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Laboruntersuchungen

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Zu den verschiedenen Untersuchungen, mit deren Hilfe eine Krebserkrankung bestätigt oder ausgeschlossen werden soll, zählen auch die Analysen von Blut, Urin und anderen Körperflüssigkeiten im Labor. Grundsätzlich wird der*die Arzt*Ärztin ein Blutbild anfertigen und die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen bestimmen. Auch allgemeine Parameter, die Auskunft über den Zustand des*der Patienten*in und die Funktionsfähigkeit einzelner Organe geben, werden erhoben. Daneben können für einige Krebsarten sogenannte Tumormarker bestimmt werden.

 

 

Tumormarker

Tumormarker können Auskunft darüber geben, ob ein bestimmter Tumor vorliegt oder ob er nach einer Behandlung wiedergekehrt ist. Meist handelt es sich um Zucker-Eiweiß-Moleküle (Glykoproteine), die bei einer Krebserkrankung vermehrt im Blut nachweisbar sind. Für die Erstdiagnose Krebs spielen Tumormarker meist keine bedeutende Rolle, weil sie zu unspezifisch sind. Sie werden jedoch häufig eingesetzt, um zu kontrollieren, wie sich eine Krebserkrankung nach einer ersten Behandlung weiterentwickelt. Der Verlauf der Tumormarker-Werte über Monate oder Jahre kann Hinweise darauf geben, ob die Krankheit zum Stillstand gekommen oder ob sie erneut ausgebrochen ist.

Tumormarker als Verlaufskontrolle

Bei verschiedenen Krebserkrankungen steigen Tumormarker an, wenn die Krankheit nach zunächst erfolgreicher Behandlung zurückkehrt. So findet sich beispielsweise bei Dickdarmkrebs das sogenannte karzinoembryonale Antigen (CEA) vermehrt im Blut. In der Verlaufskontrolle und in der Nachsorge kann ein CEA-Anstieg – früher als Röntgen- und Ultraschalluntersuchung oder Darmspiegelung – anzeigen, dass die Erkrankung wiedergekehrt ist.

Ein anderes Beispiel für einen Tumormarker ist das prostataspezifische Antigen (PSA). Hierbei handelt es sich um ein Zucker-Eiweiß-Protein, das von der männlichen Vorsteherdrüse, der Prostata, gebildet wird. Normalerweise ist PSA im Blut nur in Spuren vorhanden. Bei gut- und bösartigen Erkrankungen steigen die PSA-Werte jedoch an. Je höher sie sind, desto wahrscheinlich ist eine Krebserkrankung. Die Ärzte*Ärztinnen bestimmen den PSA-Wert auch zur Verlaufskontrolle: Wenn der Wert erneut ansteigt, deutet dies auf ein Wiederauftreten der Erkrankung hin.

Für die Verlaufskontrolle von Leberkrebs ist „Alpha-Fetoprotein” (AFP) von Bedeutung. Erhöhte AFP-Werte deuten mit großer Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass die Erkrankung nicht vollständig zurückgedrängt werden konnte. Zusammen mit „Choriongonadotropin”, kurz HCG, wird AFP auch eingesetzt, um die Therapie und den Verlauf von Hodentumoren zu überwachen. HCG, umgangssprachlich als Schwangerschaftshormon bezeichnet, ist beim Mann normalerweise nicht nachweisbar, kann jedoch bei Hodentumoren auftreten.

(red)

Quellen:
P. Nollau, K. Mann, C. Wagener: Tumormarker, in: H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006, S. 499-522

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 03.10.2022

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Zuletzt aufgerufen am: 23.04.2024 18:25