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Durch Bewegung Krebs vorbeugen

Neuer Forschungsbericht bestätigt krebsvorbeugende Wirkung von Sport

Walkerinnen im Wald, Quelle: © satori - fotolia.com
Quelle: © satori - fotolia.com


Körperliche Aktivität ist nicht nur gut für das Wohlbefinden, sondern kann auch das Risiko für zahlreiche Krebserkrankungen senken bzw. die Prognose im Falle einer solchen Erkrankung verbessern. Doch zeigen aktuelle Untersuchungen auch, dass gut ein Drittel der europäischen erwachsenen Bevölkerung sich nicht ausreichend körperlich bewegt. Auf diese Diskrepanz weist ein zusammenfassender Artikel von Expert*innen der European Code against Cancer Working Group in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology hin.

Zum Thema Bewegung liefert der Bericht eindrückliche Zahlen: Durchschnittlich 300 Minuten am Tag verbringen Erwachsene sitzend – so ergab eine Studie, die in 20 Ländern weltweit durchgeführt worden war. Und das liegt nicht etwa am höheren Alter, das körperliche Bewegung nicht mehr zulassen würde. Die 18- bis 39-Jährigen verbringen demnach durchschnittlich eine Stunde pro Tag mehr im Sitzen als die 40- bis 65-Jährigen. Bewegungsmuffel finden sich auch schon unter Jugendlichen: Vier Fünftel der 13- bis 15-Jährigen sind pro Tag weniger als eine Stunde körperlich aktiv, Tendenz weiter sinkend.

Ursachen der Schutzwirkung von Sport noch nicht vollständig geklärt

Dabei fördert körperliche Aktivität die Gesundheit und das Wohlbefinden in vielfacher Hinsicht. Bezüglich Krebserkrankungen ergaben Studien der vergangenen Jahre deutliche Risikosenkungen für Darmkrebs, Gebärmutterkörperkrebs und Brustkrebs. Die Expert*innen nehmen an, dass rund neun Prozent aller Brustkrebsfälle und 10 Prozent aller Darmkrebsfälle in Europa auf unzureichende Bewegung zurückgehen.

Etwas schwächere Effekte zeigten sich bei Lungenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Eierstockkrebs, Prostatakrebs, Nierenkrebs und Magenkrebs. Als Gründe für den Zusammenhang werden Auswirkungen körperlicher Aktivität auf Steroidhormone, den Insulinstoffwechsel, Wachstumsfaktoren, Adipokine und das Immunsystem diskutiert.

Positive Effekte auch bei Krebsüberlebenden

Auch bei Krebsüberlebenden wurden positive Effekte durch Sport nachgewiesen, auf das Körpergefühl, die körperliche Fitness, das seelische Befinden und die Lebensqualität. Nun, so der Bericht der Wissenschaftler*innen, seien weitere Untersuchungen zu den Ursachen für die Schutzwirkungen körperlicher Bewegung und dem Zusammenhang zu besseren Prognosen im Falle von Krebserkrankungen gefragt. Die Empfehlung der European Code against Cancer Working Group allerdings ist schon mal eindeutig: „Sei im Alltag körperlich aktiv. Begrenze die Zeit, die Du sitzend verbringst.“

Quelle:
Leitzmann, M. et al.: European Code against Cancer 4th edition: Physical activity and cancer. Cancer Epidemiology 2015, http://dx.doi.org/10.1016/j.canep.2015.03.009

(kvk)

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 30.05.2022

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Zuletzt aufgerufen am: 19.04.2024 16:46