinienprogramm Onkologie (Herausgeber), S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patientin mit Zervixkarzinom, September 2014 http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-033OLk_S3_Zervixkarzinom_2014-10.pdf

[2] Deutsche Krebsgesellschaft, dkg-web.gmbh (Herausgeber), Patientenratgeber gynäkologische Onkologie, 2. Auflage, 2016

 

Fachliche Beratung:
Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, Universitätsfrauenklinik Erlangen
Dr. Martin Koch, Universitätsfrauenklinik Erlangen
Prof. Peter Hillemanns, Universitätsfrauenklinik Hannover

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 14.05.2018

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